Viel zu viele Bälle fanden speziell in der ersten Halbzeit den Weg vorbei an der Eintracht-Abwehr ins Tor. 21 Gegentreffer in den ersten 30 Minuten waren eine miserable Quote.

30:37-Niederlage: Im hohen Norden passt kaum etwas zusammen

Aufgrund einer defensiv ganz schwachen Vorstellung vor allem in den ersten 30 Minuten sowie etlichen technischen Fehlern hat sich der VfL Eintracht Hagen am Mittwochabend um jede Chance auf Zählbares beim VfL Lübeck-Schwartau gebracht. Mit 30:37 (13:21) unterlagen die Grün-Gelben im hohen Norden.


Startaufstellung Eintracht: Mats Grzesinski (TW) - Hakon Styrmisson (LA), Pouya Norouzi (RL), Jan-Lars Gaubatz (RM/Abwehr-Angriff-Wechsel mit Tilman Pröhl), Philipp Vorlicek (RR), Pierre Busch (RA), Alexander Becker (KS)


Keine Überraschung gab's beim Hagener Personal und in der Startaufstellung, wo Pouya Norouzi auf die Schlüsselposition im linken Rückraum zurückkehrte. Darüber hinaus: keine Änderungen im Vergleich zum Dormagen-Spiel.

Besser ins Match fanden die Hansestädter, die konsequenter abschlossen und nach zehn Minuten nicht unverdient mit 7:4 in Führung lagen. Lübecks Keeper Paul Dreyer drückte schon in dieser frühen Phase dem Spiel seinen Stempel auf, während die Eintracht nach etwas mehr als 13 Minuten das erste Teamtimeout zog und auf gleich drei Positionen wechselte: Freddy Stüber für Alexander Becker am Kreis, Luca Klein für Jan-Lars Gaubatz in der Rückraummitte und Maurice Paske im Tor für Mats Grzesinski. 

Aber: Das Momentum blieb ganz klar auf Lübecker Seite. Bei der Eintracht lief weiter nichts zusammen, die Gastgeber dagegen spielten völlig befreit auf und erhöhten bis auf 14:6 - ein Katastrophen-Start der Grün-Gelben.

Als Maurice Paske nach etwas mehr als 20 Minuten einen Speckmann-Siebenmeter parierte, war dies der erste Save eines Hagener Torhüters an diesem Abend überhaupt. Lübecks Paul Dreyer stand zu diesem Zeitpunkt bei neun Paraden (= 50 Prozent). Zur Pause standen sage und schreibe 21 Gegentore zu Buche - eine Konsequenz der gesamten Defensivleistung, die weit unter Normalform blieb. 

Ja: Am 18. Dezember 2022 hatte die Eintracht beim Auswärtsspiel in Würzburg gar mit zehn Treffern hinten gelegen und tatsächlich noch gewonnen. Doch derlei Husarenstreiche gelingen nicht im Jahrestakt. 

Zwar verkürzten die nach Wiederanpfiff wesentlich bissiger wirkenden Grün-Gelben sofort durch einen 3:0-Lauf auf 16:21, doch viel näher als diese fünf Treffer kam die Eintracht trotz einer gut funktionierenden Offensiv-Achse Vorlicek/Norouzi nicht heran. Zu allem Überfluss verlor die Neff-Sieben nach 38 Minuten auch noch Alexander Becker (Rote Karte nach Schubser gegen Paul Skorupa).

Norouzis Treffer zum 22:26 war das ergebnistechnisch letzte Aufbäumen des Gastes aus Hagen, danach setzte sich Lübeck auch deshalb wieder ab, weil die Zahl der technischen Fehler auf Hagener Seite nun massiv anstieg und die Röhrig-Sieben in der Schlussviertelstunde wieder leichtes Spiel hatte. Kurzum: Ein Abend zum Vergessen für die Eintracht...


VfL: Dreyer (17 Paraden/36,17 Prozent), Klockmann (n.e.), Conrad (n.e.) - Ostenberg, Leitz (1), Hagedorn, Löfström (2), Skorupa (2), Patzel (9), Blaauw (1), Schrader (6), Kretschmer (6), Nickelsen (2), Speckmann (6/2), Geenen (1), Bruhn
Eintracht: Paske (6/22,22), Grzesinski (0/0) - Bürgin (1), Becker, Norouzi (9), Pröhl, Alves (1), Pieczkowski, Klein (2), Voss-Fels (3), Vorlicek (8), Spohn (1), Styrmisson (3/1), Gaubatz (2), Stüber, Busch
Schiedsrichter: Fabian Friedel/Rick Herrmann (
Leipzig/Zschorlau)
Zeitstrafen: VfL 5 plus Rote Karte gegen Skorupa (dritte Zeitstrafe/47.), Eintracht 3 plus Rote Karte gegen Becker wegen grober Unsportlichkeit (38.) plus Rote Karte gegen Voss-Fels wegen groben Foulspiels (57.)
Siebenmeter: VfL 2/4 (verworfen: Speckmann/2), Eintracht 1/2 (verworfen: Styrmisson)
Zuschauer: 1.360


Michael Stock (Sportdirektor VfL Eintracht Hagen): "Das war heute in allen Belangen viel zu wenig. Ich erwarte eine deutliche Reaktion der Mannschaft am Sonntag gegen Hamm. Gut, dass es nur vier Tage sind und wir schnell die Gelegenheit haben, uns für diese indiskutable Leistung zu rehabilitieren."