Überragender Eintrachtler beim 33:29-Sieg über den TV Hüttenberg war Linksaußen Hakon Styrmisson, der elf Treffer aus 13 Versuchen erzielte.

Ein "klassischer Arbeitssieg" der Eintracht gegen den TV Hüttenberg

Achter Sieg im neunten Spiel: Mit 33:29 (21:18) setzt sich die Eintracht am Samstagabend in eigener Halle gegen den TV Hüttenberg durch und kehrt auf Tabellenplatz vier der 2. HBL zurück.


Startaufstellung Eintracht: Maurice Paske (TW) - Hakon Styrmisson (LA), Pouya Norouzi (RL), Alexander Weck (RM), Philipp Vorlicek (RR), André Alves (RA), Tilman Pröhl (KS)


Beide Mannschaften konnten vor 1.100 Zuschauern in der Ischelandhalle nicht komplett antreten. Bei der Eintracht fehlte neben dem langzeitverletzten Valentin Spohn erneut auch Pierre Busch, beim Gast fielen kurzfristig Torhüter Leonard Grazioli und "Leader" Ian Weber aus. In der Hagener Startaufstellung gab es im Vergleich zur Vorwoche somit eine Änderung: Tilman Pröhl nahm den Platz des angeschlagenen Alexander Becker am Kreis und im Abwehrzentrum ein.

Beide Teams hielten sich nicht mit langen Vorreden auf. Drei Treffer binnen der 1. Spielminute - eine bemerkenswerte Quote. Natürlich ging es dergestalt nicht weiter, gleichwohl blieb es ein intensives und vor der Pause überaus torreiches Duell.

Erwartungsgemäß war die Partie auch ein Duell der unterschiedlichen Abwehrsysteme. Der Gast in einer zunächst moderaten 3:2:1-Aufstellung, Hagen im 6:0-Verband, der allerdings sehr flexibel agierte, keinesfalls nur am Kreis "klebte".

Die erste Hagener 3-Tore-Führung (10:7/13.) veranlasste TVH-Coach Stefan Kneer zur ersten Auszeit des Abends. Der Eintracht-Vorsprung blieb indes bestehen, weil die Gastgeber immer wieder gut ins Tempo kamen und im gebundenen Angriff Lösungen fanden. Nach 20 Minuten waren es erstmals fünf Tore Vorsprung für Grün-Gelb (Kim Voss-Fels in Überzahl).

Eigentlich ein guter Zeitpunkt, um früh eine endgültige Richtung der Partie festzulegen. Doch das Gegenteil war der Fall. Hüttenberg legte einen 4:0-Lauf zum 16:15 hin, erst jetzt kam Hagen wieder besser ins Spiel. 21:18 zur Pause, der verletzte Eintracht-Kapitän Valentin Schmidt sprach im Halbzeit-Interview von einem "Run-and-Gun"-Spiel und der Erfordernis einer kompakteren Abwehrarbeit, "um in der zweiten Halbzeit auch die Torhüter wieder ins Spiel zu bringen."

Genau das gelang. Allerdings beiden Teams. Halbzeit zwei, so viel sei vorweggenommen, kam deutlich abwehrorientierter daher als der erste Abschnitt. Mats Grzesinskis Siebenmeterparade und zwei Hüttenberger Würfe, die das leere Eintracht-Tor verfehlten, ließen das Momentum zunächst wieder eine Spur deutlicher in Richtung der Gastgeber kippen (25:20/38., André Alves). 

Aber: Weiter als bis auf fünf Treffer kam die Neff-Sieben weiterhin nicht weg, obwohl die Gelegenheit dazu mehrfach bestand. Nach einer Dreiviertelstunde ging Stefan Neff zurück vom zwischenzeitlichen 7-gegen-6 auf das normale 6-gegen-6-Spiel.

Gleichwohl blieb es eng. TVH-Keeper Simon Böhne drohte aus Hagener Sicht nun zum Faktor zu werden, parierte mehrfach sehenswert. Beide Abwehrreihen lieferten nun einen wahren Abnutzungskampf.

Beim 29:28 war Hüttenberg fünf Minuten vor dem Ende zurück im Match.Tristan Kirschners Zeitstrafe (absichtliches Fußspiel) und ein unglückliches Stürmerfoul des bis dato bärenstarken Paul Kompenhans brachte Hüttenberg in der Schlussphase dann aber ins Hintertreffen, auf der Gegenseite netzte Hagens "100-Prozent-Mann" Freddy Stüber zum 31:28 (58.). 

In den verbleibenden zweieinhalb Minuten ging der TVH mit mega-offensiver Abwehr all-in, doch die Eintracht brachte die Partie trotz des vierten (!) vergebenen Siebenmeters nach Hause.


Eintracht: Paske (4 Paraden/24,00 Prozent), Grzesinski (7/33,00) - Becker, Norouzi (4), Pröhl, Alves (6/1), Pieczkowski, Klein, Weck (4), Voss-Fels (1), Vorlicek (2), Styrmisson (11/3), Gaubatz, Stüber (5), Jukic, Richter
TVH: Böhne (9/35,00), Ruspeler (3/16,00), Ritschel (n.e.) - Schwarz (1), Kirschner (3/2), Ohl (1), Zörb, Reichl (4), Rüdiger, Hofmann (1), Klein (3), Kompenhans (7), Schreiber (5), Kuntschner (4)
Schiedsrichter: André Kolb/Markus Kauth (Taufkirchen/Augsburg)
Zeitstrafen: Eintracht 4, TVH 4
Siebenmeter: Eintracht 4/8 (verworfen: Alves/2, Styrmisson/2), TVH 2/3 (verworfen: Kirschner)
Zuschauer: 1.100


Michael Stock (Sportdirektor VfL Eintracht Hagen): "Das nennt man dann wohl einen klassischen Arbeitssieg. Nach einem ausgeglichenen Beginn müssen wir beim 16:11 den Sack eigentlich früh zumachen, tun das aber nicht und dürfen uns nicht beschweren, dass es in der zweiten Halbzeit dann auf einmal 29:28 steht. Wir sind zu statisch im Angriff, gehen ins 7-gegen-6, was mal gut und mal nicht so gut funktioniert. Letztlich gewinnen wir relativ deutlich mit einem überragenden Hakon Styrmisson. Mund abputzen, weiter geht's..."


Die Pressekonferenz zum Spiel gibt es auf unserem Youtube-Kanal.