Schon länger auf dem Zettel der Eintracht-Verantwortlichen: Benedikt Israel bespielt in der neuen Saison gemeinsam mit Josip Jukic die linke Außenbahn.

Mit Trikotnummer 22 fühlt sich Mahé-Fan Benedikt Israel in Hagen pudelwohl

Bei der Personalplanung fahrlässig zu agieren, das wollen sich die Verantwortlichen des VfL Eintracht nicht nachsagen lassen. „Wenn man einen jungen Linksaußen in der Nähe hat, der gegen den Drittliga-Tabellenführer 10 Tore erzielt, wäre es fahrlässig, sich nicht mit ihm zu beschäftigen“, verrät „HaPe“ Müller, Co-Trainer und Videoanalyst der Hagener Zweitliga-Handballer. Mit Benedikt Israel haben sich die Grün-Gelben in der Vergangenheit ausgiebig beschäftigt. Resultat: Der 19-jährige Gummersbacher wird zumindest bis zum Sommer 2026 das Eintracht-Trikot tragen.

Für den jungen Flügelflitzer hat in der Volmestadt ein neuer Lebensabschnitt begonnen. In Engelskirchen geboren und in Gummersbach aufgewachsen, trug Benedikt zuvor nie ein anderes Trikot als das des Traditionsklubs aus dem Oberbergischen, bei dem er alle Nachwuchsmannschaften durchlief. In der vergangenen Saison war der Neu-Eintrachtler trotz seiner jungen Jahre bereits Leistungsträger des Gummersbacher U23-Drittligateams. 

„Diese Mannschaft gibt es künftig in der bisherigen Form nicht mehr“, berichtet Israel. In der kommenden Drittliga-Spielzeit schickt der VfL als „Gummersbach II“ seine U19-Truppe, die in der 2. A-Jugend-Bundesliga spielt, ins Rennen. Dieser Altersstufe ist Benedikt, der im Dezember 20 Jahre alt wird, entwachsen.

Also galt es, für die Serie 2024/25 einen neuen Klub zu finden. Dass er bei den Grün-Gelben, nicht zuletzt bei „HaPe“ Müller, schon länger auf dem Zettel stand, beschleunigte eine Einigung. „Benedikt ist pfeilschnell, lernbegierig, gut ins Positionsspiel eingebunden und steht in der Abwehr als Außenverteidiger seinen Mann,“ zählt der Eintracht-Videoanalyst einige Qualitäten des Neuzugangs auf, die dieser in der Vorbereitungsphase schon bestätigt hat. „Er wird seinen Weg machen, dessen bin ich ganz sicher!“

Eine Einschätzung, die Stefan Neff nur unterschreiben kann: „'Bene' ist sehr gut ausgebildet und auf den Handball fokussiert. Seine technischen Qualitäten erkennt man sofort und er bringt Spielintelligenz ein“, hat der Youngster den Eintracht-Chefcoach bislang voll überzeugt. „Er ist bei uns sehr gut angekommen!“

Dabei schiebt der 19-Jährige seit seiner Ankunft in Hagen Doppelschicht, was den neuen Lebensabschnitt, den der Gummersbacher mit seinem Umzug in die Volmestadt gestartet hat, unterstreicht: „Ich habe hier am 1. Juli eine Ausbildung zum Bürokaufmann begonnen“, berichtet der Linksaußen. Was bedeutet, dass er meist schon einige Stunden in der Firma Ambrock GmbH, Premiumsponsor der Grün-Gelben, hinter sich hat, wenn die erste Handball-Trainingseinheit des Tages beginnt. „Das ist zwar alles etwas stressig“, räumt Israel ein, „aber bei der Arbeit fühle ich mich genauso wohl wie in meiner neuen Mannschaft, die mich sehr gut aufgenommen hat. Beides zusammen könnte besser kaum laufen!“

In seiner neuen Wahl-Heimat ist Israel Teil einer WG in Boele, die Anton Beck und Sven Brockmeyer aus dem U23-Team komplettieren. Natürlich verliert er auch seine Heimatstadt Gummersbach nicht aus den Augen. Wenn es die Zeit zulässt, fährt Benedikt ins Oberbergische, um Familie und Freunde zu sehen.

Demnächst wohl auch wieder Kentin Mahé, denn der mittlerweile 33-jährige Mittelmann und Linksaußen ist ins Bundesligateam des VfL, das er 2013 verlassen hatte, zurückgekehrt. „In seiner ersten Phase in Gummersbach fand ich ihn sehr cool. Wenn ich ein Vorbild habe, dann ist er es“, begründet Israel, warum er wie der französische Nationalspieler die Trikotnummer 22 trägt, die er auch bei seinem Stammverein schon hatte.

Beim VfL Eintracht avancierte in der vergangenen Saison ebenfalls ein Linksaußen zum Leistungsträger und Publikumsliebling, nicht nur wegen seiner historischen 17 Tore beim 38:31-Sieg gegen den VfL Lübeck-Schwartau. Als Benedikt im Februar bei der Eintracht zusagte, war der Stand, dass Hakon Styrmisson die Grün-Gelben zum Saisonende verlässt. Später unterschrieb der Isländer jedoch einen neuen Dreijahresvertrag in Hagen. 

„Ich habe mir gesagt, dass ich den Konkurrenzkampf annehmen werde“, blickt Israel ein paar Monate zurück. Dass sich der „Island-Blitz“ wenig später schwer verletzen und für den Rest des Jahres ausfallen würde, war damals nicht absehbar. „Natürlich ist es sehr schade, wenn sich ein wichtiger Spieler verletzt“, sagt Stefan Neff, „aber die Vorbereitung hat gezeigt, dass wir mit Josip Jukic und Benedikt Israel gut besetzt auf dieser Position in die neue Saison gehen!“

Der junge Neu-Eintrachtler ist davon überzeugt, dass das grün-gelbe Team als Ganzes stark genug ist, um eine erfolgreiche Saison hinzulegen: „Nach der bisherigen Vorbereitung und angesichts der guten Stimmung im Team bin ich zuversichtlich, dass wir einen Top-4-Platz erreichen können!“