Einmal mehr mit viel Durchschlagskraft aus dem rechten Rückraum: Eintracht-Linkshänder Philipp Vorlicek.

Punktekonto ausgeglichen: Eintracht findet viele richtige Antworten

Erstmals in der laufenden Saison hat der VfL Eintracht Hagen sein Punktekonto ausgeglichen. Mit 35:28 (16:12) setzten sich die Grün-Gelben am Freitagabend in eigener Halle gegen den TSV Bayer Dormagen durch. Es war ein gelungener Einstieg in die nächste "englische Woche" mit Partien in Lübeck und daheim gegen den ASV Hamm-Westfalen.


Startaufstellung Eintracht: Mats Grzesinski (TW) - Hakon Styrmisson (LA), Valentin Spohn (RL), Jan-Lars Gaubatz (RM/Abwehr-Angriff-Wechsel mit Tilman Pröhl), Philipp Vorlicek (RR), Pierre Busch (RA), Alexander Becker (KS)


Die Partie begann mit einer Schweigeminute ob des Krieges im Nahen Osten und einem klaren Bekenntnis zum Existenzrecht des Staates Israel. Klare Kante des Handballs in weltpolitisch weiterhin höchst schwierigen Zeiten.

Zum Sportlichen: Wie angekündigt, musste die Eintracht neben Valentin Schmidt und Josip Jukic auch Luca Klein ersetzen. Niclas Pieczkowski (nur Kurzeinsätze in der Abwehr) und Pouya Norouzi hatten sich zumindest eingeschränkt spielfähig gemeldet, dennoch komplettierte Lukas Kister aus der U23 den Kader. Der Gast aus Dormagen musste auf Alexander Senden und Patrick Hüter verzichten.

Beide Teams begannen in den (erwartet) unterschiedlichen Abwehrsystemen - die Eintracht im 6:0-Verband, der Gast in der deutlich offensiveren 3:2:1-Formation. Der Erfolg dieser unterschiedlichen handballerischen "Weltanschauungen" war ein ähnlicher, Halbzeit eins verlief lange Zeit ausgeglichen. Beim 10:8 (Vorlicek/20.) lag die Eintracht erstmals mit zwei Treffern Differenz vorne, kurz vor dem Pausenpfiff waren es erstmals derer drei (Busch per Siebenmeter zum 15:12/29.).

Stefan Neffs Auszeit kurz vor dem Pausenpfiff bereitete gar den Boden zur 16:12-Halbzeitführung. Das war unterm Strich vielleicht etwas zu deutlich, aber natürlich nahm die Eintracht diesen Vorsprung gerne mit.

Kurz nach Wiederanpfiff waren es nach Pierre Buschs Gegenstoß dann sogar fünf Tore (18:13/32.). Fast alles gut also aus Eintracht-Sicht? - Antwort: ein klares "Ja". Vor allem über den Kreis (Alexander Becker) kamen die Grün-Gelben jetzt immer wieder zum Erfolg.

Das passte ähnlich gut wie die intelligente Spielsteuerung von Jan-Lars Gaubatz in der Rückraummitte, die Leistung von Mats Grzesinski im Tor, die Abschlusssicherheit eines Pierre Busch auf Rechtsaußen, die 100-Prozent-Quote Freddy Stübers vom Kreis und aus dem Gegenstoß (!) oder das funktionierende Defensivkollektiv. Da war es sogar zu verschmerzen, dass die Bilanz von der Linksaußenposition an diesem Abend - zumindest zwischenzeitlich - unter Plan blieb.

Eine extrem offensive 3:2:1-Abwehr des Gastes war das finale taktische Mittel für die Schlussviertelstunde. Aber: Die Eintracht blieb seriös, nutzte eine doppelte Überzahl durch Treffer von Styrmisson und Busch zum 27:21 (49.). Damit hatte die Neff-Sieben die Partie endgültig aufs richtige Gleis gesetzt, bis zum Ende brannte nichts mehr an.


Eintracht: Paske (0 Paraden/0 Prozent), Grzesinski (12/31,58) - Bürgin, Becker (3), Norouzi (1), Kister, Pröhl (1), Alves, Pieczkowski, Voss-Fels (1), Vorlicek (5), Spohn (4), Styrmisson (5), Gaubatz (3), Stüber (5), Busch (7/1)
Bayer: Juzbasic (n.e.), Simonsen (13/27,08) - Reuland (6), Boehnert (5), Kremp, Rehfus (1), I. Hüter (4), Reimer (3/3), Schroven (1), Strosack, Träger, Schmidt (5), Pauli, Steinhaus (3), Sondermann
Schiedsrichter: Christian vom Dorff/Fabian vom Dorff (Kaarst)
Zeitstrafen: Eintracht 3, Bayer 3
Siebenmeter: Eintracht 1/1, Bayer 3/3
Zuschauer: 989


Michael Stock (Sportdirektor VfL Eintracht Hagen): "Wir gewinnen, wie ich finde, beide Halbzeiten sehr souverän - angeführt von einem bärenstarken Jan-Lars Gaubatz. Wir finden immer wieder gute Lösungen gegen die offensive Dormagener Abwehr. Ich hätte nicht gedacht, dass ich das mal sage: Aber es war ein relativ entspannter Abend."


Hier finden Sie die Pressekonferenz zur Partie.