Valentin Schmidt im Interview: "Einfach nur glücklich, wieder auf dem Platz zu stehen"

Der Kapitän ist wieder da. Nach langer, krankheitsbedingter Pause feierte Valentin "Valle" Schmidt am vergangenen Freitag sein Comeback im grün-gelben Trikot. Im Interview schaut der Eintracht-Regisseur zurück auf das Spiel in Hüttenberg und natürlich auf das Derby gegen den ASV Hamm-Westfalen (Freitag, 19.30 Uhr, Krollmann-Arena).

Nach langen Wochen krankheitsbedingten Ausfalls hast Du in Hüttenberg Dein Comeback gefeiert. Was war das für ein Gefühl, endlich wieder auf der Platte zu stehen?

Valentin Schmidt: "Mein letztes Pflichtspiel war am 26. Dezember, damals in Dresden. Das sind ziemlich genau vier Monate ohne Pflichtspiel gewesen. Das ist schon eine ziemlich lange Zeit, die hart war. Ich war einfach nur glücklich, in Hüttenberg wieder auf dem Platz zu stehen und mit den Jungs Handballspielen zu können."

Wenn Du Deine Leistungsfähigkeit mit der vor dem Ausfall vergleichst: Wo stehst Du jetzt? Was fehlt womöglich noch?

Valentin Schmidt: "Ich bin sicher noch nicht bei 100 Prozent. Im Moment sind es vielleicht 75 bis 80 Prozent. Die Prozente, die fehlen, die holt man sich nur über den Wettkampf. Da fehlt dann ein bisschen Dynamik, etwas Spritzigkeit im Zweikampf, die letzte Präzision im Wurf, das Zusammenspiel mit den Jungs, das Timing - eben alles das, was in vier Monaten verloren geht."

In der Zeit, als Du nicht spielen konntest, hast Du das Trainerteam auf der Bank unterstützt. Was war das für eine Erfahrung und wäre – auf langfristige Sicht – irgendwann ein Trainerjob für Dich eine Option?

Valentin Schmidt: "Man soll ja niemals nie sagen... (lacht) Es war interessant, mal die andere Seite des Spielfeldes zu sehen. Dazu gehören dann so Dinge, wie die Spielvorbereitung und wie die Trainingswoche aufgebaut ist. Das ist natürlich in enger Abstimmung mit dem Trainerteam geschehen, das zwischenzeitlich ja coronabedingt gefehlt hat. Das war eine sehr interessante Erfahrung - mal sehen, was die Zukunft irgendwann bringt..."

Schauen wir kurz auf die aktuelle Situation: Dein Comeback in Hüttenberg war nach dieser langen Pause sicherlich erfolgreich, das Ergebnis hingegen hat nicht gestimmt. Was muss gegen den ASV Hamm-Westfalen am Freitag besser werden? Wo hat Stefan Neff in dieser Trainingswoche die Schwerpunkte gesetzt?

Valentin Schmidt: "Naja, 'erfolgreich'... Da waren auch viel zu viele Fehler dabei in meinem Spiel. Wir haben uns einfach nicht gut präsentiert. Das darf in dieser Form nicht passieren. Am Freitag ist Derby, wir hoffen natürlich auf eine volle Halle und wollen ein anderes Gesicht zeigen. Anders als in Hüttenberg, werden wir auf eine sehr kompakte, körperliche 6:0-Abwehr treffen. Da liegt der Fokus darauf, wie wir das bespielen. Hamm hat einen überragenden Gegenstoß, die drücken 60 Minuten aufs Gas. Da wird viel auf unseren eigenen Rückzug ankommen. Und dann schauen wir mal, was am Freitag passiert..."

Die Saison biegt allmählich auf die Zielgeraden ein. Welche Ziele habt ihr mannschaftsintern gesetzt?

Valentin Schmidt: "Wie es das Wort schon sagt: Mannschaftsinterne Ziele bleiben in der Regel auch intern (lacht). Nein, wir wollen trotzdem jedes Spiel gewinnen. Ich bin kein Fan davon zu sagen, dass wir 35, 36, 38 oder 40 Punkte wollen. Wir haben bisher in der Summe eine ordentliche Saison gespielt, haben uns in einigen Spielen trotzdem nicht gut präsentiert. Bis zum Ende wollen wir nochmal alles reinwerfen und möglichst viel gewinnen."

Valentin Schmidt, vielen Dank für das Gespräch!