Eintracht-Neuzugang auf der Spielmacherposition: Max Öhler kam aus Bietigheim.

Erstliga-Aufstieg mit Bietigheim hat Max Öhler auf den Geschmack gebracht 

Man soll aufhören, wenn es am schönsten ist! Max Öhler hat sich daran gehalten. Nach fünf Jahren beim Handball-Zweitligisten SG BBM Bietigheim verließ der Schwabe den Verein ausgerechnet nach jener Saison, die mit dem Aufstieg in die 1. Bundesliga endete. Neuer Klub des 23-jährigen Mittelmannes ist der VfL Eintracht Hagen, bei dem er einen Zweijahres-Vertrag unterschrieb.

„Den Erstliga-Aufstieg mit Bietigheim zu erleben, das war dort ein sehr schönes Ende! Wir haben coole Wochen gehabt“, blickt der ehemalige Jugend-Nationalspieler auf das Frühjahr zurück. Hinter Meister Potsdam sicherten sich die Süddeutschen mit sieben Punkten Vorsprung vor dem Tabellendritten ASV Hamm-Westfalen die Vizemeisterschaft und damit die Qualifikation für das deutsche Handball-Oberhaus.

Als die Feierlichkeiten ihren Höhepunkt erreichten, hatte sich Max Öhler bereits an den VfL Eintracht gebunden. „Der Hauptgrund für den Vereinswechsel war, dass ich wieder auf meiner Stammposition spielen wollte“, verrät der gelernte Mittelmann. In Bietigheim kam er in den vergangenen zwei Jahren hauptsächlich als Linksaußen zum Einsatz, nachdem er verletzungsbedingt zunächst dort aushelfen musste und seine Sache gut machte.

Dass die Grün-Gelben nach der Rückkehr von Leihspieler Alexander Weck zum Bergischen HC und dem Wechsel von Luca Klein zum TV Emsdetten auf der Suche nach einem Spielmacher waren, führte beide Parteien zusammen. „Er ist stark im Spiel 1-gegen-1, zielstrebig, bringt viel Spielfreude und Spielintelligenz sowie die nötige Aggressivität in der Abwehr mit“, zählt Eintracht-Coach Stefan Neff einige Qualitäten des 1,84-m-Mannes auf, die in den ersten Vorbereitungsspielen schon erkennbar waren. „Ich kann mir durchaus vorstellen, dass wir mit ihm einen Glücksgriff getätigt haben!“

„Als der Verein auf mich zugekommen ist und mir die Möglichkeit eröffnet hat, wieder auf Rückraummitte zu spielen, habe ich mich relativ schnell für die Eintracht entschieden“, berichtet Öhler, der den Vertrauensvorschuss mit guten Leistungen zurückzahlen möchte. „Er hat sich in den ersten Testpartien schon sehr gut präsentiert“, zollt Stefan Neff dem Neuzugang aus Baden-Würrtemberg ein Lob.

Erlernt hat Max Öhler das Handballspielen beim TV Spaichingen, einem Klub aus dem Landkreis Tuttlingen. Vater Andreas, dort zunächst als Spieler und dann als Jugendtrainer tätig, meldete seinen Sohn im Alter von vier Jahren bei den Minis an. Nach der D-Jugendzeit wechselte das Talent zur JSG Balingen-Weilstetten, später zum TVB 1899 Stuttgart, für den er bereits mit 17 Jahren sein Erstligadebüt gab. 2019 schloss sich der passionierte Skifahrer der SG BBM Bietigheim an, von der er jetzt in die Volmestadt kam.

„Der räumliche Wechsel ist für mich kein Problem“, sagt Max Öhler, „ich freue mich darauf, einen anderen Teil Deutschlands kennenzulernen. Hagen ist deutlich größer als Bietigheim, die ganze Region hier ist mit Städten wie Köln oder Dortmund sehr interessant.“

Eintracht-Rechtsaußen Pierre Busch kennt der Fachabiturient, der sich zuletzt ganz auf den Handball konzentrierte, aus gemeinsamen Jugendnationalmannschafts-Zeiten. Dass er in seiner neuen Wahlheimat in einem Haus mit Rückkehrer Jan von Boenigk wohnt, erleichtert die Integration zusätzlich. „Wir fahren gemeinsam zum Training und Jan, der ja früher schon einmal bei der Eintracht war, hat mir gleich alles gezeigt und hilft mir auch außerhalb des Handballs, wenn es mal Probleme gibt“, konnte sein Start in der neuen Umgebung besser kaum laufen.

Mit seinem letzten Verein wird es vorerst kein Wiedersehen geben, weil Bietigheim in die 1. Bundesliga aufgestiegen ist. Nach seinen sportlichen Ambitionen mit dem VfL Eintracht befragt, antwortet der neue Mittelmann: „Wenn man mal einen Bundesliga-Aufstieg miterlebt hat, möchte man so etwas gerne irgendwann noch einmal erleben. Aber die kommende Saison wird hart und schwer, weil es in der 2. Liga sehr viele gute Mannschaften gibt. Trotzdem wollen wir so weit wie möglich oben angreifen. Schauen wir mal, was geht!“