Comeback nach langer Leidenszeit: Julian Renninger ist wieder da und spricht im "Interview der Woche" über seine Reha-Zeit und den nicht guten Saisonstart der Eintracht.

Juli Renninger: "Ich hoffe, mit dem Thema Verletzungen durch zu sein"

Juli Renninger ist wieder da. Nach abermals langer Verletzungs- und Leidenszeit feierte das Eintracht-Urgestein am Sonntag in Dessau sein Comeback und übernahm direkt wieder seine Rolle als emotionaler Führungsspieler. Im Interview der Woche spricht der Kreisläufer über die harte Reha-Zeit und den bis dato noch nicht gelungenen Saisonstart der Grün-Gelben.

Julian Renninger, wir müssen die Fragen nach dem Spiel in Dessau aufteilen. Das Wichtigste zuerst: Wie hat sich Dein Knie angefühlt und vor allem: Wie hast Du Dein Comeback nach dieser langen Pause erlebt?
Julian Renninger: "Das Knie hat sich super angefühlt. Ich habe nicht darüber nachgedacht - und das ist immer ein gutes Zeichen. Das war ja leider nicht mein erstes Comeback, aber natürlich tut es wieder gut, mit der Mannschaft auf der Bank zu sitzen und helfen zu können. Auch wenn das nicht immer so klappt, wie ich mir das vorstelle."

Wer nicht schon so viele schwere Verletzungen wie Du durchgemacht hat, wird sich kaum eine Vorstellung davon machen können: Wie sehr beeinflussen Operationen und lange Reha-Phasen einen Sportler und was für eine Rolle spielt der Kopf in dieser langen Zeit?
Julian Renninger: "Das beeinflusst einen schon sehr. Ich hatte jetzt die dritte Verletzung, in deren Folge ich mindestens neun Monate ausgefallen bin. Es ist immer wieder ein neuer Rückschlag: wieder in die Reha, wieder alleine trainieren und wieder nicht spielen zu können. Ich bin aber froh, dass ich bei jeder Verletzung recht schnell wieder das Vertrauen in meinen Körper finden konnte. Ich hoffe jetzt einfach, dass ich mit dem Thema Verletzungen durch bin und einfach nur  Handballspielen kann."

Zum mannschaftstaktischen Bereich: Warum hat es in Dessau nicht zu etwas Zählbarem gelangt am Sonntag? In welchen Bereichen müsst ihr Euch als Mannschaft steigern?
Julian Renninger: "Wir haben zu viele einfache Fehler gemacht, die von Dessau dann eiskalt bestraft wurden. Wir wussten vorher um diese Gefahr, aber haben es leider nicht so umsetzen können, wie wir uns das vorgenommen haben. Das ist uns im letzten Jahr zwar auch passiert, aber da haben wir eine andere Mentalität gehabt. Wir sind eigentlich in jedem Spiel zurückgekommen und haben immer an uns geglaubt. Ich denke, das ist ein ganz wichtiger Punkt, in dem wir uns steigern können, ja steigern müssen."

Am Freitag geht es in der Krollmann-Arena gegen den ThSV Eisenach. Wie schätzt Du den Gegner ein?
Julian Renninger: "Eisenach hat nach dem Trainerwechsel im vergangenen Jahr eine super Entwicklung vollzogen. Sie haben gerade auch zum Ende der Serie mit ihrer 5:1-Deckung ein anderes System als viele andere in der Liga gespielt. Da haben sich viele Mannschaften schwer getan. Ich schätze sie sehr stark ein, aber es gilt vor allem, den Fokus auf uns zu richten. Wir spielen zu Hause und wollen endlich die ersten beiden Punkte in dieser Saison."

Trotz des 0:4-Punkte-Starts: Was traust Du der Eintracht in den kommenden Wochen und Monaten zu? Wo wird die Mannschaft am Ende der Saison landen?
Julian Renninger: "Wo wir landen werden, ist sehr schwer zu sagen. Wir sehen jedes Wochenende, dass in dieser Liga alles möglich ist. Wir haben keinen guten Start in die Saison gehabt, aber es sind auch gerade erst zwei Spiele gespielt. Das eine gegen einen Absteiger aus der 1. Liga und das andere in Dessau, wo sicherlich viele Mannschaften Probleme bekommen werden. Wie gesagt: Klar ist, dass nicht von unserem Weg abbringen lassen dürfen. Wir müssen daran glauben und dafür arbeiten, dass wir uns entwickeln. Dann bin ich sehr positiv für die Saison gestimmt."

Juli, vielen Dank für das Gespräch!