Leckofanni, was für eine Leistung (ja, das schreibt man wirklich so...): Mit 17 Treffern aus 20 Versuchen avancierte Hakon Styrmisson am Donnerstagabend zum überragenden Eintracht-Akteur beim Heimsieg über den VfL Lübeck-Schwartau.

Haaakooooon Styr-mi-ssonnnnn!

Revanche geglückt, Tabellenplatz vier zementiert, einen unglaublichen Linksaußen gefeiert: Mit dem 38:31-Sieg über den VfL Lübeck-Schwartau erfüllte der VfL "Styrmisson" Hagen am Gründonnerstagabend die selbst gesteckten Zielvorgaben und verdiente sich gleichzeitig ein paar geruhsame Osterfeiertage, ehe der April mit dem schwerstmöglichen Programm in Form der Spiele gegen den ASV Hamm-Westfalen und Tabellenführer 1. VfL Potsdam beginnt.


Startaufstellung Eintracht: Maurice Paske (TW) - Hakon Styrmisson (LA), Pouya Norouzi (RL), Alexander Weck (RM), Kim Voss-Fels (RR), Pierre Busch (RA), Alexander Becker (KS)


Es war eine Umkehr der personellen Vorzeichen, mit der beide Teams im Vergleich zum Hinspiel ins Match gingen. Seinerzeit hatte es im hohen Norden der Republik die Eintracht mit mehreren Ausfällen massiv getroffen, am Donnerstag waren die Hansestädterinnen an der Reihe. Mit Einar Nickelsen und Finn Kretschmer musste Lübeck-Coach David Röhrig neben seinen Langzeitverletzten auf zwei weitere Alternativen verzichten. Und die Eintracht? - Am Start mit exakt demselben Kader wie in Dormagen.

Zu dem gehörte vor allem auch Hakon Styrmisson, der zuletzt schon in bemerkenswert konstanter Form aufgetrumpft hatte und am Donnerstag gleich mal die ersten beiden Eintracht-Treffer markierte. Nach sechs Minuten hieß es 5:2 für die Gastgeber, dreimal hatte der "Island-Blitz" in drei Versuchen bis dahin eingenetzt.

Dabei blieb es freilich nicht. Styrmisson war auch in der Folge der überragende Faktor im Spiel der Grün-Gelben. Acht (!) Treffer bei neun Versuchen standen am Ende von Halbzeit eins zu Buche - Extraklasse. Am Ende des Tages sollten es sage und schreibe 17 Torerfolge bei 20 Würfen sein.

18:13 zur Pause - das ging vollauf in Ordnung, war letztlich aufgrund der Hagener Chancenfülle vielleicht sogar noch etwas zu wenig. Würden beide Teams das hohe Tempo weitergehen können? - Das war die Kernfrage vor Wiederanpfiff der beiden im übrigen sehr souveränen Unparteiischen Sophia Janz/Rosana Sug (Köln).

Und die Eintracht machte direkt dort weiter, wo sie vor der Pause aufgehört hatte. Kempa-Zuspiel von Pierre Busch auf Alexander Weck - sehenswert und mit einer bemerkenswerten Leichtigkeit unterfüttert wirkte das.

Stichwort Leichtigkeit: Nach noch nicht einmal 36 Minuten hatte Hakon Styrmisson die 10-Tore-Marke erreicht. Ohne Worte. 22:15 hieß es da - eine frühe Weichenstellung an diesem Abend.

Bei diesem Vorsprung sollte es mit wenigen Abweichungen bleiben. Mats Grzesinski, früh für den am Knie verletzten Maurice Paske gekommen, hielt auf Hagener Seite - im Zusammenspiel mit einer wieder prima funktionierenden Abwehr - richtig gut, Pierre Busch performte ebenfalls auf hohem Level.

Aber: Auch die Gäste hielten kämpferisch voll dagegen, machten das Beste aus ihren personell eingeschränkten Möglichkeiten und kamen immer wieder sehenswert vor allem über den Kreis zum Torerfolg. Wirklich eng wurde es allerdings nicht mehr.

Und so gehörte das Zitat des Abends Dirk Müller, Kommentator der Partie beim Streamingdienst DYN. "Endlich hat auch Hakon Styrmisson ein Tor erzielt", bemerkte Müller beim Treffer des Isländers zum 32:26. Es war der 16. und vorletzte Torerfolg des Isländers an einem bemerkenswerten Handball-Abend...


Eintracht: Paske (2 Paraden/40,00 Prozent), Grzesinski (10/27,00) - Becker (1), Norouzi (4), Pröhl (1), Alves (1), Pieczkowski (1), Klein, Weck (1), Voss-Fels (3), Vorlicek (2), Styrmisson (17), Gaubatz, Stüber, Jukic, Busch (6/2)
Lübeck: Dreyer (2/17,00), Conrad (5/16,00) - Ostenberg, Leitz (5), Hagedorn (2), Löfström (2), Skorupa (6), Blaauw (3), Ciudad Benitez (2), Gonnemann, Schrader (3), Speckmann (6/1), Geenen (1), Bruhn (1)
Schiedsrichterinnen: Sophia Janz/Rosana Sug (Köln)
Zeitstrafen: Eintracht 2, Lübeck 2
Siebenmeter: Eintracht 2/2, Lübeck 1/1
Zuschauer: 1.126


Michael Stock (Sportdirektor VfL Eintracht Hagen): "Auch wenn es nach außen vielleicht etwas leichter gewirkt hat, war es ein schwieriges Spiel, das wir souverän gewonnen haben. Mit einer sehr guten Abwehrleistung als Basis, haben wir es immer wieder geschafft, in den Gegenstoß zu kommen. Das war reif und solide von der Mannschaft, mit Ausnahme von Hakon Styrmisson. Der war außergewöhnlich. 17 aus 20 ist sehr, sehr selten. Getrübt wird der Sieg durch die Verletzung von Maurice Paske. Wir hoffen, dass es nicht allzu schlimm ist, aber das Knie ist direkt dick geworden..."


Die Pressekonferenz mit David Röhrig (VfL Lübeck-Schwartau), Stefan Neff (VfL Eintracht Hagen) und Moderator Dirk Müller gibt es auf unserem youtube-Kanal.