2. HBL TV Hüttenberg VfL Eintracht Hagen
Keine Punkte beim Comeback: Eintracht-Kapitän Valentin Schmidt.

Keine Punkte in Mittelhessen

Mittelhessen, genauer: Hüttenberg im Lahn-Dill-Kreis, war für die Eintracht am Freitagabend keine Reise wert. Bei ihrer 31:35 (14:18)-Niederlage gegen den Tabellennachbarn TV Hüttenberg fehlte den personell einmal mehr deutlich geschwächten Grün-Gelben zu häufig offensiv wie defensiv der Zugriff auf die Partie. Eine zu hohe Quote zum Teil sehr einfacher Fehler verhinderte ein besseres Abschneiden.

Zunächst galt es für Cheftrainer Stefan Neff aber - und das ist wahrlich nicht neu dieser Tage - zu improvisieren. Philipp Vorlicek fiel krankheitsbedingt aus, Torhüter Mats Grzesinski, gegen TuSEM Essen noch der Matchwinner schlechthin, musste mit einer Fußverletzung ebenfalls passen. Gut also, dass Tobias Mahncke wieder zwischen die Pfosten rückte, als Backup war erneut Wesley Umejiego aus der Oberliga-Reserve mit dabei.

Aber es gab auch eine gute Nachricht: Kapitän Valentin Schmidt hatte nach langer, krankheitsbedingter Pause "grünes Licht" für einen Einsatz von der medizinischen Abteilung bekommen. Vom Start weg war "Valle" allerdings noch nicht mit dabei. Zunächst übernahm Pouya Norouzi die Spielmacherposition, flankiert von Tim Stefan im linken Rückraum und Jan-Lars Gaubatz auf der rechten Seite. 

Dennoch ging das erste Eintracht-Tor auf das Konto des Kapitäns - per Siebenmeter zum 1:3 (5.) nach 0:3-Stotterstart. Beim 4:4 (Norouzi/9.) hatten die Grün-Gelben zwar ausgeglichen, doch es blieb auch in der Folge in Teilen unrund, weil die Hüttenberger 3:2:1-Abwehr aufmerksam verteidigte und Dominik Plaue im TVH-Tor mehrfach stark parierte.

Stefan Neff reagierte, stellte auf sieben Feldspieler um, brachte offensiv zudem Valentin Schmidt. Aber: Zu viele Aktionen gerieten gegen die nun auf ein 6:0-System zurückziehenden Gastgeber zu ungeduldig, mehrere "Empty-Net-Tore" bis zur Hüttenberger 13:8-Führung (Dominik Mappes/21.) waren die Folge. Dennoch lag der Rückstand zur Pause zumindest in einem überschaubaren Bereich.

Der Start in Halbzeit zwei misslang dem Gast aus Hagen dann allerdings gründlich. Drei technische Fehler zwangen Stefan Neff nach noch nicht einmal drei Minuten beim 14:20 ins zweite Team-Timeout. Kurz darauf waren es gar sieben Treffer Rückstand - ein ganz dickes Brett, das es zu bohren galt. Um es vorwegzunehmen: Der Kraftakt, der dazu notwendig gewesen wäre, er gelang nicht. Die Hüttenberger Abwehr erwies sich in der Summe als ein zu flexibles Konstrukt, was die nun eine Spur stabiler wirkende Eintracht-Abwehr nicht zu kompensieren wusste.

Bis zum 27:23 blieb Hagen zwar auf Tuchfühlung, aber auch der erneute Schwenk zum siebten Feldspieler und einer deutlich offensiveren Abwehr in der Schlussphase - beim 24:30 hatte Stefan Neff seine letzte Auszeit genommen - drehten die Partie nicht mehr.

Folge in der Tabelle: Der TV Hüttenberg ist vorerst kein Nachbar der Eintracht mehr. Die Mittelhessen sind Vierter, die Grün-Gelben hingegen auf Rang acht abgerutscht.


TVH: Plaue (12 Paraden/27,91 Prozent), Böhne (n.e.) - Schwarz, Kneer (1), Opitz (1), Theis (4), Fujita (6), Weber (9/2), Rompf (1), Zörb, Mappes (8), Klein, Jockel (1), Schreiber (4)

Eintracht: Mahncke (11 Paraden/26,19 Prozent), Umejiego (0/0) - Bürgin (2), Bednar, Norouzi (3), Queckenstedt, Pröhl (2), Bratzke (1), Schmidt (6/2), Athanassoglou, Gaubatz (2), Kister, Mestrum (5), Stefan (1), Toromanovic (6), Andrejew (3)

Schiedsrichter: Thomas Hörath/Timo Hofmann (Zirndorf/Bamberg)

Zeitstrafen: TVH 6, Eintracht 4

Zuschauer: 700