Zu oft hatte die Eintracht-Abwehr am Samstagabend in Lübbecke das Nachsehen gegen die Nettelstedter Angreifer.

Dritte Niederlage in Folge und Styrmisson-Verletzung

Auf der Zielgeraden der Saison 2023/24 in der 2. HBL nimmt sich der VfL Eintracht Hagen eine Ergebniskrise. Die 26:35 (17:18)-Niederlage beim Tabellennachbarn TuS N-Lübbecke am Samstagabend ist die dritte "Nullnummer" in Folge. Die Ostwestfalen haben im Kampf um Rang vier nach Punkten damit zur Eintracht aufgeschlossen.


Startaufstellung Eintracht: Mats Grzesinski (TW) - Hakon Styrmisson (LA), Pouya Norouzi (RL), Alexander Weck (RM), Kim Voss-Fels (RR), Pierre Busch (RA), Freddy Stüber (KM)


Personelle Überraschungen auf dem Spielberichtsbogen vor dem Anpfiff? - Keine. Bei der Eintracht stand Freddy Stüber in der Starting Seven und erzielte auch gleich den ersten Hagener Treffer des frühen Abends. Für die verletzten Alexander Becker und Tilman Pröhl waren - wie angekündigt - Igor Panisic (U23) und Niklas Pfalzer (U19) nachgerückt.

Beide Mannschaften hielten sich vor rund 1.200 Zuschauern mit langen Vorreden nicht auf. Etwas mehr als fünf Minuten waren in der Merkur-Arena gespielt, da hatte es in Summe schon neunmal "geklingelt". Freddy Stüber und Kim Voss-Fels sowie TuS-Rechtsaußen Tim Wieling hießen die Aktivposten der torreichen Startphase.

Dieser Trend setzte sich fort. Die Abwehrreihen auf beiden Seiten (inklusive der Torhüter) fanden keinen rechten Zugriff. Was das für den Spielstand bedeutete? - Nach einer Viertelstunde lagen die ostwestfälischen Gastgeber beim 11:9 durch Marek Nissen erstmals mit zwei Toren Differenz vorne, kurz darauf war es gar ein 13:10. Schleichend drohte die Partie zugunsten des TuS zu kippen.

Aber: Die Eintracht - nun mit Mahncke, Pieczkowski, Panisic und Gaubatz bzw. Vorlicek, kam zurück, hatte beim 13:13 direkt wieder ausgeglichen. In die Pause ging es mit einem 17:18-Rückstand und dem klaren Arbeitsauftrag, dass 18 Gegentore in 30 Minuten nun wirklich zu viel sind.

Das Momentum zum Start in die zweiten 30 Minuten gehörte dem TuS. Der Ende der ersten Hälfte eingewechselte Niko Katsigiannis parierte im Nettelstedter Tor nun mehrfach stark, sollte am Ende des Tages als glasklarer Sieger im "Torhüter-Vierkampf" sogar der entscheidende Faktor sein. Zudem zeigte Sven Weßeling vor allem beim Abschluss unter passivem Vorwarnzeichen Qualität und kassierte die Eintracht-Bank eine Zeitstrafe - 23:18 (Tom Skroblien/38.). Zweites Team-Timeout Hagen.

Dennoch lief die Eintracht trotz der lautstarken Unterstützung ihres Anhangs diesem Rückstands weiter hinterher und hatte nach 42 Minuten zudem den Ausfall ihres Linksaußen Hakon Styrmisson zu verkraften, Der Isländer verletzte sich nach dem Versuch, eine "schnelle Mitte" zu laufen, am Knie und kam fortan nicht mehr zum Einsatz. Gut sah das nicht aus...

Mehrfach hatte die Neff-Sieben dennoch die Chance, den zwischenzeitlichen 6-Tore-Rückstand zu verkürzen, doch die Quote der kleinen und großen Fehler erwies sich als inzwischen deutlich zu hoch. Näher als bis auf vier Treffer kamen die Gäste nicht mehr heran. Im Gegenteil: Lübbecke zeigte sich nun konsequent und baute den Vorsprung weiter aus. Isolierte Betrachtung der zweiten 30 Minuten: ein 17:9-Sieg der Gastgeber...


TuS: Katsigiannis (10 Paraden, 48,00 Prozent), Grabenstein (5/25,00) - Genz, Blazicko (1), Günther, Hangstein (2/2), Petreikis (2), Dräger (1), Kontrec, Mrakovcic, Weßeling (7), Nissen (5), Skroblien (8/1), Kloor, Süsser (2), Wieling (7)
Eintracht: Grzesinski (2/13,00), Mahncke (7/25,00) - Norouzi (5), Alves, Pieczkowski, Klein, Weck (1), Panisic (2), Voss-Fels (4), Vorlicek (1), Styrmisson (2), Gaubatz (5), Stüber (4), Pfalzer, Jukic, Busch (2/2)
Schiedsrichter: Lars Scharfe/Alexander Kittel (
Gosen-Neu Zittau/Berlin)
Zeitstrafen: TuS 4, Eintracht 4
Siebenmeter: TuS 3/4 (verworfen: Hangstein), Eintracht 2/2
Zuschauer: 1.216


Michael Stock (Sportdirektor VfL Eintracht Hagen): "Wir haben aktuell einfach zu viele Baustellen, verlieren zu viele Zweikämpfe in der Abwehr, nutzen unser Tempospiel nicht. Außerdem erreichen einige Spieler derzeit ihr Leistungspotenzial nicht. Wir müssen hart arbeiten, um wieder in die Spur zu finden. Ich hoffe nur, dass die Verletzung von Hakon Styrmisson nicht so schlimm ist, wie sie zunächst aussah..."