Auf die Torhüter und die Abwehr kommt es an, wenn die Eintracht - wie zuletzt in Hüttenberg - auch gegen den TSV Bayer Dormagen beide Zähler einfahren möchte.

Mit Emotionen zum ausgeglichenen Punktekonto

Duell der Tabellennachbarn in der Ischelandhalle. Wenn der VfL Eintracht Hagen am Freitagabend (Anwurf: 19 Uhr) den TSV Bayer Dormagen empfängt, dann geht es zum einen darum, das eigene Punktekonto erstmals in dieser Saison auszugleichen, damit an Dormagen vorbeizuziehen und gleichzeitig einen guten Einstieg in die folgende "englische Woche" zu finden.

Duplizität der Ereignisse: Der TSV Bayer ist der zweite Eintracht-Gegner binnen einer Woche, der aktuell mit finanziellen Problemen zu kämpfen hat, damit aber - wie zuletzt auch der TV Hüttenberg - sehr offen und transparent umgeht. Der Ausfall eines Sponsors habe, so der TSV in einer offiziellen Erklärung, die ohnehin angespannte Situation weiter verschärft. Bis zum Saisonende besteht ein Finanzierungsbedarf in sechsstelliger Höhe. "Unser Defizit setzt sich aus folgenden Gründen zusammen: Ausbleiben von vertraglich zugesagten Beiträgen, rückläufige Einnahmen in den vergangenen Spielzeiten, Verlust von Sponsoren im Sommer 2023, höhere BG-Beiträge sowie Altlasten", so die TSV-Geschäftsführung, die gleichwohl optimistisch ist, die Restrukturierung der Spielbetriebs-GmbH mit externer Hilfe zu schaffen.

Rein sportlich, das zeigten die jüngsten Ergebnisse, läuft es durchaus bei den Dormagenern. Auswärtssieg in Dessau, starke Vorstellung gegen das Top-Team aus Bietigheim - viel deutlicher können Warnungen nicht ausfallen.

Zumal die Eintracht noch nicht jene Stabilität aufweist, die sich Trainer Stefan Neff wünscht. "In Hüttenberg waren wir in den ersten 20 Minuten in einer Art 'Nordhorn-Modus', haben uns dann aber über Emotionen in der Abwehr ins Spiel gekämpft", blickte Neff noch einmal kurz zurück und freute sich in der Nachbetrachtung besonders darüber, dass die defensiven Alternativen Kim Voss-Fels, Freddy Stüber und Niclas Pieczkowski besonders "zündeten".

Stichwort Abwehr: Der Schlüssel zum möglichen Erfolg über die "Wiesel" liegt ganz klar einmal mehr bei der "Abteilung Torverhinderung". Gegen die bestens ausgebildeten und mit hoher Grundschnelligkeit ausgestatteten Gäste werde es nur über eine überdurchschnittliche Kompaktheit zusammen mit einer guten Torhüterleistung gehen, so Neff.

Während TSV-Coach "Matti" Flohr wohl bis auf Alexander Senden (Einsatz nach "Hexenschuss" mehr als fraglich) aus dem Vollen schöpfen kann, ist am Ischeland einmal mehr das Improvisationstalent des Trainers gefragt. Neben den langzeitverletzten Josip Jukic (Schulter) und Kapitän Valentin Schmidt (Knie) fällt auch Luca Klein (krank) aus. Schade für den Youngster, der in Hüttenberg eine überzeugende Leistung abgeliefert hatte. Ein dickes Fragezeichen steht hinter dem Einsatz von Pouya Norouzi, und auch Niclas Pieczkowski (Schulter) ist weiterhin nicht komplett fit.