Eine möglichst kompakte Abwehr wollen Tilman Pröhl, Mats Grzesinski und Alexander Becker auch am Freitagabend stellen, wenn der TSV Bayer Dormagen in der Krollmann-Arena gastiert.

Eintracht will doppelte Wut in Energie umwandeln

Zwei Heimspiele binnen vier Tagen. Am Freitag (19.30 Uhr, Krollmann-Arena) trifft der VfL Eintracht Hagen zunächst auf den TSV Bayer Dormagen, ehe am Dienstag an gleicher Stelle (Anwurf ebenfalls um 19.30 Uhr) das Nachholspiel gegen den HC Empor Rostock folgt. "Tage der Wahrheit" also für die Grün-Gelben, die sich mit den angepeilten zwei Siegen ein gutes Stück aus der gefährdeten Tabellenregion absetzen könnten.

Wer mit Eintracht-Cheftrainer Stefan Neff über den TSV Bayer Dormagen im Allgemeinen und über das Hinspiel gegen den TSV Bayer im Besonderen spricht, der läuft Gefahr, den Finger in eine noch nicht vollständig vernarbte Wunde zu legen. "Das war mit großem Abstand die schlechteste Halbzeit der gesamten Saison", sagt Neff im Rückblick auf die 24:30-Hinspielniederlage im Bayer-Sportcenter, die schon nach 30 Minuten deutliche Konturen angenommen hatte. Ein 9:16 leuchtete am 11. November vergangenen Jahres auf der Anzeigetafel - entstanden durch eine Unmenge technischer Fehler der Eintracht. "Die Quote von damals reicht normalerweise für drei Spiele", so Neff. Eine Übertreibung ist diese Aussage nicht.

Indes: So viele "unforced errors", also leichte Fehler aus Situationen ohne große Bedrängnis, sind der Eintracht seitdem nicht mehr widerfahren. Auch am Gründonnerstag beim HC Elbflorenz nicht. Nur ein halbes Dutzend technischer Fehler stand am Ende auf dem Statistikbogen (Neff: "Ein richtig starker Wert"), aber - und das war der gravierende Schönheitsfehler - kein weiterer Punkt.

"Wir wollten den einen Punkt mitnehmen und hätten ihn auch verdient gehabt", wirft der Coach einen letzten Blick zurück. Eine über die gesamte Partie zu dürftige Abschlussquote und Valentin Schmidts Pfostentreffer in der Schlussphase mit anschließendem HC-Gegenstoß sorgten indes für das bekannte Ende. "Es gibt zwei Gründe dafür, unsere Wut in Energie umzuwandeln", bringt es der Coach auf den Punkt, "die Vorstellung im Hinspiel in Dormagen und die Niederlage von Dresden."

Allerdings kommt mit dem Werksclub aus Dormagen eine Mannschaft in die Krollmann-Arena, die zuletzt gut performen konnte. Deutlicher Auswärtssieg in Coburg, Heimsieg über den aufstiegsambitionierten TuS N-Lübbecke - die Mannschaft von Trainer Matthias Flohr bringt es in der bereinigten Tabelle aktuell auf 22 Zähler, das sind zwei mehr als auf dem Konto der Eintracht und ein Polster von acht Punkten zum ersten Abstiegsplatz (HSG Konstanz).

"Vom Grundprinzip her glaube ich trotzdem, dass uns Dormagen liegt", gibt sich Stefan Neff optimistisch im Angesicht von zuletzt vier Eintracht-Heimsiegen aus fünf Spielen. Wenn da nicht die weiterhin knifflige Personallage wäre. "Wackelkandidaten" gibt es neben den Langzeitausfällen gleich mehrere. So entscheidet sich erst kurzfristig, ob Valentin Spohn und Tim Stefan schon wieder so weit hergestellt sind, dass es für einen Einsatz reicht. Keine gravierenderen Folgen hatte indes die Sprunggelenksverletzung von Philipp Vorlicek vom Donnerstag. Der Linkshänder absolvierte eine normale Trainingswoche. Komplettiert wird das Aufgebot auf jeden Fall wieder durch den zuletzt so überzeugenden U23-Youngster Arvid Dragunski.