"Man wird hier nicht alleine gelassen im Verein", sagt Arvid Dragunski im Interview der Woche, nachdem der U23-Youngster beim Zweitliga-Spiel in Dresden mächtig performt hatte.

"Und dann habe ich mir gedacht: Let's go, Arvid"

Er war trotz der "Last-second"-Niederlage beim HC Elbflorenz am Gründonnerstag die positive Überraschung im Rückraum des VfL Eintracht Hagen: Arvid Dragunski zeigte auf der "Königsposition" eine blitzsaubere Leistung, erzielte fünf Treffer und spielte erfrischend zwanglos auf. Im Interview der Woche spricht der U23-Youngster, der vor der laufenden Saison von den SGSH Dragons nach Hagen gewechselt ist, über das Spiel in Dresden und seine Zeit bei der Eintracht.

Arvid, hinter Dir liegt das erste Zweitliga-Spiel, in dem Du über eine lange Distanz gehen musstest. Wie groß ist der Zwiespalt zwischen der Freude über Deine eigene Leistung und den Ärger über die Niederlage beim HC Elbflorenz?
Arvid Dragunski:
"Natürlich freue ich mich einerseits über meine Leistung, hätte das aber zusammen mit der Mannschaft am liebsten mit zwei Punkten gekrönt. Das war leider nicht der Fall, und deswegen war ich am Ende auch ziemlich enttäuscht, dass wir die zwei Punkte nicht mit nach Hagen genommen haben."

Eine ganz simple Frage: Warum ist es so gut gelaufen am Donnerstag?
Arvid Dragunski:
"Jeder in der Mannschaft hatte seinen Anteil daran, dass ich überhaupt so gut spielen konnte. Die Jungs haben mir ein gutes Gefühl gegeben. Ich bin einfach aufs Feld gegangen und habe versucht, die Dinge zu machen, die ich am Besten kann. Dabei hat mich jeder aus der Mannschaft unterstützt."

Als sich Pouya Norouzi am Ellenbogen verletzt und Stefan Neff Dich eingewechselt hat, was ging Dir da durch den Kopf?
Arvid Dragunski:
"Das ist einfach zu beantworten: eigentlich nicht viel. Ich war bereit, wollte unbedingt spielen, und ich habe mir gedacht: 'Let's go, Arvid! Jetzt ist Deine Zeit gekommen.' Diese Zeit wollte ich so gut es eben geht nutzen. Ich denke mal, das habe ich einigermaßen geschafft."

Unabhängig vom Spiel in Dresden: Du bist jetzt seit dem letzten Sommer in Hagen – hast Du Dich inzwischen eingewöhnt im Verein und was gefällt Dir besonders gut?
Arvid Dragunski:
"Besonders gut gefällt mir, dass ich in beiden Mannschaften - also sowohl in der U23 als auch in der 1. Mannschaft - guten Anschluss gefunden habe und dass ich wirklich sagen kann, dass ich mit jedem meiner Mitspieler ein gutes Verhältnis habe. Das gilt auch für die Vereinsführung. Wenn man mal ein Problem hat, kann man zu jedem gehen und es wird einem sofort geholfen. Dieser familiäre Charakter im Verein, das gefällt mir gut. Man wird hier nicht alleine gelassen, es gibt immer Unterstützung."  

Du trägst einen in Handball-Deutschland durchaus bekannten Nachnamen. Nervt es manchmal, mit Deinem Vater verglichen zu werden oder macht es einen stolz oder ist beides der Fall?
Arvid Dragunski:
"Nein, nerven tut es nicht, im Gegenteil: Ich bin stolz, ein Dragunski zu sein. Mark Dragunski kennt man in Handball-Deutschland schon ganz gut und ich würde gerne dafür sorgen, dass man irgendwann auch den Arvid kennenlernt."