Man schrieb das Jahr 1990, als der VfL Eintracht Hagen nach dem Aufstieg in die 2. Handball-Bundesliga erstmals einen ausländischen Spitzenspieler verpflichtete. Jonas Kautschikas, seines Zeichens 68-facher Nationalspieler für die damalige UdSSR, fand den Weg nach Hagen.
Ein Glücksgriff der Verantwortlichen, avancierte der 1,86 Meter große Kreisläufer aus Litauen doch alsbald zum Publikumsliebling. Im Heimspiel gegen den TuS Nettelstedt gelang Kautschikas, der vor seinem Wechsel nach Hagen für den litauischen Klub Granitas Kaunas gespielt und auch international Erfolge gefeiert hatte, ein neuer Torrekord. 14 Mal netzte der Rechtshänder gegen die Ostwestfalen ein, darunter - wie jüngst auch bei Styrmisson - kein einziger Siebenmeter.
Ralf Wilke erinnert sich: "Jonas lief nach jedem Tor an der Tribüne vorbei und animierte die Zuschauer zu noch mehr Beifall..." 34 Jahre später war dafür keine Zeit mehr. 45 (!) Vollsprints notierten die Statistiker für Hakon Styrmisson im 17-Tore-Spiel gegen den VfL Lübeck-Schwartau - damit war der Uralt-Rekord aus dem Jahr 1990 um gleich drei Tore übertroffen.
"Ich bin noch nie in einem Handballspiel so viel gelaufen", gab der "Island-Blitz" nach dem Abpfiff zu Protokoll. Ob diese neue Bestmarke auch wieder 34 Jahre lang Bestand hat? - Gut möglich. In den gelb-grünen Geschichtsbüchern jedenfalls hat ein neuer Name Einzug gehalten: Über Jonas Kautschikas steht nun Hakon Styrmisson. Legenden-Status haben mit ihren Leistungen indes beide Eintrachtler erlangt...