So kennt man die Eintracht-Kabine nach Heimspielen inzwischen: gute Miene zum guten Spiel.

37:30 gegen den EHV Aue: Die Eintracht wackelt nur ganz kurz

Einmal kurz gewackelt, danach brannte aber rein gar nichts mehr an. Der VfL Eintracht Hagen hat sich am Freitagabend erholt gezeigt von der torarmen Auswärtsniederlage in Essen, besiegte Liga-Schlusslicht EHV Aue in eigener Halle völlig verdient mit 37:30 (18:12). Viel Zeit zum Ausruhen bleibt indes nicht. Am Mittwoch wartet bereits das DHB-Pokal-Achtelfinale gegen den TuS N-Lübbecke (19 Uhr, Ischelandhalle).


Startaufstellung Eintracht: Maurice Paske (TW) - Hakon Styrmisson (LA), Pouya Norouzi (RL), Alexander Weck (RM), Philipp Vorlicek (RR), Pierre Busch (RA), Alexander Becker (KS)


Eine Änderung hatte Eintracht-Chefcoach Stefan Neff im Vergleich zum Sonntag vorgenommen. Alexander Becker, inzwischen wieder vollständig von einem Infekt genesen, rückte für Freddy Stüber in den Abwehrinnenblock und vorne an den Kreis.

Der Start in die Partie, er stand - beidseitig - im Zeichen der Torhüter. Sveinbjörn Petursson, Isländer im EHV-Tor, vor allem aber Maurice Paske bei der Eintracht parierten mehrfach spektakulär. 

Die Eintracht lag bald vorne, Aue ließ sich aber zunächst nicht abschütteln. Dennoch zog Gäste-Coach Olafur Stefansson früh das erste Team-Timeout, forderte vehement mehr Zug zum Tor und kämpferische Tugenden ein ("Zwei Punkte gibt es hier nicht umsonst").

Gleichwohl: Der von Stefan Neff im Vorfeld geforderte Druck der Eintracht-Abwehr auf den Auer Angriff, er wuchs kontinuierlich, führte immer wieder zu leichten Ballgewinnen und ließ die Führung der Grün-Gelben sukzessive wachsen. Und als Pierre Busch quasi mit der Schlusssekunde zum 18:12 einnetzte, schienen die Gastgeber auf einem richtig guten Weg.

Doch wie gewonnen, so zerronnen. Zumindest ansatzweise. Gerade einmal dreieinhalb Minuten benötigte der EHV nach Wiederanpfiff der wohltuend unauffälligen Unparteiischen Lier/Lier, um auf 19:17 zu verkürzen, weil die Eintracht gegen die nun deutlich offensivere Gäste-Abwehr im Abschluss deutlich nachließ.

Stefan Neff reagierte umgehend, justierte sofort im zweiten Team-Timeout nach. Ein Weckruf zur rechten Zeit. Fortan wurden die grün-gelben Beine in der Abwehr wieder schneller, die Hagener Spielanlage präsentierte sich auf der Gegenseite zudem besser eingestellt auf die sich bietenden Räume der Auer 3:2:1-Abwehr. Von 19:17 ging es so quasi in einem Rutsch auf 27:19 (42.) davon - die Eintracht hatte ihren kleinen Hänger mit einem dynamischen 8:2-Lauf überwunden.

Der Rest war ein Stück weit Pflichterfüllung. Maurice Paske stabilisierte seine starke Fangquote im zwischenzeitlich hohen 30er-Bereich, der eingewechselte André Alves knüpfte auf Rechtsaußen nahtlos an die seit Wochen starke Vorstellung seines Kollegen Pierre Busch an, so dass vor 917 Zuschauern nichts mehr anbrannte am Ischeland...


Eintracht: Paske (14 Paraden/33,00 Prozent), Mahncke (0/0,0) - Bürgin (1), Becker (4), Norouzi (4), Alves (4), Pieczkowski, Klein (1), Weck (2), Voss-Fels (3), Vorlicek (1), Spohn, Styrmisson (3/1), Gaubatz (2), Stüber (4), Busch (8/2)
EHV: Petursson (10/30,00), Bochmann (5/28,00) - Planken, Hopfmann (1), Pereira (5/3), Slachta, Mubenzem (4), Jerebie, Levak (3), Paraschiv, Lange (1), Lopp (3), Gansau (8), Schwock (1), Blecha (1), Vignjevic (3)
Schiedsrichter: Manuel Lier/Jan Lier (Korntal-Münchingen & St. Gallen)
Zeitstrafen: Eintracht 1, EHV 1
Siebenmeter: Eintracht 3/4 (verworfen: Busch), EHV 3/3
Zuschauer: 917


Michael Stock (Sportdirektor VfL Eintracht Hagen): "Das war ein solider Sieg. Wir kommen von Beginn an recht gut ins Spiel, haben dann kurz vor der Pause eine kleine Schwächephase. Was ich nicht verstehe, sind die drei Minuten nach der Halbzeit, als wir Aue zurück ins Spiel holen. Dann legen wir allerdings deutlich zu und bringen das Ding sicher nach Hause. Man kann zufrieden sein - nicht mehr, aber auch nicht weniger..."


Die Pressekonferenz zum Spiel mit den Trainern Olafur Stefansson (EHV) und Stefan Neff (Eintracht) gibt es hier.