Siegerjubel in Niedersachsen: Nach dem Auswärtssieg von Vinnhorst rangiert die Eintracht erstmals im positiven Punktekonto.

Mit überragendem Maurice Paske beendet Neff-Team die Hinrunde im Punkte-Plus

Ja, war denn heut' schon Weihnachten? - Nicht ganz, nur der Vorabend zum 3. Advent. Feiern durften die Zweitliga-Handballer des VfL Eintracht aber bereits. Die Grün-Gelben beendeten die Hinrunde mit einem überzeugenden 30:23 (14:10)-Sieg beim TuS Vinnhorst und verschafften sich damit erstmals in dieser Saison ein positives Punktekonto (18:16).


Startaufstellung Eintracht: Maurice Paske (TW) – Hakon Styrmisson (LA), Pouya Norouzi (RL), Alexander Weck (RM), Kim Voss-Fels (RR), Pierre Busch (RA), Alexander Becker (KS)


Lob verdienten sich an diesem Samstagabend im Vinnhorster Sportzentrum zahlreiche Eintracht-Akteure. Einer jedoch stach heraus: Maurice Paske glänzte mit 17 Paraden, hielt damit 44 Prozent aller Bälle, die auf sein Tor kamen. Kollege Mats Grzesinski steuerte noch einen gehaltenen Siebenmeter bei. Derartigen Torverhinderungen hatten die Gastgeber aus Hannover, die aus den fünf Partien zuvor immerhin fünf Punkte geholt und zuletzt bei der HSG Nordhorn-Lingen ein mehr als achtbares 30:30-Remis ertrotzt hatten, letztlich nichts entgegenzusetzen.

Dabei war die Personallage nicht rosig: Neben den langzeitverletzten Valentin Schmidt, Tilman Pröhl und Josip Jukic mussten Niclas Pieczkowski, Philipp Vorlicek und Jan-Lars Gaubatz die Segel streichen. Aus dem U19-Bundesligateam wurde Luca Richter hochgezogen - der 18-jährige Linkshänder kam auch schon in der 1. Halbzeit zum Einsatz.

Vinnhorsts bester Akteur, Melf Hagen, erzielte zwar den ersten Treffer des Abends, doch danach übernahm die Eintracht direkt das Kommando. Kim Voss-Fels, Hakon Styrmisson, Pouya Norouzi und Alexander Weck, der ins leere TuS-Tor traf, brachten ihre Farben bis zur 6. Minute mit 4:1 in Führung, näher als auf zwei Tore sollten die Niedersachsen in der Folgezeit nicht mehr herankommen. Dafür sorgte schon Keeper Paske - im Verbund mit einer aggressiven und aufmerksamen Abwehr.

7:3, 9:4 und 13:7 aus Hagener Sicht waren beruhigende Zwischenstände, bevor sich das Team von Trainer Stefan Neff eine kleine Schwächephase leistete, in der man sechs Minuten ohne Torerfolg blieb. Da die Defensive aber weiter gut stand, kamen die Gastgeber nicht näher als auf 9:13 heran. Bei ihrem Treffer zum 10:14 kam den Schützlingen von Coach Davor Dominikovic zugute, dass die Grün-Gelben zu diesem Zeitpunkt in doppelter Unterzahl spielten. Die letzte Aktion des ersten Durchgangs hatte Voss-Fels, dessen abgefälschter direkter Freiwurf an die Latte klatschte.

Den zweiten Spielabschnitt musste die Eintracht immer noch mit 4-gegen-6 beginnen - Fran Mileta nutzte dies zum Spielstand von 11:14. Das war es dann aber auch aus Sicht des Tabellenvorletzten, es übernahm wieder die Eintracht. Pierre Busch, Styrmisson, Norouzi, Frederic Stüber und Voss-Fels mit einem Gewaltwurf vergrößerten den Vorsprung auf 23:15, bevor Paske ins verwaiste Vinnhorster Tor traf - 15:24 aus Sicht der Gastgeber!

TuS-Coach Dominikovic wusste, was das bedeutete, bat zur Auszeit und gab als Zielsetzung für die Schlussviertelstunde aus: „Wir zählen ab jetzt neu!“ Immerhin gelang es dem Aufsteiger, die letzten 15 Minuten knapp zu gewinnen, auch wenn die Eintracht zwischenzeitlich mit zehn Toren (30:20) führte. Zu diesem Zeitpunkt begann bereits das Abklatschen auf der Hagener Bank. Eine schöne vorweihnachtliche Bescherung!


Vinnhorst: Hanemann (5 Paraden/22,73 Prozent), Kristoffersen (7/43,75) – Mileta (2), Stasch, Buntic, Ruddat (1), Lungela (3/2), Siegler, Mazic (5/1), Gertges, Hagen (6), Timm (1), Mussner, Schröder (3), Durmaz (1), Hild (1)
Eintracht: Paske (17/43,59/1 Tor), Grzesinski (1/50,0) – Bürgin (1), Becker, Norouzi (5), Alves, Klein (1), Weck (4), Voss-Fels (4), Spohn (1), Styrmisson (7), Stüber (2), Richter, Busch (4)
Schiedsrichter: Nicolas Jaros/Felix Thrun (Waldstetten/Lauterstein)
Zeitstrafen: Vinnhorst 5, Eintracht 3
Siebenmeter: Vinnhorst 5/3 (verworfen: Mileta, Masic), Eintracht 0/0
Zuschauer: 648


Stefan Neff (Trainer VfL Eintracht Hagen): „Wir sind gut ins Spiel gekommen, haben von Anfang an gut verteidigt und hatten einen überragenden Maurice Paske im Tor! Kurz vor der Halbzeit haben wir die knifflige Phase mit doppelter Unterzahl ganz gut überstanden, nach der Pause konnten wir uns dann wieder absetzen. Im Angriff haben wir sogar noch einige sehr gute Chancen liegengelassen. Wir hatten auswärts lange nicht mehr gewonnen, von daher ist es schön, die Rückfahrt mal wieder mit zwei Punkten anzutreten. Der heutige Auftritt gibt uns Selbstvertrauen für das schwere Spiel am Samstag in Bietigheim!“