Valentin Spohn könnte nach seiner Verletzung wieder zum Aufgebot der Eintracht gehören.

Neff-Team will am Untermain Party-Crasher sein

Kleiner Kader, große Moral! Mit Kraftakten beim ersten Punktspielsieg am Montag gegen Coburg (26:24) und am Mittwoch in Ludwigshafen, wo mit 32:31 nach Verlängerung der Einzug in die 3. Runde des DHB-Pokals gelang, haben die Zweitliga-Handballer des VfL Eintracht Hagen allen personellen Widrigkeiten getrotzt und einen Fehlstart in die Saison 2023/24 abgewendet. Sind aller guten Dinge drei? Das wird sich beim Auswärtsspiel gegen den TV Großwallstadt zeigen.

Wenn es den Grün-Gelben am Sonntag ab 17 Uhr gelingt, den dritten Erfolg innerhalb einer Woche einzufahren, würde das Team von Trainer Stefan Neff die Rolle eines Party-Crashers übernehmen. Denn in Elsenfeld wird schon vor dem Spiel gefeiert. In der Untermainhalle wird ein hochmoderner neuer Glasboden eingeweiht, der die 2500 Zuschauer fassende Spielstätte aufwertet. Wie es sich darauf spielen lässt, davon will sich unter anderem die Großwallstädter Legendenmannschaft um Kurt Klühspies und Manfred Hofmann überzeugen.

Das Drumherum ist Stefan Neff egal. „Wir haben in Dresden schon ein paarmal auf Glasboden gespielt, dadurch verändert sich grundsätzlich nichts“, sagt der Hagener Übungsleiter. „Uns erwartet auf jeden Fall ein starker Gegner, der seine ersten beiden Heimspiele gewonnen hat.“ Zum Auftakt - bisher wurde in Aschaffenburg gespielt - gab es einen 36:31-Erfolg gegen den Vorjahresdritten Dessau-Roßlau, zuletzt ein 34:33 gegen Titelaspirant Bietigheim.

Die Partie am vergangenen Samstag verlief spektakulär. Die Großwallstädter führten schon mit 8 Toren (22:14), gerieten in der Schlussphase in Rückstand und retteten den Sieg schließlich trotz doppelter Unterzahl ins Ziel. „Das ist eine Mannschaft, die auf allen Positionen doppelt gut besetzt ist“, kamen die bisherigen Erfolge der Unterfranken für Neff nicht von ungefähr, „aber wir haben durch die jüngsten Erfolge Selbstvertrauen getankt und sehen uns gewappnet, auch in Großwallstadt zu bestehen.“

Welches Personal der Eintracht-Coach ins Duell mit dem Tabellensechsten schicken kann, wird sich kurzfristig entscheiden. „Hinter Niclas Pieczkowski und Pouya Norouzi steht noch ein Fragezeichen. Bei Valentin Spohn sieht es ganz gut aus“, hofft Neff auf ein Comeback des Halblinken. „Valentin Schmidt und Kim Voss-Fels, der sich am Mittwoch eine Schulterverletzung zugezogen hat, dabei aber wohl noch Glück im Unglück hatte, können nicht spielen.“ Mats Grzesinski, Josip Jukic und Rekonvaleszent Damian Toromanovic, der über das Oberliga-Team wieder herangeführt wird, komplettieren die Ausfallliste. Ob Unterstützung aus der U23 erforderlich ist, hängt davon ab, wie der Genesungsprozess bei Pieczkowski und Norouzi voranschreitet. Als Voss-Fels-Ersatz rückt U19-Akteur Luca Richter nach.

Wie sich die Personallage letztlich auch darstellt - Leidenschaft und Mentalität dürften wieder entscheidende Faktoren werden. „Wenn du solche Spiele gewinnst, wie wir es zuletzt geschafft haben, ziehst du ja auch neue Energie daraus“, hofft Stefan Neff auf den dritten Streich in Folge. „Wir hatten jetzt ja auch ein paar Tage Zeit, uns zu erholen.“