Aus der Traum vom DHB-Pokal-Viertelfinale: Freddy Stüber und die Eintracht mussten sich am Mittwochabend dem TuS N-Lübbecke deutlich geschlagen geben.

Der Traum vom Viertelfinale platzt in aller Deutlichkeit

Der Traum vom DHB-Pokal-Viertelfinale mit einem Duell gegen einen deutschen Top-Club oder gar vom Final-Four in Köln ist ausgeträumt. Mit 28:36 (12:19) unterlag die Eintracht am Mittwoch dem TuS N-Lübbecke im Achtelfinale des prestigeträchtigen Wettbewerbs. Zu viel passte an diesem Abend vor mehr als 1000 Zuschauern am Ischeland nicht zusammen aus grün-gelber Sicht.


Startaufstellung Eintracht: Maurice Paske (TW) - Hakon Styrmisson (LA), Pouya Norouzi (RL), Alexander Weck (RM), Kim Voss-Fels (RR), Pierre Busch (RA), Alexander Becker (KS)


Es hatte sich abgezeichnet: Mit Niclas Pieczkowski (Knieprobleme) und Philipp Vorlicek (Leiste) mussten zwei erfahrene Eintracht-Kräfte an diesem Pokalabend passen. Stefan Neff fasste dafür in der U23 (Igor Panisic) und der U19 (Luca Richter) nach.

Während die Eintracht mit einer ähnlichen 6:0-Abwehr wie im Liga-Spiel vor 14 Tagen begann, hatte TuS-Coach Michael Haaß zunächst eine deutlich offensivere Variante als zuletzt gewählt. So entwickelte sich vom Start weg eine Partie mit einem Charakter wie erwartet: kampfbetont, temporeich - Pokal eben...

Ergebnistechnische Vorteile lagen aber schon bald beim TuS, der von mehreren "big saves" von Torhüter Leon Grabenstein profitierte und durch Sven Weßelings Treffer zum 8:5 nach einer Viertelstunde erstmals mit drei Treffern vorne lag. Kurz darauf hieß es gar 10:6 für den Gast - erste Auszeit Hagen. 

Und es blieb dabei: Die inzwischen defensiver verteidigenden Ostwestfalen hatten in der gesamten "Abteilung Torverhinderung" immer klarere Vorteile, weil die Eintracht viel zu viele gute bis sehr gute Chancen liegen ließ. Teils war das unglücklich, teils aber eben auch der starken TuS-Abwehrarbeit inklusive Torhüterleistung geschuldet. Auch eine Hagener Abwehrumstellung hin zum 3:2:1-System plus Torwartwechsel (Mats Grzesinski für Maurice Paske) änderte nichts an den inzwischen eindeutigen Kräfteverhältnissen. Mit einer Lübbecker 19:12-Führung ging es in die Pause. Ein richtig dickes Brett also, das es im zweiten Abschnitt zu bohren galt für die Eintracht.

Letztlich, so viel sei vorweggenommen, zu dick. Die Gastgeber versuchten es mit einer noch offensiveren Abwehr und nun Valentin Spohn im linken Rückraum. Aber:  Guten Hagener Aktionen folgten immer wieder leichte Fehler, die der TuS konsequent nutzte. 

Beim 15:23 (37.) justierte Stefan Neff erneut nach. Doch die Verhältnisse waren zu klar an diesem Tag. Nettelstedt verfügte einfach über das deutlich bessere Gesamtpaket und ließ die Eintracht noch nicht einmal ansatzweise an so etwas wie eine Aufholjagd denken.

Und so war die Partie, die eigentlich ein hart umkämpfter Fight über mindestens 60 Minuten hatte werden sollen, weit weg von den eigenen Gesetzen, die der Pokal angeblich hat. Die Haaß-Sieben kam immer und immer wieder glockenfrei über den Kreis zum Erfolg - zum Teil auch dem zwischenzeitlichen 7:6-Spiel geschuldet -, Hagen hingegen wirkte nicht homogen genug, um für mehr als die Rolle des zweiten Siegers in Frage zu kommen.

Und so blieb beim Abpfiff der in allen Belangen souveränen Unparteiischen Hannes/Hannes nur eine Erkenntnis: Der TuS N-Lübbecke steht verdient im Viertelfinale des DHB-Pokals und hat bei der Auslosung am Donnerstag als einzig verbliebener Zweitligist im Wettbewerb alle Chancen auf einen ganz "dicken Fisch" in eigener Halle...


Eintracht: Paske (8 Paraden/21,00 Prozent), Grzesinski (1/14,00) - Bürgin (2), Becker (2), Norouzi (5), Alves (2), Klein (1), Weck (3), Panisic (1), Voss-Fels (1), Spohn, Styrmisson, Gaubatz, Stüber (1), Richter (1), Busch (9/7)
TuS: Katsigiannis (0/0), Grabenstein (12/32,00) - Genz (4), ten Velde (5), Ebner, Hangstein (6/2), Petreikis (2), Dräger (7), Kontrec (4), Weßeling (5), Nissen, Skroblien (1), Kloor, Wieling (2)
Schiedsrichter: David Hannes/Christian Hannes (Frankfurt/M./Aachen)
Spielleitung: Frank Böllhoff (Velbert)
Zeitstrafen: Eintracht 0, TuS 3
Siebenmeter: Eintracht 7/7, TuS 2/2
Zuschauer: 1032


Michael Stock (Sportdirektor VfL Eintracht Hagen): "Ganz klar: Wir sind für einen Sieg heute nicht in Frage gekommen. Wir verschießen zu viele freie Bälle und machen zu viele individuelle Fehler. Im Angriff haben wir einfach keine Tiefe. Das einzig Positive ist, dass wir in der 50. Minute vier Hagener Eigengewächse auf dem Feld haben und jeder von den Jungs sich in die Torschützenliste eingetragen hat. Ansonsten war das ein sehr gebrauchter Abend. Das hatten wir uns anders vorgestellt."


Die Ergebnisse DHB-Pokal-Achtelfinales in der Übersicht:

HSV Hamburg - ThSV Eisenach 31:28
SG BBM Bietigheim - Füchse Berlin 33:42
SC DHfK Leipzig - MT Melsungen 21:27
SC Magdeburg - HSG Wetzlar 39:31
VfL Eintracht Hagen - TuS N-Lübbecke 28:36
TuSEM Essen - Rhein-Neckar Löwen 24:33
VfL Gummersbach - Frisch Auf Göppingen 33:28
SG Flensburg-Handewitt - Bergischer HC 37:29


Auslosung des Viertelfinales am Donnerstag ab 13 Uhr live bei DYN und im youtube-Kanal von DYN.


Die Pressekonferenz zum Pokal-Achtelfinale gegen den TuS N-Lübbecke gibt es auf unserem Youtube-Kanal.