Womöglich eine der schwierigsten Auswärtsaufgaben der laufenden Saison: Philipp Vorlicek und der VfL Eintracht Hagen gastieren am Montagabend beim 1. VfL Potsdam.

Die Eintracht in Potsdam: Duell der Favoritenschrecke

Es ist das zweite Montagsspiel der laufenden Saison: Um 19.30 Uhr tritt der VfL Eintracht Hagen morgen beim 1. VfL Potsdam an - nach der kurzen Länderspielpause geht es nun bis einschließlich des 2. Weihnachtsfeiertages "in die Vollen". Neun Meisterschaftsspiele plus das DHB-Pokal-Achtelfinale stehen noch auf dem Programm.

Mindestens eine Sache haben die beiden Kontrahenten vom Montag gemeinsam: Sowohl Potsdam als auch Hagen setzten am vergangenen Spieltag bemerkenswerte Duftmarken. Die Mannschaft von Bob Hanning fuhr beim Tabellenführer SG BBM Bietigheim zwei Punkte ein (31:27), während die Eintracht in eigener Halle über Bundesliga-Absteiger ASV Hamm-Westfalen hinwegfegte (41:26).

Ein Sieg mit Langzeitfolgen? - "Ja, durchaus", sagt Eintracht-Trainer Stefan Neff vor dem Duell der Favoritenschrecke, "die Stimmung beim Training ist gut - natürlich macht solch ein Spiel etwas mit einer Mannschaft."

Im Idealfall soll dieser Rückenwind die Grün-Gelben auch in der Potsdamer MBS-Arena zum Erfolg tragen, doch die Aufgabe ist die vielleicht schwierigste der laufenden Saison. Im Falle eines Sieges würde die Mannschaft von Trainer Bob Hanning gar auf einen Aufstiegsplatz klettern - nur einer von vielen Belegen, dass die steile Aufwärtsentwicklung des Kooperationsclubs der Füchse Berlin weiter anhält.

Nach ruckeligem Saisonstart (Niederlage beim HC Elbflorenz und Heimniederlage gegen TuSEM Essen) haben die "Adler" längst in die Erfolgsthermik gefunden, gehen ihr Konzept, das sich auf die Ausbildung junger, hochtalentierter Spieler konzentriert, konsequent weiter. 

"Der Potsdamer Kader umfasst eine Menge junger, top-ausgebildeter Jungs. Der Mannschaft fehlt es an nichts", sagt Eintracht-Trainer Stefan Neff und nennt - stellvertretend für viele - Max Beneke (RR) oder Moritz Sauter (RM), aber auch den in der heimischen Region bestens bekannten Maxim Orlov (RM) oder Kreisläufer Josip Simic.

Dass mit Torhüter Lasse Ludwig und Moritz Sauter zwei amtierende U21-Weltmeister des VfL noch bis heute mit den Füchsen Berlin beim IHF Super-Globe im innerdeutschen Finale gegen den SC Magdeburg in Saudi Arabien weilen, zeigt, wie erfolgreich das Potsdamer Ausbildungskonzept gelebt wird.

Aber zurück zur Eintracht: Nach einer Trainingseinheit in Hagen am Sonntagmorgen bricht die Mannschaft am Mittag gen Brandenburg auf und bezieht in Sichtweite der Spielstätte im Kongresshotel Potsdam Quartier. Am Montagvormittag steht in der Arena noch ein lockeres Anschwitzen auf dem Programm, ehe es am Abend ernst wird.

"Wir müssen uns vor allem um unser Spiel kümmern", sagt Stefan Neff, "auf ein hektisches Rauf und Runter dürfen wir uns nicht einlassen, müssen aber dennoch das Tempo hochhalten." Eine taktische Gratwanderung also, die die Grün-Gelben personell bei weitem nicht komplett angehen. In die Reihe der Langzeitausfälle (Valentin Schmidt, Josip Jukic) hat sich - wie berichtet - Tilman Pröhl eingereiht, und auch Niclas Pieczkowski wird, wenn überhaupt, sporadische Abwehreinsätze absolvieren können. Weitere Spieler sind durch Infekte angeschlagen.