In der Ischelandhalle wurden die Eintracht-Profis geschult, wie im Falle eines lebensbedrohlichen Herzstillstandes gehandelt werden sollte.

Mit wenigen Handgriffen zum Lebensretter

Der plötzliche Herztod ist eine der häufigsten Todesursachen in Deutschland. Pro Jahr erleiden mehr als 70.000 Menschen einen Herz-Kreislauf-Stillstand außerhalb einer Klinik. Doch was tun im Ernstfall? Unser Zweitliga-Team ließ sich in dieser Woche schulen. Jens Schilling, Projektleiter der Initiative "Laienreanimation kann jeder", gab dem Team in der Ischelandhalle eine Einweisung bzw. Auffrischung, wie im "Fall der Fälle" gehandelt werden sollte.

Und gleich noch eine bedrückende Zahl: Untersuchungen haben ergeben, dass nur ca. 40 Prozent der Bundesbürger im Ernstfall helfen - das ist im Vergleich zu unseren europäischen Nachbarn, die bei ca. 65 Prozent liegen, eine alarmierend niedrige Quote. "Gerade bei einem Herzstillstand ist es unerlässlich, schnell zu handeln. Bereits drei Minuten nach einem Herzstillstand wird das Gehirn nicht mehr genügend mit Sauerstoff versorgt – es treten unwiderrufliche Schäden auf", informierte Schilling.

Schon der Beginn von Wiederbelebungsmaßnahmen durch Laien bis zum Eintreffen der Rettungskräfte verbessert die Überlebensrate um das Zwei- bis Dreifache. 

Unter "Laienreanimation", das machte der Experte deutlich, versteht man lebensrettende Sofortmaßnahmen, die medizinische Laien durchführen. Damit ist zum einen die Herzdruckmassage gemeint, aber auch die Anwendung eines so genannten Defibrillators, der an vielen öffentlichen Orten - zum Beispiel auch in Sporthallen - vorhanden ist.

Schilling ließ die Eintracht-Profis am Objekt üben. Sowohl Herzdruckmassagen an einem Dummy als auch die im übrigen nicht komplizierte Benutzung des Defibrillators wurden geprobt. Wenige Handgriffe, etwas Mut, Entschlossenheit und Hintergrundwissen - schon durch diese Basismaßnahmen können Menschenleben gerettet werden. Weil Laienreanimation eben wirklich jeder kann...


Jens Schilling besucht Firmen und Vereine in der Region, um das wichtige Wissen zum Thema plötzlicher Herztod weiterzugeben. Hier geht es zur Kontaktaufnahme.

Mats Grzesinski, Kim Voss-Fels, Alexander Becker und Pouya Norouzi mit einem Defibrillator.

Mats Grzesinski, Kim Voss-Fels, Alexander Becker und Pouya Norouzi mit einem Defibrillator.

Freddy Stüber übt eine Herzdruckmassage.

Freddy Stüber übt eine Herzdruckmassage.