Stand beim Auswärtssieg in Bietigheim an der Spitze eines ganz starken Eintracht-Kollektivs: Torhüter Mats Grzesinski.

Mats Grzesinski und die grün-gelben Auswärtsspezialisten

Es war das Tüpfelchen auf dem 'i' einer überragenden Auswärtsbilanz in der 2. Handball-Bundesliga: Mit 35:28 (17:11) gewann der VfL Eintracht Hagen am Samstagabend sein letztes Auswärtsspiel in der Saison 2021/22 beim Tabellensechsten SG BBM Bietigheim. 22:16-Punkte holte die Mannschaft von Cheftrainer Stefan Neff damit in der Fremde - Chapeau! Die Eintracht beendet die Saison damit auf jeden Fall auf einem einstelligen Tabellenplatz und mit positivem Punktekonto - und gleich nochmal: Hut ab!

Mit komplettem Kader hatten die Grün-Gelben die Fahrt nach Baden Württemberg angeetreten. Komplett in dem Sinne, dass alle verletzten und mithin nicht einsatzfähigen Spieler die Fahrt in die Kreisstadt nördlich von Stuttgart mitmachten. Und Alexander Becker, Julian Renninger, Jan-Lars Gaubatz, Carsten Ridder und Niko Bratzke sahen eine Eintracht, die gut ins Spiel fand. Beim 3:2 (Vorlicek/6.) lagen die Gäste von der Volme erstmals in Führung, kurze Zeit hieß es bereits 5:2 (8.).

Die Hausherren reagierten mit einer frühen Auszeit, um den Lauf von Mats Grzesinski im Eintracht-Tor, Tilman Pröhl am Kreis und Philipp Vorlicek im rechten Rückraum zu stoppen. Das gelang insofern, als die SG nach einer guten Viertelstunde zum 8:8 ausgeglichen hatte.

Stefan Neff steuerte seinerseits entschieden dagegen, nahm bei eigener 9:8-Führung in der 19. Minute das erste Team-Timeout, und fortan lief es wieder wie geschmiert. Hagen verteidigte engagiert und kompakt, vorne funktionierten das Zusammenspiel flüssig und der Abschluss überaus effizient. 17:11 hieß es zum Pausenpfiff der gewohnt souverän-unauffälligen Unparteiischen Fratzcak/Ribeiro.

Das sah gut aus aus Eintracht-Sicht. Und es blieb so. Mats Grzesinski, der mit einer Fangquote von exakt 50 Prozent in die Pause gegangen war, baute diese Bilanz zwischenzeitlich gar auf 53 Prozent aus und gewann das Torhüterduell haushoch. Eintracht-Sportdirektor Michael Stock fasste nach dem Abpfiff gewohnt pragmatisch zusammen: "Das war eine unglaubliche Mannschaftsleistung. Aber mit dieser Torwartleistung von Mats ist es auch leicht, dieses Spiel zu dominieren..."

Und das tat die Eintracht - in der Summe gute 40 Minuten lang. Bis auf zwölf Treffer (29:17/44.) wuchs der Hagener Vorsprung zwischenzeitlich an. Exakt dieser Treffer hatte im übrigen "Tor-des-Monats"-Qualitäten: Damian Toromanovic' Gegenstoß-Rückhand-bedrängt-von-Sven-Wesseling-Tor war maximal spektakulär und ein Stück weit sinnbildlich für den gesamten Abend. Der Eintracht gelang viel, der SG eher nicht. 

Dass der hohe Vorsprung am Ende noch ein wenig schmolz, war der Tatsache geschuldet, dass Hagen munter durchwechselte und schon vor Ende der 60 Minuten in den - völlig verdienten - Feiermodus schaltete. Getreu dem Motto: Auswärtssiege sind schön...


SG BBM: Poltrum (3 Paraden/12,50 Prozent), Lehmann (2/12,50)  - Vlahovic (4), Claus, Ohler (5), Dahlhaus (7), Schäfer (1), De La Pena (3), Urban (1), Barthe, Asmuth (2), Wesseling (2/1), Rentschler, Pfeifer, Broschen (1), Fischer (2)

Eintracht: Grzesinski (23/45,10), Mahncke (0/0) - Bürgin, Bednar, Norouzi (6), Queckenstedt, Pröhl (4), Schmidt (4/3), Klein (1), Vorlicek (8), Athanassoglou (1), Kister, Mestrum (2), Stefan (2), Toromanovic (4), Andrejew (3)

Schiedsrichter: Pawel Fratzcak/Paulo Ribeiro (Geldern/Diepholz)

Zeitstrafen: SG BBM 1, Eintracht 1

Zuschauer: 1.688