Marco Grgic (mi.) hat die Prüfung zur Trainer-A-Lizenz bestanden. Der 26-Jährige ist damit der vierte Coach im Trainerstab der Eintracht, der diese Lizenz besitzt.

Mit Marco Grgic hat Eintracht jetzt ein A-Lizenz-Quartett

Bisher war es ein Trio, jetzt ist es ein Quartett: Marco Grgic, U17-Trainer und Jugendkoordinator für den Bereich U17 und jünger beim VfL Eintracht Hagen, hat die Handball-A-Lizenz erworben. Neben Stefan Neff, „HaPe“ Müller und Pavel Prokopec ist der 26-jährige Student damit als vierter Übungsleiter der Grün-Gelben für die Führung von Bundesliga-Mannschaften qualifiziert.

„Es war ein Erlebnis für sich“, sagt der gebürtige Dortmunder rückblickend über die Abschlussprüfung, die in der Sportschule Hennef stattfand. „Ich war selten so angespannt wie in den Wochen zuvor, in denen ich mich gezielt auf diese Prüfung vorbereitet habe.“

Schließlich hatten die 20 A-Lizenzanwärter seit dem Lehrgangsbeginn im Juni 2022 nicht nur finanziell eine Menge investiert. Vier sechstägige Lehrgänge, zwei fünftägige Hospitationen bei einem Bundesligisten, diverse Langzeitaufgaben und zwei Klausuren lagen hinter den Bewerbern, als es in die entscheidende Abschlussprüfung ging. Und dies im Wissen, dass bei den vorausgegangenen Lehrgängen die Durchfall-Quote bei fast 50 Prozent gelegen hatte. „Ich war anfangs schon ziemlich nervös“, gesteht Grgic heute. Eine mündliche Prüfung und eine Lehrprobe galt es zu bestehen.

Erik Wudtke, Co-Trainer der deutschen Handball-Nationalmannschaft, Fabian Arimond, Sportpsychologe beim DHB, und Dr. Patrick Luig, Bundestrainer Bildung und Wissenschaft, mussten davon überzeugt werden, dass sich der mit Abstand jüngste Lehrgangsteilnehmer in den zurückliegenden 11 Monaten in Bereichen wie Coaching, Spielphilosophie, Spielsysteme etc. einen ausreichenden Fundus angeeignet hatte. „Ich bin mit einem guten Gefühl aus der mündlichen Prüfung gegangen“, blickt Marco Grgic zurück, „und dieser Eindruck hat sich dann bestätigt.“ Bestanden!

Jetzt wartete auf dem Weg zur A-Lizenz „nur noch“ die Lehrprobe, die am nächsten Tag stattfand. Jeder Teilnehmer zog 90 Minuten vorher „sein“ Thema, für das eine Trainingseinheit ausgearbeitet werden musste. Einen Teil davon galt es dann praktisch vorzuführen, wobei Drittliga-Handballer der Ahlener SG als Probanden dienten. „Nach dem anschließenden Reflexionsgespräch hatte ich kein so gutes Gefühl“, berichtet Grgic, der eine spezielle Angriffstaktik einstudieren sollte, „ich dachte, vielleicht hat es doch nicht gereicht.“

Umso größer die Freude, als das Ergebnis bekanntgegeben wurde. „Es war sogar eine gute Lehrprobe“, erfuhr der Eintrachtler, der damit die A-Lizenz in der Tasche hatte. Als einer von insgesamt 11 erfolgreichen Absolventen, darunter auch Peer Pütz, früher Spieler des VfL Eintracht und heute Co-Trainer bei Erstligist Bergischer HC. 9 Lehrgangsteilnehmer schafften es im ersten Anlauf nicht, sie müssen auf ein besseres Abschneiden bei einer zweiten Chance hoffen, die ihnen in einem halben Jahr gegeben wird.

Dann wird Marco Grgic mit seinem U17-Oberligateam, das er in den letzten beiden Spielzeiten erst zur Meisterschaft und dann zum Vizetitel führte, längst wieder um Punkte spielen. Seinen Vertrag bei den Grün-Gelben als Coach und Jugendkoordinator hatte er bereits im April um zwei Jahre verlängert. Klar, dass Klubchef Detlef Spruth zu den ersten Gratulanten zählte.

„Ich habe eine Menge aus dem Lehrgang mitgenommen und neue Netzwerke geknüpft“, bilanziert der jüngste Hagener A-Lizenzinhaber, „ich glaube nicht, dass ich jetzt ein anderer Trainer bin, aber ein besserer!“