Letztes Auswärtsspiel der Saison beim Meister: Für Pierre Busch und Kollegen geht die Fahrt nach Balingen.

Das letzte Auswärtsspiel führt die Eintracht zum Meister

Es ist das letzte Auswärtsspiel einer langen Saison für den VfL Eintracht Hagen und es wird - da kommt es auf den Blickwinkel an - entweder die leichteste oder die schwerste Partie des Jahres. Um 20 Uhr gastieren die Grün-Gelben am Samstag beim Meister und Bundesliga-Aufsteiger HBW Balingen-Weilstetten.

Vorweg: Es wird in der 2. HBL kaum jemanden geben, der die Mannschaft von Trainer Jens Bürkle nicht mit der gebotenen Anerkennung in Richtung Erstklassigkeit verabschiedet. So souverän, so konstant, so dominant war der Auftritt der Mannschaft aus dem Zollernalbkreis in den vergangenen Monaten. Eintracht-Trainer Stefan Neff belegt diese Sichtweise mit einem Hinweis auf den HBW-Kader: "Sie haben keine Schwächen, keine Punkte, an denen man ansetzen kann. Jede Position ist oft doppelt sehr, sehr gut besetzt."

Und auch die Atmosphäre in der Sparkassen-Arena zu Balingen dürfte am Samstag eine erstklassige werden. Zusammen mit den Fans will der HBW die vorzeitige Meisterschaft feiern, die Halle, die ein Fassungsvermögen von knapp 2400 Zuschauern hat, dürfte ausverkauft sein. Kurzum: Alle äußeren Vorzeichen sprechen nicht unbedingt für die Eintracht.

"Wir wollen die Chance, die wir eigentlich nicht haben, nutzen", bringt Stefan Neff es auf den Punkt, "wir haben nichts zu verlieren." Dass die Grün-Gelben die 500-Kilometer-Fahrt gen Baden-Württemberg nicht als Freizeittrip verstehen, sondern liebend gerne als Party-Crasher fungieren würden, steht also außer Frage.

Dass dazu alles, aber wirklich alles passen müsste - das ist ebenso offensichtlich. "Wir müssen in allen Belangen mehr reinwerfen als Balingen", sagt Stefan Neff, der natürlich immer noch Platz 12 im Blick hat, der zur Teilnahme am DHB-Pokal berechtigt. Jenen Platz 12 nimmt die Eintracht aktuell zwar ein, hat aber ein wesentlich schwierigeres Restprogramm (Balingen/A, Nordhorn/H) als der nur einen Zähler zurückliegende TV Großwallstadt (Bietigheim/A, Würzburg/H) zu absolvieren. Und auch der VfL Lübeck-Schwartau sowie der TSV Bayer Dormagen liegen mit je drei Zählern Rückstand theoretisch noch in Reichweite. 


Personalupdate: Die zuletzt sehr angespannte Situation im Eintracht-Kader hat sich inzwischen normalisiert. Maurice Paske hat am Donnerstagabend nach überstandener Gehirnerschütterung seine erste normale Trainingseinheit absolviert, sollte also zwischen die Pfosten zurückkehren. Auch der zuletzt erkrankte Kim Voss-Fels ist wieder mit von der Partie, weitere Fortschritte haben auch die angeschlagenen Pouya Norouzi, Alexander Becker und Pierre Busch gemacht. Einziges großes Fragezeichen bleibt damit Kapitän Valentin Schmidt, dessen Knie weiterhin Probleme bereitet.