Ein bisschen Träumen ist zumindest erlaubt: Pokal-Achtelfinale, das bedeutet, dass alle Top-Clubs im Lostopf sind - sofern noch im Wettbewerb vertreten natürlich... Der THW Kiel, der SC Magdeburg, die SG Flensburg-Handewitt oder ein anderer Erstligist am Ischeland? Das wäre dann zumindest theoretisch möglich.
Doch soweit ist es noch lange nicht, liegen (mindestens) 60 Pokalminuten vor der Mannschaft von Trainer Stefan Neff, die die Strapazen der letzten Tage und Wochen aber bislang erstaunlich gut weggesteckt hat. "Mit Erfolgserlebnissen im Rücken ist das natürlich immer leichter", blickt der Coach noch einmal kurz zurück auf den 36:30-Erfolg bei den Eulen in Ludwigshafen. "Vor allem die erste Halbzeit war richtig gut", so Neff, "der Sieg ging in meinen Augen auch in dieser Höhe absolut in Ordnung."
Weitere gute Nachricht: Die Auswärtstour nach Rheinland-Pfalz haben alle Spieler unversehrt überstanden - keine Selbstverständlichkeit dieser Tage. "Wir werden, Stand heute, mit derselben Mannschaft spielen können, wie gegen die Eulen", freute sich der Coach am Montagmittag. Heißt: "Nur" Valentin Schmidt, Kim Voss-Fels und Josip Jukic werden am frühen Abend des Feiertags der Deutschen Einheit fehlen. Verglichen mit den Vorzeichen der letzten Spiele eine vergleichsweise gute Quote.
Ärger scheint es dagegen den Gast aus Coburg erwischt zu haben. Beim jüngsten Auswärtsspiel in Potsdam musste HSC-Coach Jan Gorr gleich auf ein leistungsstarkes Sextett verzichten, standen Fynn Herzig, Felix Jaeger, Tumi Steinn, Runarsson, Merlin Fuß, Florian Billek und Bartlomiej Bis nicht zur Verfügung.
Gleichwohl kann - das weiß die Eintracht nur allzu gut aus eigener Erfahrung - gerade eine solche Ausgangslage zu besonderen Leistungsspitzen verleiten. Zwar brachte der HSC, der in der Liga wie die Eintracht bis dato 4:6 Punkte geholt hat, nichts Zählbares aus Brandenburg mit nach Hause. Die gerade einmal zwölf HSC-Feldspieler zogen sich bei der 28:32-Niederlage aber mehr als achtbar aus der Affäre.
"Es geht ohnehin nicht darum, zu sehr auf den Gegner zu schauen", gibt Stefan Neff die Richtung vor. "Wir müssen mit aller Gewalt versuchen, unser Spiel durchzubringen. Dann haben wir eine Chance, ins Achtelfinale einzuziehen." Denn das, daran lassen die Eintracht-Offiziellen unisono keinen Zweifel, ist das große Ziel für den Dienstagabend. Neff: "Wir haben nicht so viel Kraft und Leidenschaft investiert, nur um jetzt auszuscheiden."
Nachfolgend alle Partien der 3. DHB-Pokalrunde im Überblick. Die Sieger ziehen ins Achtelfinale ein, in dem außerdem die Top-3-Clubs des diesjährigen Final4 dazustoßen (Rhein-Neckar Löwen, SC Magdeburg, SG Flensburg-Handewitt):
Dienstag, 3. Oktober
- THW Kiel - HSG Wetzlar
- Interaktiv.Handball Düsseldorf-Ratingen - VfL Gummersbach
- HC Erlangen - Füchse Berlin
- ASV Hamm-Westfalen - HSV Hamburg
- HC Gelpe-Strombach - TuSEM Essen
- TuS N-Lübbecke - HBW Balingen-Weilstetten
- Dessau-Roßlauer HV - MT Melsungen
- VfL Lübeck-Schwartau - SC DHfK Leipzig
- VfL Eintr. Hagen - HSC 2000 Coburg
Mittwoch, 4. Oktober
- TBV Lemgo Lippe - FA Göppingen
- TVB Stuttgart - ThSV Eisenach
- HSG Nordhorn-Lingen - Bergischer HC
- SG BBM Bietigheim - TSV Hannover-Burgdorf
Karten für das Pokalspiel gegen den HSC 2000 Coburg gibt es online bei unserem Partner Ticketmaster oder an der Abendkasse.
