Viel Arbeit wartet am Freitagabend auf Valentin Spohn und Kollegen. Vor allem im Rückraum präsentiert sich der Eintracht-Kader aktuell ausgedünnt.

Selbstbewusst, aber nicht sorgenfrei gegen starken Aufsteiger aus Potsdam

Die kurze Länderspiel-Pause ist vorbei. Mit dem Heimspiel gegen den starken Aufsteiger 1. VfL Potsdam (7.) will der VfL Eintracht Hagen am Freitag (19.30 Uhr, Krollmann-Arena) möglichst anknüpfen an die 6:2-Punkte-Serie der vergangenen Spieltage.

Es ist ein Stück weit eine emotionale Gratwanderung, die Eintracht-Cheftrainer Stefan Neff im Vorfeld der Partie schildert. Zunächst ist da natürlich die Vorfreude. "Wir spielen zu Hause, die Stimmung bei den letzten beiden Spielen in eigener Halle war super, das Publikum hat uns getragen", sagt Neff, "deshalb haben wir allen Grund, selbstbewusst in dieses Spiel zu gehen." 

Doch es gibt auch ein "aber". Denn: Vor allem im Rückraum bleibt das Verletzungspech den Grün-Gelben treu. Tim Stefan plagen Wadenprobleme, zwei bis drei Wochen Zwangspause könnten es für den zuletzt gerade im Spiel 1-gegen-1 so durchschlagkräftigen Rückraumspieler wohl werden. Und auch die leise Hoffnung, dass Linkshänder Philipp Vorlicek nach seiner Knie-OP gegen Potsdam sein Comeback feiern könnte, erfüllte sich nicht. Entsprechende Belastungstests verliefen noch nicht zu 100 Prozent zufriedenstellend. Speziell im rechten Rückraum lastet deshalb weiter viel Verantwortung auf den Schultern des zuletzt überragenden Kim Voss-Fels, weil auch Jan-Lars Gaubatz weiterhin ausfällt. Gut deshalb, dass Kapitän Valentin Schmidt, der in Coburg nur bei einem Siebenmeter zum Einsatz kam, wieder zur Verfügung steht.

"Ja, es ist schon eng im Rückraum", sagt Stefan Neff und hat dabei auch schon die bevorstehende "englische Woche" im Blick, wenn die Fahrt der Eintracht nach Bietigheim führt. Denn: Am Freitag gegen Potsdam kann Stefan Neff problemlos auf die U23-Spieler Lukas Kister, Arvid Dragunski und Marc Ingwald zurückgreifen. Mitten in der Woche bei einem 400 Kilometer entfernten Auswärtsauftritt ist das logistisch deutlich anspruchsvoller.

Doch das sind die Probleme von übermorgen, zunächst gilt die ganze Konzentration im Lager der Eintracht dem 1. VfL Potsdam. Dessen Trainer Bob Hanning bezeichnet die Grün-Gelben als "ganz erfahrene, ausgebuffte Truppe, die vom Potenzial her in die Top 5, Top 6 der Liga gehört." Respekt, der auf Gegenseitigkeit beruht. Nicht nur die deutliche Hinspielniederlage mit 40 Gegentoren veranlasst Stefan Neff zu seiner Einschätzung, dass "wir auf ein Potpourri hervorragend ausgebildeter Spieler treffen werden."

Zu sehr auf einzelne Namen fokussieren will sich Neff aber nicht, hat eher das große Ganze im Blick. Gegen das Potsdamer Tempospiel sei ein überdurchschnittliches Rückzugsverhalten unerlässlich, so Neff. "Ich glaube, es wird am Ende entscheidend sein, welche Mannschaft die bessere Abwehr stellt." Und genau das ist der Eintracht zuletzt häufig gelungen...