Zeigte in Melsungen, wie in Halbzeit eins schon Maurice Paske, eine starke Leistung im Eintracht-Tor: Mats Grzesinski.

Nach 30 Minuten kommt die Eintracht im Handball-Jahr 2024 an

Das erste von drei Testspielen im Rahmen der laufenden "Wintervorbereitung" erfüllte seinen Zweck zumindest in den zweiten 30 Minuten: Zwar unterlag der VfL Eintracht Hagen am Freitagnachmittag mit 27:28 (11:16) beim Bundesliga-Vierten MT Melsungen, doch nach unrunder erster Hälfte fanden die Grün-Gelben in Nordhessen ihren Rhythmus.

"Wir haben 30 Minuten benötigt, um handballerisch im Jahr 2024 anzukommen", bilanzierte Cheftrainer Stefan Neff nach dem Schlusspfiff. Dass die Eintracht (ohne Norouzi, Spohn, Pröhl, Busch und Vorlicek) gegen die EM-bedingt ebenfalls geschwächten Gastgeber vom Start weg ins Hintertreffen geriet, wollte der Coach indes nicht nur auf die erst drei absolvierten Halleneinheiten in diesem Jahr entschuldigen. Technische Fehler und ausgelassene Großchancen sorgten dafür, dass die MT immer wieder in den Gegenstoß kam und sich rasch auf 6:2 absetzte.

Positiv aus Hagener Sicht: Maurice Paske, der in den ersten 30 Minuten das Eintracht-Tor hütete, zeigte - wie später auch Mats Grzesinski - eine blitzsaubere Leistung. Und auch, wenn Hagen ins gebundene Abwehrspiel kam, wurde kompakt verteidigt.

Dennoch stand ein 11:16-Pausenrückstand auf der Anzeigetafel. "Sachlich, aber deutlich" - so umschrieb Stefan Neff seine Halbzeitansprache. "Weil eine unserer Vorgaben war, dass wir auch Spaß haben wollten. Und den hatten wir in der ersten Hälfte nicht."

Doch es wurde besser. Deutlich besser sogar. Sinnbildlich für diese Steigerung war sicherlich die Leistung von Alex Weck. Der spielte, wie angekündigt, vornehmlich im linken Rückraum und hatte in Halbzeit eins zunächst mehrere unglückliche Szenen. Nach Wiederanpfiff ging der Rechtshänder indes voran, vollstreckte selbst und bereitete vor - eine starke Leistung. 

So knabberte die Eintracht immer mehr von ihrem Rückstand ab, kam nun auch vermehrt über den Kreis zum Erfolg und freute sich über ein schönes Kempa-Tor von Damian Toromanovic.

In die Karten spielte dem Gast von der Volme allerdings auch die Rote Karte von MT-Keeper Adam Morawski. Der Pole, der kurz vor EM-Beginn von seinem Nationalcoach Marcin Lijewski überraschend aus dem Kader gestrichen worden war, räumte nach gut 40 Minuten den im Gegenstoß befindlichen Theo Bürgin ab und sah folgerichtig "Rot".

So glich die Eintracht zum 25:25 erstmals aus und hatte beim 27:27 kurz vor dem Ende sogar Ballbesitz. Ein technischer Fehler verhinderte indes den möglichen Siegtreffer. Besser machte es die MT, die final den Torhüter herausnahm und im 7-gegen-6 noch den Treffer zum 28:27-Endstand erzielte.

"Zweck erfüllt, auf der zweiten Halbzeit können wir aufbauen", bilanzierte Stefan Neff. Vom gastfreundlichen Bundesligisten gab's im Anschluss noch Pizza, ehe sich die Eintracht auf den Heimweg machte. Vor den Grün-Gelben liegt jetzt eine Trainingswoche ohne Testspiel. Das nächste Freundschaftsspiel findet am 31. Januar beim TBV Lemgo statt.


Eintracht: Paske (1.-30.), Grzesinski (31.-60.) - Bürgin (3), Becker (2), Alves (1), Pieczkowski (2), Klein (1), Weck (5), Voss-Fels (1), Styrmisson (4/3), Gaubatz (1), Stüber (5), Toromanovic (2), Jukic (1), Dragunski