Starke Vorstellung: Eintracht-Neuzugang Alexander Weck überzeugte im Heimspiel gegen den TSV GWD Minden als Vollstrecker und Vorbereiter gleichermaßen.

Nach "Stotterstart" wird die Eintracht im Kollektiv immer stabiler

Der nächste Bundesliga-Absteiger als Gegner. Das nächste "Ausverkauft" in der Ischelandhalle. Und - am wichtigsten - der nächste Heimsieg. Mit 37:34 (20:19) setzte sich der VfL Eintracht Hagen am Freitagabend gegen den TSV GWD Minden durch und hat sein Punktekonto damit wieder ausgeglichen.


Startaufstellung Eintracht: Maurice Paske (TW) - Hakon Styrmisson (LA), Pouya Norouzi (RL), Alexander Weck (RM), Philipp Vorlicek (RR), André Alves (RA), Alexander Becker (KS)


Im Vergleich zum Potsdam-Spiel am vergangenen Montag hatte es bei der Eintracht eine Änderung in der Startaufstellung gegeben: Philipp Vorlicek war wieder fit und begann im rechten Rückraum. Außerdem standen Niclas Pieczkowski sowie Pierre Busch wieder im Kader und ersetzte Torwartrainer Tobias Mahncke den verletzten Mats Grzesinski.

Den deutlich besseren Start erwischte derweil der Gast aus Ostwestfalen, weil die Eintracht-Abwehr viel zu passiv agierte, es nicht schaffte, aktiv nach vorne zu verteidigen. 6:10-Rückstand nach gerade einmal neun Minuten - Stefan Neff drückte früh den Auszeit-Buzzer, mahnte energisch mehr defensive Aggressivität speziell gegen Mindens Rückraumlinken Bjarni Valdimarsson an.

Und es wurde besser. Mehr Zugriff in der Abwehr, viel Tempo in der Vorwärtsbewegung. Nach André Alves' Gegenstoß zum 10:11 (14.) und folgender Auszeit Minden war die Eintracht zurück im Match. Besser noch: Ausgleich Hakon Styrmisson, und als der "Run-and-Gun"-Mann der ersten Viertelstunde eine Pause verordnet bekam, brachte Theo Bürgin die Eintracht gar mit 12:11 in Führung. Alex Weck, der die nun wesentlich griffigere Eintracht als Vollstrecker und Vorbereiter anführte, besorgte die erste 2-Tore-Führung (17:15, 24.), Kim Voss-Fels legte das 18:15 (25.) nach. Mit 20:19 für die Hausherren ging es in die Pause - alles drin für beide Teams in Halbzeit zwei...

Die zweiten 30 Minuten begannen mit einer Systemumstellung beim Gast. Eine 5:1-Abwehr mit Florian Kranzmann auf der vorgezogenen Position sollte es nun richten. Pouya Norouzi und Philipp Vorlicek kam das durchaus entgegen. Was sich nicht änderte, war das Tempo. Beide Teams drückten das Gaspedal weiter tief durch, was unter anderem dazu führte, dass selbst eine 3-Tore-Führung nichts von einem wirklich beruhigenden Charakter hatte.

Dennoch lag die Eintracht kontinuierlich vorne, wechselte nahezu ohne Qualitätsverlust und setzte sich eine gute Viertelstunde vor Schluss durch die "Alex-Co-Produktion" Weck/Becker erstmals auf vier Tore ab. Dabei blieb es fortan mit kleinen Schwankungen, weil die Eintracht im Kollektiv inzwischen sehr stabil wirkte. Ausnahme: Mindens Danilo Radovic ließ die Hagener Abwehr jetzt zu viel Raum, der 23-jährige Serbe hielt sein Team im Spiel. Als dann allerdings Valentin Spohn in höchster Zeitspiel-Not zweimal in Folge  erfolgreich war, da hatte die Partie ihre von den Fans bejubelte Richtung - trotz extremst offensiver 3:3-Abwehr des Gastes in den drei verbleibenden Minuten.


Eintracht: Paske (9 Paraden/21,43 Prozent), Mahncke (0/0 - bei einem 7m) - Bürgin (3), Becker (2), Norouzi (3), Alves (3/1), Pieczkowski (2), Klein, Weck (5), Voss-Fels (2), Vorlicek (3), Spohn (4), Styrmisson (5/1), Gaubatz (2), Stüber (3), Busch
GWD: Semisch (9/26,47), Shamir (6/33,33) - Valdimarsson (4), Kranzmann (6/1), Franz, Johannsson (3), Eles (5/1), Radovic (8), Teuteberg, Stoyke, Staar (3), Sebetic (3), Bitsch (1), Urban (1)
Schiedsrichter: Malte Frank/Leonard Bona (Radevormwald/Remscheid)
Zeitstrafen: Eintracht 3, GWD 4 plus Rote Karte nach der dritten Zeitstrafe gegen Johannsson (51.)
Siebenmeter: Eintracht 2/5 (verworfen: Styrmisson, Busch, Alves), GWD 2/3 (verworfen: Kranzmann)
Zuschauer: 1.302 (ausverkauft)


Michael Stock (Sportdirektor VfL Eintracht Hagen): "Wir verschlafen ein bisschen den Start ins Spiel, sind in den ersten zehn Minuten zu passiv, was Minden auch gut ausnutzt. Aber dann hat sich zum ersten Mal bewährt, dass wir mit nahezu voller Kapelle spielen konnten und die Möglichkeit hatten, immer wieder ohne Substanzverlust zu wechseln. Das hat uns letztlich zu 37 Toren geführt - und mit 37 Toren ist es fast nicht möglich, ein Zweitliga-Spiel zu verlieren. Das war ein Arbeitssieg, eine gute Mannschaftsleistung. Alexander Weck hat viele kluge Entscheidungen getroffen."


Die Pressekonferenz zur Partie findne Sie hier.