Starke Leistung im Nachholspiel gegen den HC Empor Rostock: Linksaußen Josip Jukic, der für den früh verletzten Theo Bürgin kam, traf in fünf Versuchen fünfmal.

Die Eintracht rennt Empor Rostock in Grund und Boden

Die Erfolgsserie des VfL Eintracht Hagen geht weiter. Beim ebenso deutlichen wie hochverdienten 37:25 (19:14)-Sieg im Nachholspiel gegen den HC Empor Rostock holten die Grün-Gelben am Dienstagabend in der Krollmann-Arena den sechsten Sieg im siebten 2023er-Heimspiel. Der Abstand zur Abstiegszone ist damit weiter gewachsen.


Startaufstellung Eintracht: Maurice Paske (TW) - Theo Bürgin (LA), Valentin Spohn (RL/Abwehr-Angriff-Wechsel mit Alexander Becker), Pouya Norouzi (RM), Kim Voss-Fels (RR), Pierre Busch (RA), Tilman Pröhl (KS)


Vor 783 Zuschauern geriet der Start der Gastgeber bei weitem nicht so unrund wie zuletzt gegen den TSV Bayer Dormagen, aber doch ein wenig hakelig in den ersten Minuten. Rostock kreuzte viel und druckvoll, die gesamte Eintracht-Abwehr inklusive Torhüter Maurice Paske benötigte eine kleine Anlaufzeit, um sich darauf einzustellen. Bis zum 3:5 (Jonas Ottsen/7.) hatte Empor mehr vom Spiel.

Das änderte sich, weil offensiv bei der Eintracht die Außen als "Dosenöffner" fungierten. Theo Bürgin, der früh verletzt raus musste, Josip Jukic und Pierre Busch waren maßgeblich daran beteiligt, dass aus besagtem 3:5-Rückstand binnen fünf Minuten eine 8:5-Führung wurde. Es war das Startsignal zu einer veritablen Vollgas-Viertelstunde der Grün-Gelben, bei denen sich nun fast alles passgenau zusammenfügte. 

Maurice Paske nagelte sein Tor buchstäblich zu, unterstützt von einer leichtfüßig-flexiblen Abwehr, die sich längst auf das Empor-Offensivsystem eingestellt hatte. Die vielen Paske-Paraden ermöglichten es der Neff-Sieben, das Tempo hochzuhalten, und mit der bis auf 19:11 (Freddy Stüber/27.) angewachsenen Führung wuchs auch das Selbstvertrauen, wurden hinten Bälle gewonnen und gingen vorne Aktionen erfolgreich aus, die das oftmals nicht tun, wenn man ganz unten drinsteckt.

Dass die Schlussminuten des ersten Abschnitts etwas nachlässiger gerieten und dem Gast von der Ostsee einen 3:0-Lauf zum 19:14-Halbzeitstand ermöglichten, war für Eintracht-Trainer Stefan Neff willkommener Anlass, in der Pause volle Konzentration anzumahnen. Und das gelang exzellent. Empor deckte nun zunächst im sehr offensiven 5:1-Verbund mit Kay Funke auf der Spitze, wechselte aber schon bald zum 6:0 zurück, weil die Eintracht einfach konsequent ihren Stiefel herunterspielte.

Mit einer unglaublichen 11:1-Serie zum 30:15-Zwischenstand brannten die Hausherren ein Gegenstoßfeuerwerk ab, dem der erneut ersatzgeschwächte Gast an diesem Abend nicht gewachsen war. Kurzum: Die Fans durften sich früh entspannt zurücklehnen und ohne Bluthochdruck-Gefahr genießen, wie ihr Team - allen voran Valentin Spohn (sieben Treffer in sieben Versuchen) - weiter Selbstvertrauen für die kommenden Aufgaben tankte.

Kleine Randnotiz, die gleichwohl die Verteilung der Kräfteverhältnisse verdeutlichte: Der zweite Empor-Treffer in der zweiten Halbzeit fiel nach 48 (!) Minuten (Jesper Schmidt per Siebenmeter zum 30:16). Da war die Messe natürlich längst gelesen. Stefan Neff wechselte nun munter durch, was nichts daran änderte, dass nach 60 abermals höchst unterhaltsamen Minuten der nächste Eintracht-Heimsieg stand.


Eintracht: Paske (15 Paraden/39,47 Prozent), Grzesinski (0/0) - Bürgin (1), Becker, Norouzi (2), Pröhl (2), Schmidt (3/2), Klein (2), Voss-Fels (2), Vorlicek, Spohn (7), Stüber (4), Stefan, Dragunski (2), Jukic (5), Busch (7)
HC Empor: L. Mehler (3/11,54), Malchow (5/27,78) - Wilhelm (2), Aukstikalnis, Ottsen (3), D. Mehler, Witte (1), Asmussen (3), Schmidt (5/5), Schütze (1), Kohnagel (1), Funke (1), Thümmler (2), Pechstein (2), Lößner (4) 
Schiedsrichter: Matthias Klinke/Sebastian Klinke (Bordesholm)
Zeitstrafen: Eintracht 4, HC Empor 2
Siebenmeter: Eintracht 2/2, HC Empor 5/5
Zuschauer: 783


Michael Stock (Sportdirektor VfL Eintracht Hagen): "Das war eine gute Leistung von uns, wir haben gesagt, dass wir von Anfang an hohes Tempo gehen wollen, weil wir wussten, dass Rostock nicht mit voller Kapelle kommt. Das haben wir 25 Minuten lang hervorragend gemacht. Bis zum 19:14 haben wir Empor dann noch mal etwas zurückgeholt, aber bis zur 45. Minute dann sehr, sehr konsequent verteidigt und Rostock endgültig den Zahn gezogen - mit einem guten Torhüter hinten drin. Am Ende haben wir sicherlich mit ungewohnten Formationen gespielt - aber das hat das Spiel hergegeben. Großes Lob auch an Valentin Spohn, der eine Top-Leistung abgeliefert hat. Zusammengefasst: Wir freuen uns sehr, dass die Mannschaft mit jetzt wieder größerem Kader zu alter Leistungsfähigkeit findet."


Die Pressekonferenz zum Spiel VfL Eintracht Hagen vs. HC Empor Rostock finden Sie hier.