Als Außenseiter tritt der Tabellenneunte aus Hagen (Szenenfoto mit Hakon Styrmisson) am Samstag bei Liga-Primus SG BBM Bietigheim an.

Die weihnachtliche Terminhatz beginnt beim Tabellenführer

Es ist eine beispiellose Terminhatz rund um ein Fest, das eigentlich der Ruhe und Besinnlichkeit gewidmet sein soll - und sie betrifft die gesamte 2. HBL. Bevor die Spieler des VfL Eintracht Hagen zumindest einige Stunden im Kreise ihrer Liebsten verbringen können, steht am Samstagabend das Auswärtsspiel bei Tabellenführer SG BBM Bietigheim auf dem Programm.

Das Pensum, das die Grün-Gelben zu absolvieren haben, ist im wahrsten Sinne sportlich. Heute Mittag ist die Mannschaft nach einer Trainingseinheit und einem gemeinsamen Mittagessen in Richtung Bietigheim-Bissingen aufgebrochen, wo vor Ort Quartier bezogen wird. Bei einer lockeren Laufeinheit am Samstagmorgen wird fürs Spiel am frühen Abend angeschwitzt, Anpfiff in der EgeTrans-Arena ist dann um 18 Uhr.

Doch damit längst nicht genug. Erst in den frühen Morgenstunden des Heiligen Abends wird die Mannschaft in Hagen zurückerwartet und kurz in den Kreis der Familien entlassen. Doch schon am 1. Weihnachtsfeiertag steht wieder Training auf dem Programm, denn nur einen weiteren Tag später wartet das "Weihnachtsheimspiel" gegen den Dessau-Roßlauer HV 06 (19 Uhr, Ischelandhalle). "Ich hätte mir zumindest gewünscht, dass alle am 22. Dezember hätten spielen können", sieht Eintracht-Coach Stefan Neff die Strukturierung des Spielplanes kritisch.

Und damit zu den rein sportlichen Aspekten des Samstags. Die Partie beim Liga-Primus ist für die Eintracht einerseits das letzte Auswärtsspiel bis zur Saisonfortsetzung nach der EM-Pause am 11. Februar 2024 in Coburg und andererseits der Start in die Rückrunde. 

Wenn der Rangneunte (Eintracht) beim Tabellenführer (SG BBM) gastiert, dann ist die Favoritenrolle schon qua Platzierung eindeutig verteilt. Zumal die Personalsorgen der Grün-Gelben in den vergangenen Tagen noch einmal größer geworden sind. Die Langzeitverletzten (Valentin Schmidt, Tilman Pröhl, Josip Jukic) fehlen ohnehin, Niclas Pieczkowski und Philipp Vorlicek sind ebenfalls nicht fit und fallen weiter aus. Damit nicht genug: Eine vermeintlich kleine Verletzung des zuletzt so überragenden Torhüters Maurice Paske entpuppte sich bei der MRT-Untersuchung als Muskelfaserriss - Einsatz ebenfalls unmöglich.

Jan-Lars Gaubatz (Strecksehnenriss im Finger) will zumindest im absoluten Notfall das Trikot überstreifen, erster Backup für Kim Voss-Fels ist somit erneut U19-Youngster Luca Richter. Weil überdies Kreisläufer Freddy Stüber krankheitsbedingt nicht 100-prozentig fit ist, gehört auch Igor Panisic aus der U23 zum Kader. Torwarttrainer Tobias Mahncke rückt neben Mats Grzesinski zwischen die Pfosten.

"Erschwerte Voraussetzungen sind das", sagt Stefan Neff. Andererseits: Was hat die Eintracht schon zu verlieren? - In dieses Horn stößt auch der Coach. "Mutig sein, Zweikämpfe gewinnen, die SG-Schlüsselspieler im Rückraum neutralisieren und das Kreisläuferspiel unterbinden", formuliert Neff seine Kernvorgaben und fügt an: "Bietigheim hat viel Qualität und steht zu Recht dort oben. Aber unschlagbar sind sie nicht..."