"Volles Haus" in der THG-Aula: 105 Mitglieder nahmen am Montag an der Jahreshauptversammlung des VfL Eintracht Hagen teil.

Eintracht-Versammlung blickt auf ein Erfolgsjahr zurück

Nach zwei „hybriden“ Jahreshauptversammlungen in Corona-Zeiten, zu denen sich viele Mitglieder online zugeschaltet hatten, fand die diesjährige Tagung des VfL Eintracht Hagen wieder als reine Präsenzveranstaltung statt. 105 Klubmitglieder fanden sich in der Aula des Theodor-Heuss-Gymnasiums ein und wurden Zeugen einer außergewöhnlichen Tagung.

Das galt schon für den zeitlichen Rahmen. Als Präsident Detlef Spruth die Sitzung um 22.16 Uhr beendete, waren seit dem Beginn kurz nach 19 Uhr mehr als drei Stunden vergangen. Eine Konsequenz aus den vielen Tagesordnungspunkten, die es zu behandeln galt. Die meisten waren positiver Natur. So wurden gleich 3 Handball-Teams als „Mannschaft des Jahres“ ausgezeichnet.

Auch bei den Einzelehrungen gab es Besonderheiten. „Platin habe ich zuvor noch nie vergeben“, so der Klubchef, als er dem 2. Vorsitzenden Ralf Wilke zur 75-jährigen Vereinsmitgliedschaft, 55 Jahren Vorstandsarbeit und 10 Jahren als 2. Vorsitzender gratulierte.

Der Auftakt gehörte den Jüngsten. Nachdem Detlef Spruth zum Tagesordnungspunkt „Totengedenken“ berichten konnte, dass im vergangenen Vereinsjahr kein Eintracht-Mitglied verstorben ist, wurde die Ehrung der Handball-E-Jugend vorgezogen, damit die Spieler der Jahrgänge 2012/13 nicht bis zum späten Abend warten mussten. Die Mannschaft der Trainer Sissy Alissa und Igor Panisic hatte ihre überragende Meisterschaftssaison (24:0 Punkte, 420:58 Tore) acht Tage zuvor bei der Endrunde in der Krollmann Arena mit dem Gewinn der Mini-Weltmeisterschaft gekrönt und erntete als Nummer 1 dieser Altersklasse in Westfalen entsprechenden Applaus.


Berichte

Organisationsbericht des Vorstands über das abgelaufene Geschäftsjahr: Detlef Spruth begann mit einer guten Nachricht. Hinsichtlich der seit Jahren ungelösten Parkplatzsituation an der Sporthalle Mittelstadt zeichnet sich eine Lösung ab. Sie soll so aussehen, dass der VfL Eintracht an den Parkhausbetreiber einen Sockelbetrag zahlt, der von der Sparkasse an Volme und Ruhr übernommen wird. Im Gegenzug können Vereinsmitglieder - oder Eltern von Nachwuchsspielern - pro Trainingseinheit für 1 Euro parken. Bisher wurden, je nach Trainingsdauer, 4,50 bis 6 Euro fällig. Über Einzelheiten - man muss sich registrieren und bekommt dann eine Chipkarte - wird informiert, sobald die Vereinbarung von beiden Parteien unterschrieben ist.

Weniger erfreulich ist laut Klubchef Spruth der Stand beim Hallenprojekt. Vor allem zwei Stolpersteine sind es, die den Bau einer neuen Arena für 5000 Zuschauer an der Stelle des heutigen Käfig-Sportplatzes aktuell ausbremsen. Da ist zum einen die „Nachtzeitverschiebung“ von 6 bis 22 auf 7 bis 23 Uhr, der sich die benachbarte Total-Tankstelle mit ihren Öffnungszeiten anschließen müsste, damit die Anlieger eine ausreichend lange Ruhezeit bekommen. Die Gespräche mit dem Konzern, der zustimmen muss, gestalten sich schwierig.

Keine Bewegung gab es zuletzt beim Thema „Gemeinnützigkeit“. Sowohl das Hagener Finanzamt als auch die Oberfinanzdirektion Düsseldorf erkennen die Gemeinnützigkeit des Projektes bisher nicht an, weil eine solche Spielstätte nur dem Spitzensport und nicht dem Breitensport zugutekäme, was aus Eintracht-Sicht falsch ist. „Im Moment ist der Stand so, dass dies der Punkt ist, an dem das Projekt scheitern wird“, befürchtet Detlef Spruth, „weil die Halle doppelt so teuer wird, wenn ihr die Gemeinnützigkeit nicht zuerkannt wird. Aber wir haben ja schon beim Thema ,Parkplatzsituation an der Halle Mittelstadt‘ bewiesen, dass wir nicht so schnell aufgeben. Und das werden wir auch beim Hallenprojekt nicht tun - solange wir noch irgendeinen Weg sehen.“  Aktuell versuchen die Grün-Gelben, auf mehreren Wegen in Düsseldorf eine andere Sichtweise zu erreichen.

Positives hatte der Eintracht-Präsident hinsichtlich der Mitgliederzahl zu berichten: Diese ist seit dem 31.12.2021 von 631 auf aktuell 755 gestiegen. Dass der VfL Eintracht auch in diesem Jahr wieder das Jugendzertifikat erhalten hat, war eine weitere erfreuliche Nachricht. Allerdings werden die damit verbundenen Aufwendungen, nicht zuletzt finanzieller Art, immer größer.

Geschäftsbericht des Geschäftsführers: Fynn Holpert informierte über anstehende Änderungen beim Geschäftsstellen-Personal. Die zum 30.06.2023 ausscheidende Michelle Dietrich wird durch zwei FSJler, die zu Minijobbern aufrücken, intern ersetzt. Da als Pilotprojekt ein Tagesinternat eingerichtet wird, an dem künftig 10 Schüler des kooperierenden Fichte-Gymnasiums von qualifizierten Kräften schulisch und sportlich betreut werden, werden zwei neue Räumlichkeiten bezogen.

Die Basis für die Ausbildung von Sportlern wird schon in Kindergärten und Schulen gelegt. Im vergangenen Geschäftsjahr war der VfL Eintracht vorwiegend in Person von Detlef Schiffke, Pavel Prokopec und Frank Gendig in 9 Kindergärten und 6 offenen Ganztagsschulen tätig. Die AOK-Module wie die Sportel-Sonntage und Feriencamps wurden gut angenommen und werden beibehalten, wenn möglich noch ausgebaut. Durch Schnuppertraining wurde ein zweiter Mini-Standort etabliert. Zudem wurden allein durch das Angebot „Fit durch den Winter - fit mit der Eintracht“ für „Best Ager“ mit Functional Fitness, Rückengymnastik und Walking-Kursen unter Leitung von Bernd Krugmann 25 neue Mitglieder rekrutiert.

In den sozialen Medien ist der VfL Eintracht Hagen immer stärker vertreten. Seit dem 1. Juni 2022 wurden 500 neue Facebook-User, 800 neue Instagram-Nutzer und fast 1000 neue User der Vereins-App hinzugewonnen. Auch die Zahl jener Handball-Freunde, die die Eintracht-Partien auf Sportdeutschland.tv verfolgten, ist weiter gestiegen.

Künftig wird der neue Bezahl-Streamingdienst Dyn Media die Partien zeigen. „Einerseits erhalten wir zwar mehr Geld, andererseits müssen wir auch mehr investieren“, erläuterte Fynn Holpert. So wird künftig zu den Heimspielen jeweils ein eigener Boden verlegt, gegenüber den TV-Kameras müssen LED-Banden installiert werden.

Dank des Saisonhöhepunkts in der Iserlohner Eissporthalle, in der 3600 Zuschauer das Heimspiel gegen den TV Hüttenberg verfolgten, konnte der Zuschauerschnitt auf mehr als 1000 gesteigert werden. „Dies alles zeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind“, davon ist der Eintracht-Geschäftsführer überzeugt.


Sportberichte aus den Abteilungen

Badminton: Tanja Schäfer, die die Abteilung gemeinsam mit Anna-Lena Osebold leitet, konnte über eine gute Saison berichten. In der Kreisliga bzw. Bezirksklasse holten beide Seniorenteams die Vizemeisterschaft. Die Erstvertretung macht vom Nachrückrecht Gebrauch und steigt in die Bezirksliga auf. Dazu gibt es eine Jugendmannschaft und Hobbyspieler. Mit Christoph Hückelheim und Nils Kannengießer kehren zwei erfahrene Ex-Eintrachtler zu den Grün-Gelben zurück.

Gymnastik/Turnen: Hartmut Dahlbüdding stellte das Angebot „seiner“ Abteilung vor, in der Bewegung nach der Pilates-Methode praktiziert wird. Dies steht für ein sanftes, aber äußerst effektives Körpertraining, das unabhängig vom Alter und vom Fitnesszustand betrieben werden kann. Eine gemischte Gruppe trainiert mittwochs von 19 bis 20 Uhr in der Sporthalle des Fichte-Gymnasiums, eine reine Damengruppe ist dienstags von 19.30 bis 20.45 Uhr in der Sporthalle der Emil-Schumacher-Schule in der Lange Straße aktiv.

Handballjugend: Jugendleiter Mathias Schmidt, der dieses Amt aus familiären Gründen demnächst abgeben wird, aber so lange kommissarisch tätig bleibt, bis ein Nachfolger gefunden ist, konnte von Erfolgen in allen Altersklassen berichten. Mit der Rückkehr der U19-Mannschaft in die A-Jugend-Bundesliga und dem Gewinn der Mini-WM durch die E-Jugend an der Spitze. Die B-Jugend wurde westfälischer Vizemeister und scheiterte auf dem Weg zur neuerlichen DM-Teilnahme erst im Qualifikationsspiel am VfL Gummersbach. Das neu gegründete U17-II-Team qualifizierte sich auf Anhieb für die Verbandsliga. Die U15-Mannschaft schaffte den Sprung in die neue eingleisige Oberliga. Dass weitere Mannschaften (C2 und E3) hinzukommen und ein zweiter Mini-Standort installiert wurde, unterstreicht den durchweg positiven Trend im Nachwuchsbereich.

Handball-Amateure: Sebastian Schneider, der die Abteilung gemeinsam mit seinem Vater Thomas leitet, blickte ebenfalls auf eine erfolgreiche Saison zurück. Angefangen beim U23-Team, das in der Oberliga lange um den Aufstieg mitspielte und die Serie 2022/23 als Vizemeister hinter der TSG Altenhagen-Heepen beendete. Die 3. Mannschaft wurde in der Landesliga Vierter, die „Vierte“ schaffte als Achter den Bezirksliga-Klassenerhalt und die 5. Mannschaft steigt als Kreisklassen-Meister in die Kreisliga auf. Die Kreisliga-Damen verdienten sich nicht nur für ihre sportlichen Leistungen - Platz 3 in der Vorrunde mit anschließendem Pokalsieg - ein Lob, sondern auch für ihr Engagement in vielen Bereichen des Vereins.

Handball-Profis: Stefan Neff, Trainer des Zweitliga-Teams, blickte zunächst auf den holprigen Saisonstart zurück. Die Integration von 5 Neuzugängen gelang nicht so reibungslos wie erhofft, später kamen Verletzungen hinzu. Zwischenzeitlich fanden sich die Grün-Gelben in der Abstiegszone wieder. Als in der Rückrunde wichtige Stützen zurückkehrten, stellte sich auch der Erfolg ein. 20:4 Punkte aus den letzten 12 Saisonspielen bedeuteten Platz 10 im Endklassement und damit eine Punktlandung.

Nach einer Satzungsänderung ziehen nicht - wie lange geglaubt - die besten 12 Zweitliga-Mannschaften in den DHB-Pokal ein, sondern nur die ersten 10. Der VfL Eintracht ist dabei! Die personellen Veränderungen werden diesmal überschaubar sein. Der langjährige Erstligaspieler Niclas Pieczkowski (zuletzt GWD Minden) kehrt zur Eintracht zurück und ersetzt den nach Emsdetten wechselnden Tim Stefan. Eventuell, so Stefan Neff, kommt noch ein weiterer Spieler hinzu.

Leichtathletik: In Vertretung von Abteilungsleiter Wolfgang Schölling informierte Volker Wulf über einen Aufwärtstrend in der Abteilung nach zwischenzeitlichen coronabedingten Einschnitten. Es kommen wieder mehr Kinder zum Training und bei Wettkämpfen konnten die Schützlinge von Trainer Ulrich Ihne in dieser Saison schon zahlreiche Erfolge verbuchen. Angefangen bei den Hallen-Kreismeisterschaften bis zu den Westfalen-Titelkämpfen am vergangenen Wochenende in Reken, wo Yvonne Glowa über 800 und 1500 m gleich zwei Titel eroberte. Parallel dazu waren die Eintracht-Mehrkämpferinnen Ana Kopecki (W14) und Hannah Terkelj (W15) im Ischelandstadion auf Kreisebene erfolgreich. Klaus Kynast hat sich nach zweijähriger Wettkampfpause als westfälischer Vizemeister für die deutschen Seniorentitelkämpfe qualifiziert.

Der Bericht über die Tischtennis-Abteilung entfiel, weil kein Mitglied anwesend war.


Ehrenrat: Die Aufgaben dieses Gremiums bestehen, wie Ehrenratsvorsitzender Manfred Freitag berichtete, nicht zuletzt aus der Kontaktpflege zu solchen Mitgliedern, die dem VfL Eintracht seit langem verbunden sind, aber aus unterschiedlichen Gründen nicht mehr so aktiv am Vereinsleben teilnehmen können. Die Besuche und Gespräche von und mit Ehrenratsmitgliedern kommen sehr gut an und werden auch in der Zukunft beibehalten.

Finanzbericht/Festsetzung der Beiträge: Finanzwart Christian Kampmann stellte einen Haushaltsplan vor, der „stabil war und stabil bleibt“, verbunden mit dem Versprechen, dass man auch in Zukunft finanziell stabil arbeiten wird. Angesichts der allgemeinen Teuerung seien steigende Budgets aber unvermeidlich, was neben einer weiteren Sponsoren-Akquise nur durch eine Beitragserhöhung aufgefangen werden könne. Diese - es wird die erste seit dem Jahr 2018 - tritt zum 1. Januar 2024 in Kraft und bewegt sich im mittleren einstelligen Prozentbereich. Die Anpassung wurde dann von der Versammlung einstimmig abgesegnet, wofür sich auch Klubchef Spruth ausdrücklich bedankte.


Wahlen

Geschäftsführender Vorstand: Nachdem die Vereinskasse am 13. Juni 2023 geprüft worden war, schlugen die bisherigen Kassenprüfer die Entlastung des Vorstands vor. Diese wurde einstimmig erteilt. Da sich anschließend alle amtierenden Vorstandsmitglieder zur Wiederwahl stellten, wurde „en bloc“ gewählt. Das Votum fiel einstimmig aus. Den alten und neuen Vorstand bilden Detlef Spruth (1. Vorsitzender), Reiner Friedrichs (2. Vorsitzender), Ralf Wilke (2. Vorsitzender), Christian Kampmann (Finanzwart), Fynn Holpert (Geschäftsführer) und Patrick Lütgenau (Sozialwart).

Kassenprüfer: Nach zweijähriger Amtszeit schied Petra Wulf turnusmäßig aus. Zu ihrem Nachfolger wurde Alexander Koshold einstimmig gewählt. Michael Flüs geht in sein zweites Jahr.


Ehrungen

10-jährige Vereinsmitgliedschaft: Kevin Dudczak, Fabian Hellwage, Heike Hellwage, Mark Hellwage, Tjelle Böcker, Damian Scholtysek, Dominik Fernandes Patas, Sibel Gür, Luca Klein, Jens Laxa, Lukas Meier, Lena Marie Meyer, Cedric-Charles Neuser, Julian Renninger, Maja Rüsseler, Mirko Szymanowski, Carlotta Tolksdorf, Jill Tolksdorf, Julien Wegener
25-jährige Mitgliedschaft: Georg Kühle, Michael Wulf, Petra Wulf, Sabrina Wulf, Daniel Schulte, Evgenij Steinberg
50-jährige Mitgliedschaft: Andreas Krause, Jörg Pohlmann, Astrid Wulf
65-jährige Mitgliedschaft: Rolf Ashauer, Werner Kleine, Siegfried Thiel, Horst Wulf
70-jährige Mitgliedschaft: Ingo Henschel
75-jährige Mitgliedschaft: Ralf Wilke
Mitglied des Jahres: Michaela Gulino
Sonderehrung (Ehrenplakette in Gold für 50-jähriges ununterbrochenes Ehrenamt): Werner Kleine
Mannschaft des Jahres: 2. Herren (U23)
Jugendmannschaften des Jahres: U19 und E1

Gewinner der Verlosung: Maximilian Drees (2 Tickets für ein Heimspiel der Zweitliga-Handballer), Jörg Ashauer (2 VIP-Tickets für ein Zweitliga-Heimspiel), Jeremy Grebe (2 Dauerkarten für die Zweitliga-Heimspiele), Barbara Marchlewitz (2 VIP-Dauerkarten für die Zweitliga-Heimspiele)