Riesenjubel der Eintracht vor Rekordkulisse: 3598 Zuschauer sahen am Freitagabend am Iserlohner Seilersee den 33:31-Sieg gegen den TV Hüttenberg.

Ein Handball-Abend für die Geschichtsbücher der Eintracht

Was für ein Handball-Abend. Was für eine Kulisse. Was für eine Stimmung. 3598 Zuschauer sorgten am Freitagabend in der Eissporthalle am Seilersee in Iserlohn für einen Zuschauerrekord bei einem Hallenhandball-Spiel des VfL Eintracht Hagen und bejubelten nach einer hochdramatischen Schlussphase den 33:31-Sieg über den TV Hüttenberg. Es war der fünfte Sieg in Serie für die Grün-Gelben.


Startaufstellung Eintracht: Maurice Paske (TW) - Theo Bürgin (LA), Pouya Norouzi (RL), Valentin Schmidt (RM/Angriff-Abwehr-Wechsel mit Alexander Becker), Philipp Vorlicek (RR), Pierre Busch (RA), Tilman Pröhl (KS)


Die Eintracht startete in identischer Besetzung zur Vorwoche - Trainer Stefan Neff hatte eine spielerisch ausgerichtete Angriffsreihe in Erwartung einer vergleichsweise offensiven Hüttenberger Abwehr gewählt, und so kam es dann auch. 

Das erste Hagener Tor in der Balver Zinn Arena, es ging auf das Konto von Pouya Norouzi (1:1), die erste Eintracht-Führung - wie passend - erzielte Geburtstagskind Pierre Busch zur 3:2-Führung (5.).

Für beide Teams galt: Eintracht und TVH nahmen die ungemein dichte Atmosphäre in der Halle vom Start weg an, gingen hohes Tempo, deckten aggressiv. So entwickelte sich eine Partie auf Augenhöhe mit dem Schwerpunkt Abwehrarbeit und Torhüterleistung, wobei sich vor allem auf der Hagener Linksaußenposition ein Duell zwischen Theo Bürgin und später Josip Jukic mit TVH-Keeper Leonard Grazioli entspann.

Erster Eintracht-Rückschlag: Abwehrchef Alexander Becker war nach 19 Minuten bereits mit zwei Zeitstrafen belastet. In dieser Überzahl holte sich der Gast die Führung zurück (9:10/Fujita/20.). Die Eintracht - nun mit Freddy Stüber neben Tilman Pröhl im Innenblock - konterte direkt zum 12:11, 13:12 und zur ersten 2-Tore-Führung des Abends (14:12/Kim Voss-Fels/24.). In die Pause ging es sogar mit einer 16:13-Führung der Eintracht, die zwischenzeitlich mit sieben Feldspielern agierte und die Hüttenberger Abwehr so in eine defensivere Formation zwang. Aber: Das Ding war noch lange nicht durch.

Die Grün-Gelben behaupteten ihre Führung zwar zunächst, trafen aus dem Rückraum, vom Kreis und von Linksaußen nun ordentlich, doch dann schlichen sich Nachlässigkeiten ein, wechselte der Gast nach 41 Minuten zudem zurück auf Leonard Grazioli im Tor. Bei Timm Schneiders 23:22 war Hüttenberg bis auf ein Tor dran.

In die Schlussviertelstunde ging die Eintracht mit Tobi Mahncke im Tor - und ohne Alexander Becker, der seine dritte Zeitstrafe kassierte (Rote Karte/47.). Kurz darauf folgte Pierre Busch auf die Strafbank - umstritten. Tristan Kirschner glich in doppelter Überzahl per Siebenmeter aus für den TVH (28:28/48.). 

Es war der Auftakt zu einer Schlussphase, die zum Abend passte. Beide Mannschaften schenkten sich auf der Zielgeraden nichts, aber auch gar nichts mehr. Nach Graziolis doppelter Siebenmeterparade gegen Schmidt und kurz darauf auch gegen Busch lag Hüttenberg wieder vorn.

Die Vorentscheidung? - Von wegen. Jukic' Heber am Tor vorbei, Pouyas "Empty Net"-Goal zum Ausgleich, Buschs Einläufer-Treffer zur 32:31-Führung (59.). Drama pur.

Auszeit Hüttenberg 68 Sekunden vor dem Ende. Offensivfoul TVH. Offene Manndeckung durch den Gast. Auszeit Hagen 21 Sekunden vor Schluss und Sekundenbruchteile vor dem passiven Vorwarnzeichen. Am Ende ist es Pouya Norouzi, der elf Sekunden vor Schluss den Deckel drauf macht und die Arena endgültig explodieren lässt.

Summer-Game? Hat schon irgendwie Spaß gemacht...


Eintracht: Paske (7 Paraden/23,33 Prozent), Mahncke (6/46,16) - Bürgin (2), Becker, Norouzi (4), Pröhl, Schmidt (4/3), Schneider, Klein, Voss-Fels (4), Vorlicek (4), Spohn (6), Stüber (3), Stefan, Jukic (3), Busch (3) 
TVH: Grazioli (10/30,30), Plaue (0/0), Rüspeler (0/0) - Schwarz (4), Kirschner (4), Theiß (4), Fujita (2), Weber (7/3), Zörb (2), Reichl (4), Schneider (1), Hofmann, Klein (1), Kompenhans (1), Jockel, Kuntscher (1)
Schiedsrichter: Daniel Halbach/Sebastian Halbach (Remscheid)
Zeitstrafen: Eintracht 6 plus Rote Karte gegen Becker (3. Zeitstrafe/47.), TVH 4
Siebenmeter: Eintracht 3/5 (verworfen Schmidt und Busch), TVH 3/5 (verworfen Kirschner und Weber)
Zuschauer: 3598


Michael Stock (Sportdirektor VfL Eintracht Hagen): "Mein Dank geht an 3600 Zuschauer, die uns fanatisch unterstützt haben. Wir haben in der ersten Halbzeit schon einiges liegen gelassen, hätten zur Pause vielleicht sogar höher führen müssen. Im 7-gegen-6 finden wir gute Lösungen. In der zweiten Halbzeit kippt das Spiel dann zwischenzeitlich, doch dann kommt die Arena und trägt uns zum Sieg. Man sieht, was in Hagen und in der Region alles möglich ist mit dem Handballsport. Mein Dank geht an alle Helfer im Verein und an Fynn Holpert, dessen Idee das Summer-Game war, für die Umsetzung."


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