Physiotherapeutin Sarah Mahncke und Athletiktrainer Alessio Lesch haben zur Zeit mehr Arbeit, als ihnen lieb sein kann. Hinter den Kulissen des Profiteams arbeitet das Duo zusammen mit den Mannschaftsärzten an der Reha der verletzten Spieler.

Reha bei der Eintracht: Eine Abteilung im Dauereinsatz

Sarah Mahncke und Alessio Lesch arbeiten gerne. Gerne auch viel. Zur Zeit allerdings haben die verantwortliche Physiotherapeutin und der Athletiktrainer der Eintracht mehr zu tun, als ihnen lieb sein kann. Das Duo koordiniert die Rehabilitation der vielen verletzten Eintracht-Spieler. Ein Blick hinter die Kulissen.

Beim langjährigen Eintracht-Partner PHYSIOMED - STEFFEN BARTH in Hagen-Eilpe geben sich aktuell besonders viele Profis des Zweitliga-Teams die Klinke in die Hand. Wir haben exemplarisch Frederic Stüber, Luca Klein und Tobias Mahncke begleitet, die vor Ort momentan quasi täglich betreut werden.

Physiomed ist ein ambulantes/teilstationäres Reha-, Therapie- und Wundheilungszentrum, spezialisiert unter anderem auf Sportverletzungen. Sarah Mahncke, die seit August 2015 das Hagener Profiteam betreut, ist Physiotherapeutin bei Physiomed und gewährleistet so die enge Anbindung an alle modernen Therpieformen. Unterstützt wird Mahncke - das ist gerade in der aktuellen Situation mit vielen Verletzten wichtig - von Natalie Stefan und Stephan Elsenplässer. "Nur so lassen sich so große Projekte, wie die vielen Ausfälle zur Zeit, stemmen", sagt Sarah Mahncke, "wir sind ein tolles Team."

Zu dem auch Alessio Lesch gehört. Lesch arbeitet als Athletiktrainer beim Eintracht-Partner PLUS D SPORTS in Solingen und verantwortet in dieser Funktion das regelmäßige Krafttraining der Mannschaft, erstellt aber in enger Zusammenarbeit mit Sarah Mahncke auch Trainingspläne für die verschiedenen Reha-Phasen verletzter Spieler. Trainingspläne, die naturgemäß nicht "von der Stange" kommen können, sondern immer individuell an den jeweiligen Gesundheits- und Genesungszustand angepasst werden müssen. Das Reha-Team eint ein Ziel: die Verletzten möglichst rasch, vor allem aber auch nachhaltig genesen zurück "auf die Platte" zu bringen. 

"In den letzten vier Wochen hat die medizinische Abteilung auf Hochtouren gearbeitet", berichtet Sarah Mahncke, die natürlich auch mit Mannschaftsarzt Dr. Ralf Wünnemann eng zusammenarbeitet und bereits kurz nach den Operationen mit der ganzheitlichen Therapie beginnt. Die beinhaltet neben der manuellen Behandlung diverse physikalische Anwendungen wie Strom, Fango, Lasertherapie, Magnetfeld- und Stoßwellentherapie und den Einsatz von Sanotape. "Ich bin dankbar, dass ich hier so professionell arbeiten kann", sagt Sarah Mahncke, deren Dank in diesem Zusammenhang vor allem auch an die Physiomed-Chefetage um Steffen Barth, Christian Hoppe und Dirk Schmelter geht.

Und wie geht es einem Teil der Langzeitverletzten? - Ein Update:


Freddy Stüber (Armbruch): Die Röntgenkontrolle des gebrochenen Armes sah gut aus, der Eintracht-Kreisläufer arbeitet - wenn noch dosiert - schon wieder handballspezifisch in der Halle. In der Reha-Phase war Freddy täglich Gast bei Physiomed. Therapie, angepasstes Athletiktraining, Mittagessen, dann zur Mannschaft in die Halle und abschließend ein Kardioprogramm auf dem Fahrrad. "Die Tage waren gut gefüllt", gab's abends keine Einschlafprobleme. Freddy hofft, die Mannschaft bald wieder unterstützen zu können.

Tobias Mahncke (Fingerbruch): Die Fäden beim Torwart-Routinier und -Trainer sind inzwischen gezogen, durch den Umstand, dass eine Platte verbaut wurde, war keine Gipsschiene notwendig. "Der Finger ist von Anfang an übungsstabil und wird von Tag zu Tag beweglicher", berichtet Tobi von der Therapie bei Physiomed. Angepasstes Krafttraining, Spinningbike-Einheiten und leichte Läufe ergänzen das Trainingsprogramm. Sarah Mahncke rechnet für Mitte bis Ende Januar mit einer Rückkehr des Torhüters in den regulären Trainingsbetrieb.

Luca Klein (Innenband-/Außenbandriss, mediale Knochenkontusion): "Luca mussten wir etwas einbremsen", so Sarah Mahncke, "das ist eine schwerwiegendere Verletzung, die Genesung dauert da einfach länger." Am Montag hatte der Youngster einen weiteren MRT-Termin. "Der Knochen hat wohl noch Stress", berichtet der Mittelmann vom Ergebnis. Folge: Je nach Heilungsfortschritt ist eine Rückkehr ins Training im Januar geplant.


In der Summe jedenfalls ist Sarah Mahncke optimistisch, dass Eintracht-Cheftrainer Stefan Neff im kommenden Jahr wieder deutlich mehr personelle Alternativen zur Verfügung hat. "Zum ersten Spiel im Februar haben wir hoffentlich die meisten wieder an Bord", blickt die 35-Jährige voraus.