Kampf um jeden Zentimeter Raum am Kreis. Der VfL Eintracht Hagen und die HSG Nordhorn-Lingen schenkten sich beim 27:27-Remis nichts.

27:27-Remis im letzten Heimtest macht Appetit auf die Saison

Dieses Duell hat richtig Appetit gemacht auf die bevorstehende Saison in der 2. Handball-Bundesliga. In überaus intensiven 60 Testspielminuten schenkten sich der VfL Eintracht Hagen und Liga-Konkurrent HSG Nordhorn-Lingen am Freitagabend nichts, trennten sich am Ende 27:27 (15:12)-Remis.

Es lag nicht nur an der schwül-heißen Luft in der Sporthalle Mittelstadt, dass guten Gewissens von einer Menge Thermik in der Spielstätte am Bergischen Ring gesprochen werden konnte. Vor 150 Zuschauern legten beide Kontrahenten über weite Strecken Meisterschaftsaggressivität an den Tag, mussten die Unparteiischen gar zweimal eine zünftige Rudelbildung auflösen.

Der Gast aus dem Emsland fand zunächst etwas besser ins Spiel, rührte defensiv Beton an und führte mit 5:3. Doch die Eintracht arbeitete sich im Kollektiv herein in den letzten Heimtest der laufenden Vorbereitung, fand in der Abwehr bald die gewünschte Kompaktheit und spielte vorne mit viel Geduld, wenigen Fehlern und einem im Abschluss sehr überzeugenden Duo Pouya Norouzi/Valentin Schmidt. 

Selbst als die Gastgeber (ohne Jukic, Gaubatz, Spohn und Toromanovic) Gefahr liefen, einen zwischenzeitlichen 13:8-Vorsprung zu verspielen (Nordhorn kam dank eines 4:0-Laufes bis auf 13:12 heran), knickten die Grün-Gelben nicht ein, sondern erhöhten bis zur Pause wieder auf 15:12.

Wenn es an diesem Tag überhaupt einen Kritikpunkt gab, dann war es die Abschlussquote speziell von der Linksaußenposition. Und auch der rechte Rückraum strahlte nicht die gewohnte Durchschlagskraft aus, war in Person von Philipp Vorlicek wohl aber in der Schlussminute mit dem Treffer zum 27:26 zur Stelle. 

Zum Sieg reichte das indes nicht. Die verbleibenden 32 Sekunden nutzte erst Gäste-Coach Daniel Kubes zur finalen Auszeit und dann HSG-Linksaußen Lasse Seidel fünf Sekunden vor dem Ende zum Ausgleich. Zwar fand auf der Gegenseite auch der Wurf von Pierre Busch noch den Weg ins Nordhorner Tor, die Unparteiischen verweigerten dem Treffer aber zu Recht die Anerkennung. Sekundenbruchteile zuvor war die Schlusssirene erklungen.

Nächster (und letzter) Eintracht-Test vor dem ersten Saisonspiel gegen die SG BBM Bietigheim: Am Samstag kommender Woche gastieren die Grün-Gelben beim ambitionierten Drittligisten TuS Ferndorf (18 Uhr, Sporthalle Stählerwiese in Kreuztal).


Eintracht: Grzesinski, Paske - Bürgin (1), Becker (3), Norouzi (7), Pröhl (1), Alves, Schmidt (10/6), Pieczkowski (1), Klein, Voss-Fels, Vorlicek (1), Stüber, Busch (3)
HSG: Buhrmester, Budalic (1) - Ritterbach (1), Stricker, Lux (5/4), Marschall (4), Terwolbeck (1), de Boer (2), Lügering, Firnhaber (2), Seidel (4), Wasielewski (4), Pöhle (1), Kalafut (2)
Zeitstrafen: Eintracht 4, HSG 3
Siebenmeter: Eintracht 6/6, HSG 4/5 (verworfen: Lux)


Michael Stock (Sportdirektor VfL Eintracht Hagen): "Vielleicht am Ende ein gerechtes Unentschieden. Wobei: Wenn man fast das gesamte Spiel über führt, ist man natürlich hinten raus ein bisschen enttäuscht, wenn es nicht zum Sieg reicht. Am Ende haben wir ein, zwei Fehler zu viel gemacht - vor allem bei den Abschlüssen. Aber ich finde, das war eine hervorragende kämpferische Leistung gegen ein Spitzenteam der 2. Liga."

Nicht nur einmal ging's in der Sporthalle Mittelstadt am Freitagabend hoch her, mussten die Unparteiischen eine klassische Rudelbildung auflösen.

Nicht nur einmal ging's in der Sporthalle Mittelstadt am Freitagabend hoch her, mussten die Unparteiischen eine klassische Rudelbildung auflösen.