Rasch und ohne Probleme bei der Eintracht angekommen: Torhüter Pascal Bochmann.

Pascal Bochmann: „Wenn nicht jetzt, wann dann?“

Sein Einstand im Handball-Zweitligateam des VfL Eintracht Hagen hätte besser kaum laufen können: Bei der 27:31-Niederlage im ersten Vorbereitungsspiel beim starken Erstligisten MT Melsungen zählte Pascal Bochmann direkt zu den Leistungsträgern der Grün-Gelben. Und beim 28:22-Erfolg im letzten Härtetest in Essen war der aus Aue gekommene neue Torwart mit 15 Paraden bester Eintrachtler.

„Was der Junge da gehalten hat, im Verbund mit einer gut stehenden Abwehr, das war schon phänomenal“, ist „HaPe“ Müller, Co-Trainer und Videoanalyst des Hagener Zweitligateams, voll des Lobes über die Art und Weise, wie sich der 22-jährige Schlussmann als Rückhalt seines neuen Teams bisher präsentiert hat. „Er kann die Bälle sehr gut lesen und strahlt trotz seiner jungen Jahre schon eine enorme Ruhe aus!“

Chefcoach Stefan Neff stößt ins gleiche Horn: „Mit seiner ruhigen Art, dem Humor, den er mitbringt, seiner sympathischen Art und seinen sportlichen Leistungen ist Pascal in der Mannschaft und im Verein super angekommen. Dass es bisher so gut gelaufen ist, darüber freuen wir uns sehr!“

Offenbar eine „Win-Win-Situation“, denn auch der Neuzugang aus Sachsen kann bis jetzt nur Gutes über seinen neuen Klub und die neue Umgebung berichten: „Mit meiner Wohnung in der Fleyer Straße habe ich ein sehr schönes Viertel erwischt, wo es mir sehr gut gefällt. Ich fühle mich hier rundum wohl!“

Der Wechsel nach Westfalen war für den gelernten Werkzeugmechaniker ein einschneidender Schritt. In Aue geboren, hatte der Neu-Hagener seit Kinderzeiten bisher stets das Trikot der Erzgebirgler getragen. Seit 2023 kam noch ein zweites Dress hinzu: Mit einem Zweitspielrecht für Erstligist SC DHfK Leipzig ausgestattet, lief der U21-Nationalspieler auch schon einige Male im deutschen Handball-Oberhaus auf. „Das war natürlich eine schöne Erfahrung“, blickt Bochmann zurück.

Seinen Stammverein EHV Aue, in dessen Nickelhütte-Nachwuchsabteilung Pascal im Alter von fünf Jahren mit dem Handball begann, konnte er in der vergangenen Saison nicht vor dem direkten Wiederabstieg aus der 2. Bundesliga retten. Als der Schlussmann im Februar einen Zweijahresvertrag bei der Eintracht unterschrieb, war allerdings noch nicht alles verloren. Warum trotzdem die vorzeitige Zusage bei den Grün-Gelben?

„Ich wollte einfach mal raus aus der Komfortzone und etwas Neues machen. Ich fühlte mich im richtigen Alter und habe mir gesagt: ,Wenn nicht jetzt, wann dann?‘“ Der damals 21-Jährige informierte seinen Berater über seine Pläne, der VfL Eintracht war auf der Suche nach einem Nachfolger für Schlussmann Mats Grzesinski. „Wir haben dann ein sehr gutes Gespräch geführt. Ich habe zugesagt und bin hier sehr gut aufgenommen worden!“

Die Wohnung in der Fleyer Straße teilt sich Pascal Bochmann zur halben Zeit mit seiner Freundin. „Sie ist als Verwaltungsfachangestellte bei der Stadt Dresden tätig, kann jedoch jede zweite Woche Home-Office machen und kommt dann nach Hagen“, berichtet der neue Eintracht-Schlussmann. „Optimal ist das noch nicht, wir hätten lieber ein Modell mit jeweils zwei Wochen Präsenz in Dresden und zwei Wochen Home-Office. Das wäre weniger stressig! Aber vielleicht wird sich das ja noch ändern.“

Und was wird nach Einschätzung des gebürtigen Sachsen und neuen Wahl-Westfalen in der kommenden Saison mit dem VfL Eintracht möglich sein? „Wir haben eine Super-Truppe und die Team-Chemie stimmt“, sieht Pascal Bochmann gute Grundlagen für eine erfolgreiche Serie 2024/25. „Wir wollen oben mitspielen! Dazu möchte ich mit guten Leistungen meinen Teil beitragen und mich gleichzeitig weiterentwickeln.“