Eine abwehrbetonte Partie sahen die Zuschauer in der Anhalt-Arena. Am Ende trat die Eintracht die Heimreise mit leeren Händen an.

Auswärtspremiere der Eintracht geht daneben

Auch die Auswärtspremiere in der neuen Zweitliga-Saison ging daneben. Weil der VfL Eintracht Hagen es nicht schaffte, eine gute Startphase längerfristig zu konservieren, wurde die Partie beim Dessau-Roßlauer HV am Freitagabend am Ende deutlich mit 19:26 (8:12) verloren.


Startaufstellung Eintracht: Maurice Paske (TW) - Hakon Styrmisson (LA), Niclas Pieczkowski (RL), Valentin Schmidt (RM/Abwehr-Angriff-Wechsel mit Tilman Pröhl), Philipp Vorlicek (RR), Pierre Busch (RA), Alexander Becker (KS)


Die Aufgabenstellung für die Eintracht in der Anhalt-Arena war klar definiert. Mit Pouya Norouzi und Valentin Spohn (beide verletzt) fehlten gleich zwei Akteure, die im linken Rückraum zu Hause sind. Dort begann Niclas Pieczkowski, als Backup stand Arvid Dragunski aus der U23 bereit.

Duplizität der Ereignisse im Vergleich zum 1. Spieltag: Auch in Dessau gelang Pieczkowski der erste Hagener Treffer. Es war der Auftakt einer starken Auftaktphase der Eintracht. Valentin Schmidt und Alexander Becker legten zum 3:0 nach, erst nach mehr als sieben Minuten trafen die Gastgeber erstmals. Nicht zu vergessen: In dieser frühen Phase parierte DRHV-Keeper Philip Ambrosius, der in der Vorwoche bei der Niederlage in Großwallstadt noch gefehlt hatte, bereits mehrfach stark. Am Ende sollten für den Dessauer Keeper 17 Paraden zu Buche stehen.

Zwei exzellente Ambrosius-Pässe zum Gegenstoß bereiteten den Boden zum Dessauer 6:6-Ausgleich, ehe direkt die nächste Premiere folgte: Nach 14:35 Minuten traf Eintracht-Neuzugang Hakon Styrmisson aus spitzem Winkel erstmals für seinen neuen Club (7:6 aus Hagener Sicht).

Die Partie blieb abwehrbetont bzw. auf Dessauer Seite zusätzlich torhüterbetont. Philip Ambrosius nistete sich zwischenzeitlich gar im Bereich einer 50+-Fangquote ein, in Überzahl gingen die Gastgeber durch Jakub Hrstka erstmals in Führung (8:7/21.), legten kurz darauf das 9:7 nach - Auszeit Hagen.

Stefan Neff wurde laut, forderte mehr Tiefe in den Angriffsaktionen. Vergeblich: Mit einem 8:12-Rückstand ging es in die Pause, weil Grün-Gelb seine Startvorteile zu leicht hergeschenkt hatte und im Angriff auf keinen grünen Zweig kam.

Nach Wiederanpfiff blieb der Abstand zunächst nahezu konstant. Defensiv war der Eintracht kaum ein Vorwurf zu machen, Abwehrverband und auch Maurice Paske bissen sich ins Spiel hinein. Vorne indes musste die Eintracht weiter immens viel investieren für jeden Treffer, schaffte es aber einmal noch, den Rückstand  abzuknabbern (14:16, Busch/46.).

Indes: Der Dessauer Auszeit folgte direkt ein 3:0-Lauf der Gastgeber zum 19:14 - wie gewonnen, so zerronnen... Dieser Rückstand war für die Eintracht eine zu hohe Bürde. Die Maßnahme, es mit sieben Feldspielern zu probieren, beantworteten die Hausherren mit zwei Treffern ins leere Tor. Es war die endgültige Entscheidung an einem Abend, der offensiv nicht der Eintracht gehört hatte.


DRHV 06: Patzwald (n.e.), Ambrosius (1 Tor/17 Paraden/47,22 Prozent) - Bones, Löser (4), Hrstka (6/2), Haake (1), Gempp (1), Sohmann (4), Baumgart, Misovych, Schmidt, Emanuel (1), Danneberg (1), Hertzfeld (1), Pust (6)
Eintracht: Grzesinski (n.e.), Paske (5/16,13) - Bürgin, Becker (2), Pröhl (1), Alves (1), Schmidt (2/1), Pieczkowski (3), Klein (1), Voss-Fels (1), Vorlicek, Styrmisson (2), Gaubatz, Stüber (2), Dragunski, Busch (4/1)
Schiedsrichter: Konrad Gimmler/Jannik Rips (Irxleben/Magdeburg)
Zeitstrafen: DRHV 1, Eintracht 1
Siebenmeter: DRHV 2/3 (verworfen: Sohmann), Eintracht 2/3x (verworfen: Schmidt)


Michael Stock (Sportdirektor VfL Eintracht Hagen): "Wir verlieren hier völlig verdient. Mit 19 Toren kommt man für einen Sieg einfach nicht in Frage. Wir bekommen nur 26 Gegentreffer, das zeigt eigentlich, dass wir eine ordentliche Abwehr gestellt haben. Aber mehr als 20 verworfene Bälle - damit gewinnt man in der 2. Bundesliga kein einziges Spiel. Das ist unzureichend, daran müssen wir arbeiten, das muss jedem Spieler jetzt klar sein. Dass wir ohne beide etatmäßige Rückraumlinke gespielt haben, ist keine Entschuldigung. Gefühlt bekommen wir die Hälfte der Gegentore über erste und zweite Welle von Dessau, was daraus resultiert, dass wir vorne das Tor nicht treffen."