Die Lehren aus Lübeck sind gezogen, alle Konzentration gilt dem Derby mit dem ASV Hamm-Westfalen, den die Eintracht (Szenenfoto mit Theo Bürgin) am Sonntag in der Ischelandhalle empfängt.

Neff: "Schnell wieder in die Spur finden"

Nur vier Tage nach dem verkorksten Auswärtsauftritt beim VfL Lübeck-Schwartau trifft der VfL Eintracht Hagen auf ein absolutes Top-Team der Liga. Zu Gast in der Ischelandhalle ist am Sonntag (Anwurf: 17 Uhr) der Bundesliga-Absteiger und amtierende Tabellenzweite ASV Hamm-Westfalen.

Eine Konstellation, die die Frage aufwirft: Fluch oder Segen? - "Das kann ich dann am Sonntagabend beantworten", schmunzelt Eintracht-Trainer Stefan Neff, um schnell wieder ernst zu werden: "Ich glaube, es ist gut, wie es ist. Wir spielen zu Hause vor vollem Haus - da können wir Reaktion zeigen und alles reinwerfen, was wir haben."

Bei der Einordnung der Vorstellung vom Mittwoch war der Coach um Sachlichkeit bemüht. "Ja, das war ein schlechtes Spiel. Aber man muss auch sehen, dass wir es in den Wochen davor eigentlich konstant gut gemacht haben", so Neff, der im Umkehrschluss nicht klein reden wollte, dass in der Hansehalle viele Dinge nicht zusammengepasst hatten. Exemplarisch seien die Wurfauswahl, Abwehr- und Torhüterleistung und am Ende auch die Zahl der technischen Fehler zu nennen.

Erklärungsansätze? - Schwierig. "Ich glaube, den einen Grund gibt es nicht", sagt Neff, "ein, zwei Sachen laufen nicht - und dann baut sich eine Kaskade, während es beim Gegner immer besser klappt." So wie in Lübeck.

Abgehakt. Der Fokus liegt voll auf dem nächsten Heimspiel. Dass der Gast vom Nord-Ost-Rand des Ruhrgebietes als Favorit in die Ischelandhalle kommt, ist unbestritten. Zusammen mit dem punktgleichen Tabellenführer SG BBM Bietigheim steuert die Mannschaft von Trainer Michael Lerscht mit zwei Minuspunkten auf Erstligakurs. Die bis dato einzige Niederlage resultiert aus einem 31:35 in Bietigheim vor Wochenfrist.

In der Vorbereitung kreuzten beide Team Anfang August anlässlich der offiziellen Saisoneröffnung am Ischeland schon einmal die Klingen. Verdienter 37:32-Sieger damals: der Ex-Erstligist.

Interessanter Nebenaspekt: Die Partie ist gleichzeitig auch ein "Familienduell". Eintracht-Kreisläufer Freddy Stüber trifft auf seinen Bruder Jonas, der im Sommer vom VfL Gummersbach zum ASV gewechselt war.

Unterschiedlich sind die personellen Voraussetzungen. Der Gast kommt mit nahezu "voller Kapelle" nach Hagen, lediglich hinter dem Einsatz von Yonatan Dayan steht noch ein Fragezeichen. Bei der Eintracht fehlen weiterhin Kapitän Valentin Schmidt und Josip Jukic, zudem ist Niclas Pieczkowski, der schon in Lübeck nur einen Kurzeinsatz absolvieren konnte, aufgrund von Schulterbeschwerden weiterhin stark eingeschränkt.

Als Ausrede will Stefan Neff den Hinweis auf diese Situation nicht verstanden wissen. "An einem guten Tag können wir jede Mannschaft in der Liga schlagen - auch Hamm. Auf alle Fälle müssen wir sehen, dass wir schnell wieder in die Spur finden..."