Riesengroßer Jubel über Gold bei der "Mini-WM" des HV Westfalen: Die E-Jugend-Handballer des VfL Eintracht Hagen standen am Sonntagnachmittag ganz oben auf dem Siegerpodest.

Mini-WM: Junge Grün-Gelbe erobern Gold für Bahrain

Der Tote-Hosen-Hit „Tage wie diese“ klang durch die Krollmann Arena, als die Siegerehrung stattfand. Und diesen Tag wird die Handball-E-Jugend des VfL Eintracht Hagen so schnell nicht vergessen. Schließlich stand das Team von Franziska Alissa und Igor Panisic auf dem obersten Treppchen. Zum Abschluss der Mini-WM-Endrunde am Ischeland gab es für die jungen Grün-Gelben Gold.

„Bahrain gegen Spanien“ lautete die Final-Paarung, vertreten durch den Nachwuchs des VfL Eintracht und des TuS Bielefeld/Jöllenbeck. Bei den U21-Handballern, die vom 20. Juni bis zum 2. Juli in Deutschland und Griechenland um den Welt-Titel spielen, wäre solch ein Duell wohl eine relativ klare Sache für die Iberer. Bei der Mini-WM hatte Bahrain das Glück, dem VfL Eintracht zugelost zu werden.

Jeder der 32 westfälischen Klubs, die im April in diesen erstmals durchgeführten Nachwuchs-Wettstreit starteten, verkörperte eine Nation, die für das diesjährige globale U21-Championat qualifiziert ist. Keiner vertrat „sein Land“ besser als die gemischte Hagener E-Jugend. Ihr 19:17-Endspielsieg nach 1 x 20 Minuten war verdient und hätte auch noch höher ausfallen können.

„Beim Hauptrundenturnier in Lemgo haben wir die Bielefelder deutlich höher geschlagen“, erinnerte Sissy Alissa an einen 21:10-Erfolg drei Wochen zuvor. „Vielleicht hat sich am Ende doch etwas Nervosität eingeschlichen.“ Schließlich war der Rahmen nicht alltäglich. Zu den Zuschauern in der lauten Hagener Zweitliga-Spielstätte zählten nicht nur Eintracht-Präsident Detlef Spruth und Klub-Vize Ralf Wilke. Stefan Neff, Chefcoach der 1. Mannschaft, ließ „Eintracht Bahrain“ vor dem Finale in der Kabine des Zweitliga-Teams Platz nehmen. Schon etwas anderes als die gewohnten Umkleide-Räume in der Halle Mittelstadt.

Nachdem die jungen Eintrachtler im Viertelfinale das reine Mädchenteam der DHG Ammeloe/Ellewick aus dem münsterländischen Vreden nach einer 20:3-Führung mit 22:9 bezwungen hatten, bevor sie im Halbfinale der HSG Annen-Rüdinghausen mit 22:15 das Nachsehen gaben, gerieten die Gastgeber im Endspiel zwischenzeitlich 4:6 in Rückstand. Aber mit einem 5:0-Lauf zum 9:6 brachte sich das Eintracht-Team selbst wieder in die Spur. Dass sich die „Bielefelder Spanier“ bis zum Schluss nach Kräften wehrten, sorgte für ein unterhaltsames Finale.

„Das war ein sehr schöner Abschluss“, waren sich Björn Bruckhaus, Geschäftsführer des westfälischen Handballverbandes, und Joel Hinzen, als Bundesfreiwilligendienstleister mit der Durchführung der Mini-WM beauftragt, am Ende einig. „Von der Atmosphäre über die Organisation bis hin zu den sportlichen Leistungen stimmte einfach alles. Es war eine rundum gelungene Premierenveranstaltung!“

So ist es kein Wunder, dass man auf Verbandsseite darüber nachdenkt, solch eine Mini-WM künftig regelmäßig durchzuführen. Schon allein, damit der Nachwuchs dieser Altersstufe (Jahrgänge 2012/13) die Gelegenheit bekommt, sich mit Teams aus anderen Regionen zu messen. „Bei uns im Kreis haben wir praktisch keine Konkurrenz“, war nicht nur Igor Panisic neugierig darauf zu erfahren, wo in etwa das zweifellos talentierte Eintracht-Team in Westfalen anzusiedeln ist. Jetzt ist die Antwort da: ganz oben! Weltmeister wird man nicht alle Tage. Aber an Tagen wie diesem…

Eintracht: Dieterich, Keskin - Stiegelmeier (0 Tore gegen Ameloe-Ellewick/1 gegen Annen-Rüdinghausen/1 gegen Bielefeld-Jöllenbeck), Heimes (4/2/3), Tacetta (1/0/0), Bigott (4/4/4), L. Alissa (0/0/0), Vos (7/5/2), Debudaj (0/0/0), Heidasch (3_1/7/4), Osebold (0/0/0), E. Alissa (3/3/5)


Alle Ergebnisse der Mini-WM-Endrunde:

Viertelfinale
TuS Bor. Höchsten (Serbien) - TuS Bielefeld/Jöllenbeck (Spanien) 7:10
VfL Gladbeck (Slowenien) - HSG Blomberg-Lippe (Farör Inseln) 21:6
HSG Handball Lemgo (Costa Rica) - HSG Annen-Rüdinghausen (Kuba) 13:20
VfL Eintracht Hagen (Bahrein) - DHG Ammeloe/Ellewick (Algerien) 22:9

Platzierungsspiele
Höchsten (Serbien) - Blomberg-Lippe (Farör Inseln) 14:10
Lemgo (Costa Rica) – Ammeloe/Ellewick (Algerien) 15:8

Halbfinale
Bielefeld/Jöllenbeck (Spanien) - Gladbeck (Slowenien) 14:11
Annen-Rüdinghausen (Kuba) - Hagen (Bahrain) 15:22

Spiel um Platz 3
VfL Gladbeck (Slowenien) - Annen-Rüdinghausen (Kuba) 22:10

Endspiel
Bielefeld/Jöllenbeck (Spanien) - Hagen (Bahrain) 17:19