"Vorab: Die Jungs haben eine überragende Saison gespielt. Da komme ich nicht daher und erfinde alles neu", sagt Alex Zapf mit einer guten Portion Pragmatismus. "Taktisch ist schon sehr viel da. Hier und da wird es einen anderen Schwerpunkt geben, aber wir haben eine sehr gute Basis, auf der man weiter arbeiten kann."
Nach einem lockeren Mannschaftsabend war die vergangene Woche die erste komplette Trainingswoche. Als Abschluss hatte Zapf für Freitag eigentlich einen Test gegen die HSG Bergische Panther geplant, der jedoch musste ausfallen. Der Drittligist aus dem Rheinland hatte aus personellen Gründen keine Mannschaft für die Fahrt nach Hagen stellen können.
Schade, aber kein Drama, denn die Agenda für die kommenden Wochen hält eine ganze Reihe von Tests unter Wettkampfbedingungen gegen oftmals auch höherklassige Gegner bereit. Dass es dabei vielfach gegen Mannschaften aus dem Rheinland geht, ist gewiss ein interessanter Aspekt - und auch kein Zufall. Alex Zapf arbeitete zuletzt für die HG Remscheid, wohnt im Rheinland, wo er exzellent vernetzt ist.
Los geht's in Sachen Tests für die U23 nun am kommenden Samstagmittag in der heimischen Sporthalle Mittelstadt gegen die SG Langenfeld, die in der Nordrheinliga beheimatet ist. Die Nordrheinliga ist vergleichbar mit der Oberliga in Westfalen, also die 4. Liga. Es folgen zwei eher lockere Übergangswochen, die noch für Urlaube genutzt werden können, ehe ab dem 24. Juli endgültig Vollgas angesagt ist.
In der Regel ist allenfalls ein Tag pro Woche trainingsfrei, geplant ist zudem ein mehrtägiges Trainingslager in Münster (28. bis 30. Juli) sowie die Teilnahme an gut besetzten Turnieren der Bergischen Panther (4. bis 6. August) und in Remscheid (12./13. August). Tests gegen den Bergischen HC II in Solingen (18. August) sowie gegen den OSC Rheinhausen und den Bergischen HC II (beide 19. August) komplettieren das anspruchsvolle Programm, ehe es eine Woche später beim letztjährigen Meister der Verbandsliga Staffel 1, der TG Hörste aus dem Kreis Gütersloh, erstmals um Meisterschaftspunkte geht.
In personeller Hinsicht sieht es gut aus bei den Grün-Gelben. Noch nicht komplett fit sind aktuell Linksaußen Lorenz Schlotmann sowie Torhüter "Toto" Schmidt, dafür greift Alex Zapf in enger Absprache mit U19-Coach Pavel Prokopec auf mehrere A-Jugend-Spieler zurück. Unter anderem Luca Richter, Moritz Bökenkamp, Niklas Pfalzer, Jakob Ellert und Julian Wojtek sollen - immer mit Blick auf eine sinnvolle Belastungssteuerung - möglichst früh möglichst viel Erfahrung im Seniorenbereich sammeln. "Wir sind die Schnittstelle zwischen allen Mannschaften", sagt Alexander Zapf mit Blick auf die exponierte Stellung der U23 zwischen Profibereich, U19-Bundesliga und der Landesliga.
An dieser Schnittstelle wollen die Grün-Gelben weiterhin erfolgreich sein - und das nicht nur tabellarisch. "Möglichst viele Jungs nachhaltig besser machen", gibt der neue Coach die Richtung vor, "das Fundament ist sehr gut. Wir wollen jetzt weiter optimieren..."
