Startaufstellung Eintracht: Mats Grzesinski (TW) - Theo Bürgin (LA), Valentin Spohn (RL), Niclas Pieczkowski (RM), Kim Voss-Fels (RR), Pierre Busch (RA), Alexander Becker (KS)
Das Aufwärmen der Eintracht gefiel den Fans vor allem aus einem Grund nicht: Pouya Norouzi fehlte im Kader, ein Muskelfaserriss, erlitten im Testspiel beim TuS Ferndorf, machte einen Einsatz unmöglich. Neben Josip Jukic und Damian Toromanovic war der iranische Nationalspieler mithin der dritte Ausfall. "Valle Schmidt, Freddy Stüber und Philipp Vorlicek sind angeschlagen. Wir müssen schauen, was geht...", gab Sportdirektor Michael Stock kurz vor dem Anpfiff ein letztes Update.
Das erste Tor der neuen Saison in der Ischelandhalle, es ging auf das Konto von "Heimkehrer" Niclas Pieczkowski - 58 Sekunden waren gespielt, als ein Schlagwurf der Hagener Nummer 14 im SG-Gehäuse einschlug (1:0/1.). Vorab: Es war ein ganz starker Auftritt des Neuzugangs. Eine frühe Zeitstrafe gegen Kim Voss-Fels beantwortete der Gast mit dem 1:2, fortan blieb es eng.
Auf Hagener Seite war es Voss-Fels, der nach Kreuzungen mit viel Wucht über die Mitte kam, nach acht Minuten aber bereits die zweite Zeitstrafe kassierte, weil er beim Start eines BBM-Gegenstoßes den aus seinem Rücken kommenden Juan de la Pena unabsichtlich im Gesicht traf.
In erneuter Überzahl erhöhte Nikola Vlahovic ins leere Hagener Tor auf 6:3 - die erste 3-Tore-Führung des Gastes, der defensiv viel antizipierte und blitzschnell umschaltete. Folge: Bereits nach knapp elf Minuten drückte Stefan Neff erstmals den Teamtimeout-Buzzer (3:7).
Mit Wirkung: Einen Zeitstrafen-Doppelpack gegen de la Pena und Maximilian Hejny nutzte die Eintracht, um aus dem 3:7 ein 6:7 zu machen (Busch per 7m, Pieczkowski, Becker), Busch legte per Gegenstoß gar den 8:8-Ausgleich nach (16.) - es war eine höchst intensive Startviertelstunde.
Und genauso blieb es. Valentin Schmidt mit der ersten Hagener Führung seit dem 1:0 (9:8, 18.) und Pieczkowski ins leere BBM-Tor zum 10:8 - die nun wesentlich stabilere Abwehr gab im Umkehrschluss auch der Eintracht-Offensive Sicherheit in einem Spiel, das an Härte weiter zulegte. Mit 12:13 ging es in die Pause - alles drin für beide Teams.
Und das Duell auf Augenhöhe ging weiter. 15:15, 17:17, 18:17, 18:19. Grün-Gelb und Rot schenkten sich nichts. Aber auch gar nichts. Unterschiede? - Der Gast kam besser in den Gegenstoß, vor allem dann, wenn die Eintracht zu früh den Weg über den Kreis suchte.
Das zweite Hagener Team-Timeout läutete nach einer Dreiviertelstunde (19:21/45.) die Schlussphase ein. Die ging die Eintracht zunächst in der Rückraumbesetzung Voss-Fels, Klein und dem weiter unermüdlich Verantwortung übernehmenden Pieczkowski an.
Und doch wanderte das Momentum schleichend in Richtung des Gastes. Hier ein Hagener Fehlwurf, dort ein abgefangener Ball - Bietigheim machte es auf der Gegenseite besser, weil deutlich weniger fehlerbehaftet und war beim 26:22 (52.) auf die Siegerstraße eingebogen.
Mit sieben Feldspielern und einer sehr offensiven Abwehr versuchte die Eintracht nach ihrer letzten Auszeit, das Spiel doch noch einmal zu drehen, aber die SG ließ sich die Butter nicht mehr vom Brot nehmen. Allerspätestens nach Schäfers zwei Gegenstoßtreffern binnen einer halben Minute ins leere Hagener Tor war die Messe beim 30:23 zugunsten der Gäste gelesen.
Eintracht: Paske (3 Paraden/33,33 Prozent), Grzesinski (9/29,03) - Bürgin (2), Becker (1), Pröhl (1), Alves, Schmidt (2), Pieczkowski (7), Klein, Voss-Fels (3), Vorlicek (3), Spohn, Gaubatz, Stüber (1), Funke, Busch (6/2)
SG BBM: Baranasic (2/16,67), Genz (7/31,82) - Vlahovic (1), Michalski, Claus, Öhler, Wolf (2/1), Schäfer (8/1), de la Pena (4), Wiederstein (3), Velz (1), Barthe (1), Hejny (2), Pfeifer (6), Kaulitz, Fischer (3)
Schiedsrichter: Marvin Cesnik/Jonas Konrad (Gummersbach)
Zeitstrafen: Eintracht 7, SG BBM 5
Siebenmeter: Eintracht 2/2, SG BBM 2/4 (verworfen: Wolf, Schäfer)
Zuschauer: 987
Michael Stock (Sportdirektor VfL Eintracht Hagen): "Gefühlt ist das Spiel deutlich enger verlaufen, als es das Ergebnis am Ende aussagt. Hinten raus fehlen uns vielleicht doch einige Körner, weil wir einige Spieler im Kader hatten, die sich angeschlagen in den Dienst der Mannschaft gestellt haben. Wir waren dennoch viel, viel näher dran als in der letzten Saison. Und Bietigheim ist ein Spitzenteam, da muss man dann auch akzeptieren, dass man am Ende verliert - auch wenn es zu hoch war."
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