Aber so einfach, wie das Sprichwort es glauben macht, ist es meistens nicht. "Indiskutabel", brachte es Eintracht-Chefcoach Stefan Neff nach dem Schlusspfiff in der Sporthalle Stählerwiese auf den Punkt und bezog sich dabei vor allem auf die Abschlussquote seiner Mannschaft.
Wie angekündigt, hatte Neff im Vergleich zum Nordhorn-Test in der Vorwoche mächtig umbauen müssen. Valentin Schmidt, Freddy Stüber, Mats Grzesinski, Josip Jukic (alle verletzt), fehlten ebenso wie Rekonvaleszent Damian Toromanovic und Tobias Mahncke (mit der U23 in Halle). Dafür rückte Nachwuchskeeper Max Drees aus dem Landesliga-Team ins Aufgebot.
Aus Halbzeit eins nahm die Eintracht gegen einen spielstarken Drittligisten zwar noch einen 13:12-Vorsprung mit in die Pause, "aber auch diese Führung hätte eigentlich deutlich höher ausfallen müssen", kritisierte der Coach viele Nachlässigkeiten im Abschluss. Die waren freilich nur ein Vorgeschmack auf das, was nach Wiederanpfiff folgte. Ein bärenstarker TuS-Keeper Lucas Puhl nagelte das Ferndorfer Gehäuse jetzt quasi zu, entschärfte Eintracht-Chancen von den Außenpositionen und vom Kreis in Serie. Am Ende stand ein Dutzend vergebener Top-Möglichkeiten auf dem Statistikbogen.
Kein Wunder also, dass die Siegerländer sich über 16:14 und 20:16 immer weiter absetzten. Die Eintracht kam zudem nicht wie gewünscht in den Gegenstoß, auch die Variante, es in der zweiten Welle mit sieben Feldspielern zu versuchen, zündete nicht mehr. "Wir stehen am Ende bei einer Angriffseffiktivität von unter 50 Prozent. Damit gewinnt man kein Spiel. Außerdem verlieren wir das Torwartduell klar", bilanzierte Stefan Neff nach einem gebrauchten Abend.