Die Eintracht obenauf: Der 37:32-Heimsieg über den Dessau-Roßlauer HV 06 war am 2. Weihnachtsfeiertag der vierte Liga-Sieg in Serie für die Sieben von Stefan Neff.

Vierter Sieg in Serie: Eintracht auf Tabellenplatz sechs in die EM-Pause

Perfekter Abschluss des Handball-Jahres 2023 für die Eintracht: Dank eines 37:32-Heimsieges im Weihnachtsspiel gegen den Dessau-Roßlauer HV 06 - gleichzeitig der vierte Liga-Sieg in Serie - überwintern die Grün-Gelben auf Tabellenrang sechs.


Startaufstellung Eintracht: Mats Grzesinski (TW) - Hakon Styrmisson (LA), Pouya Norouzi (RL), Alexander Weck (RM), Kim Voss-Fels (RR), Pierre Busch (RA), Alexander Becker (KS)


Zwei Linkshänder waren es, die in der Startphase beidseitig die Akzente setzten. Yannick Pust, Rechtsaußen der Gäste, und Kim Voss-Fels auf Hagener Seite zeigten sich im tempo- und torreichen Auftakt sofort hellwach.

Die erste Hagener Führung markierte ein weiterer Linkshänder - Pierre Busch per Siebenmeter zum 6:5 (8.). Ausgerechnet in doppelter Unterzahl holte sich die Eintracht mit etwas Verspätung jene Nuancen an Wachheit, die der Gast zunächst mehr zu haben schien. Pouya Norouzi und Alex Weck sorgten mit ihren Treffern zum 12:12 dafür, dass DHRV-Coach Uwe Jungandreas nach etwas mehr als einer Viertelstunde den Torwart wechselte (Philip Ambrosius für Janik Patzwaldt).

Das Momentum jedoch kippte in Richtung Grün und Gelb. Auf 16:13 setzte sich die Eintracht ab, wirkte immer kompakter, fand eine gute Balance zwischen stabiler Abwehr sowie effizientem Tempospiel - und traf vor allem von den Außenpositionen (Styrmisson, Busch) nach Belieben. Aber, und auch das gehörte zur Wahrheit dazu: Die immer wieder gut antizipierende Gäste-Abwehr verhinderte, dass die Eintracht mehr mit in die Pause nahm als die knappe 19:18-Führung.

Und es blieb auch nach Wiederanpfiff lange Zeit ein enges Unterfangen, ohne dass sich ein Team entscheidend abzusetzen vermochte. Beim 23:24 (Danneberg/41.) lag Dessau wieder vorne, binnen weniger Sekunden allerdings beantwortet durch Hagens "Island-Blitz", Hakon Styrmisson, mit der wahrscheinlich schnellsten schnellen Mitte des Tages...

Aber noch immer galt: Prognosen, wer dieses Spiel gewinnen würde - kaum möglich. Auch nicht beim Hagener 26:24, das Gäste-Coach Uwe Jungandreas zum zweiten Team-Timeout des Tages animierte.

Hagen zwei Treffern weg, Dessau mit exzellentem Tempospiel wieder ran, Eintracht-Antwort mit ähnlich hoher Geschwindigkeit zur erneuten Führung. Bei diesem Muster blieb es bis zur Schlussphase. Einen "Abnutzungskampf" nannte Eintracht-Sportdirektor Michael Stock das treffend.

Pierre Buschs Gegenstoß-Doppelschlag zum 34:30 (56.) ließ die mehr als 1000 Zuschauer dann aber noch eine Spur lauter jubeln, war das endlich die herbeigesehnte Vorentscheidung? Letzte Auszeit DRHV drei Minuten vor dem Ende, vier Hagener Treffer Vorsprung. Das war's...

Dass sich dieser Hagener Sieg mit Blick aufs gesamte Spiel etwas zu deutlich anfühlte, es interessierte kaum jemanden in der Ischelandhalle. Die Eintracht hatte ihren Fans einen Jahresabschluss beschert, wie man ihn sich wünscht. 


Eintracht: Grzesinski (11 Paraden/26,00 Prozent), Paske, Mahncke - Bürgin, Becker, Norouzi (6), Alves, Klein (2), Weck (3), Voss-Fels (4), Spohn (1), Styrmisson (9), Gaubatz, Stüber (5), Richter, Busch (7/2)
DRHV: Patzwaldt (0/0,00), Ambrosius (10/30,00) - Bones, Löser (2), Hrstka (9/1), C. Haake, Sohmann (2), Mitrovic (4), Baumgart, Misovych, F. Haake, Emanuel, Danneberg (6), Hertzfeld (1), Putz (8)
Schiedsrichter: Fabian Friedel/Rick Herrmann (Aue)
Zeitstrafen: Eintracht 5, DRHV 2
Siebenmeter: Eintracht 2/3 (verworfen: Busch), DRHV 2/5 (verworfen: Hrstka/2, Sohmann)
Zuschauer: 1018


Michael Stock (Sportdirektor VfL Eintracht Hagen): "Das war ein verdienter Sieg in einem Abnutzungskampf. Wir bieten Dessau immer wieder an, ins Spiel zurückzukommen, nachdem wir schon mehrfach mit drei Toren weg sind. Irgendwann lässt der Gegner dann abreißen. Wir haben überragende Quoten von den Außenpositionen von Hakon und Pierre und stellen dem Gegner in der Abwehr immer wieder neue Aufgaben. Der vierte Sieg in Folge ist ein optimaler Abschluss des Jahres. Jetzt müssen wir im Januar eine gute Vorbereitung hinlegen - und dann geht's auch schon weiter..."


Die Pressekonferenz zum Spiel mit den Trainern Uwe Jungandreas und Stefan Neff unter der Moderation von Dirk Müller gibt es hier.