Mehr Schutz für die Torhüter sollen die ab dem 1. Juli geltenden erweiterten Sanktionierungsmaßnahmen bei Kopftreffern bieten.

Neue Regeln ab 1. Juli: Mehr Schutz für die Torhüter

Strengere Maßnahmen beim passiven Spiel und mehr Tempo durch einen modifizierten Anwurf: Das waren die Themen in Teil 1 und 2 unserer kleinen Serie zu den neuen Regeln, die ab dem 1. Juli gelten. Zum Abschluss geht es heute um Kopftreffer bei den Torhütern.

Die Situation ist bekannt und sorgt häufig für Aufregung: Freier Durchbruch von den Außenpositionen, vom Kreis oder aus dem Rückraum in die Nahwurfzone - dann ein Kopftreffer beim Torwart. Viel Radau in der Halle, keine Strafe für den Schützen. Denn: Bislang wurden einzig und allein Kopftreffer beim Torwart nach einem Siebenmeterwurf mit der Roten Karte sanktioniert, sollte sich der Torhüter nicht bewegt haben.

Das wird nun anders. Worauf kommt es an? - Vor allem auf die so genannte "freie Spielsituation". Es darf sich also kein Abwehrspieler zwischen dem Schützen und dem Torwart befinden, außerdem darf der Schütze nicht behindert werden. Erhält der Angreifer einen Freiwurf oder Siebenmeter, ist eine Bestrafung nicht möglich. Ebenfalls nicht bestraft wird, wenn der Ball - beispielsweise durch einen Block - abgefälscht wird und dann erst den Kopf trifft oder von einem anderen Körperteil des Torhüters an den Kopf springt. Und: Die Regel greift ebenfalls nicht, wenn sich der Kopf des Torhüters in Richtung Ball bewegt. In der Praxis dürfte die letztgenannte Beurteilung für die meisten Diskussionen sorgen.

Grundsätzlich gilt: Nach einem Kopftreffer aus unbedrängter Situation heraus soll der Angreifer mit einer 2-Minuten-Zeitstrafe belegt werden. Bei einem Kopftreffer vom Siebenmeterpunkt aus bleibt die Rote Karte weiterhin das Mittel der Wahl für die Unparteiischen.


Das sagt Eintracht-Trainer Stefan Neff: "Das ist eine Änderung zum Schutz des Torwarts, das finde ich grundsätzlich gut. Sicherlich wird es auch kritische Situationen geben, die schwer zu bewerten sein werden. Wann bewegt sich der Torwart? Wann war es womöglich ein gezielter Treffer? Das werden die Fragestellungen sein, wobei ich grundsätzlich erstmal keinem Spieler unterstelle, dass er mit voller Absicht versucht, dem Torwart den Ball ins Gesicht zu werfen. Ziel sollte ja nunmal immer sein, ein Tor zu erzielen. Selbst wenn es mal eine Fehlentscheidung geben sollte, schlägt das aber nicht so sehr ins Gewicht, weil es ja 'nur' zwei Minuten gibt als Strafe. Alles, was zur gesundheitlichen Sicherheit der Spieler beiträgt, ist positiv zu bewerten."