Beweglich, gedankenschnell, kompakt - kurz: Ganz anders als noch in Dresden, präsentierte sich die Eintracht-Abwehr zuletzt über weite Strecken der Partie gegen den TuS N-Nettelstedt. Daran wollen die Grün-Gelben beim Westderby in Essen am Sonntag anknüpfen.

Mit Besessenheit und Gier zum "Westderby" nach Essen

Hinter dem Türchen für den 3. Dezember versteckt sich - pünktlich zum 1. Advent - ein waschechtes Derby. Gerade einmal 50 Kilometer liegen zwischen der Ischelandhalle in Hagen und der Sporthalle "Am Hallo", wo der TuSEM Essen seine Heimspiele austrägt. Viel mehr Lokalkolorit geht nicht. Der "Westschlager" zwischen TuSEM und Eintracht wird am Sonntag um 17 Uhr angepfiffen.

Nach dem 40, 45 Minuten lang überzeugenden Heimauftritt gegen den TuS N-Lübbecke und dem damit verbundenen erneuten Glattstellen des Punktekontos wünscht man sich im Lager der Grün-Gelben, dass sich im sportlichen Adventskalenders nun ein Auswärtssieg findet. Leicht wird das nicht, wie Eintracht-Trainer Stefan Neff nach ausführlicher Analyse des Gegners weiß. Nicht nur, dass die jüngste Bilanz im direkten Vergleich für den TuSEM spricht, auch die Spielphilosophie der Mannschaft von Cheftrainer Michael Hegemann ist eine durchaus unangenehme.

"Essen kommt über die Abwehr. Sie sind vor allem in eigener Halle immer giftig", sagt Neff, "und haben mit Lukas Diedrich einen richtig guten Torhüter hinter der Abwehr." Kurzum: Es wird viel Arbeit zukommen auf den grün-gelben Angriff, der sich gleichwohl mit einer Leistung wie der vom vergangenen Mittwoch nicht verstecken muss. "Man sieht, wieviel es bringt, wenn ein wenig mehr Alternativen vorhanden sind", blickt Stefan Neff zurück und nennt als nur ein Beispiel unter vielen die Position im rechten Rückraum: "Dadurch, dass Kim Voss-Fels wieder dabei war, konnten wir Jan-Lars Gaubatz in die Mitte ziehen - und das macht Gaubi einfach richtig gut", stellt der Coach die Stärken seines Kollektivs in den Vordergrund.

TuSEM-Coach Michael Hegemann sieht das ähnlich. "Das Spiel gegen Hagen wird eine sehr anspruchsvolle Aufgabe. Sie verfügen über großartige Alternativen auf jeder Position, gerade im rechten Rückraum. Vor allem haben sie viele gestandene Spieler“, wird der 57-fache Nationalspieler auf der Essener Bank auf der TuSEM-Homepage zitiert.

Stichwort personelle Alternativen: Alexander Becker kehrt nach überstandenem Infekt in den Eintracht-Kader zurück. "Für sieben, acht Minuten pro Halbzeit sollte es reichen", sagt Stefan Neff über die Einsatzfähigkeit seines in den vergangenen beiden Partien fehlenden Abwehrchefs. Igor Panisic rückt deshalb in die U23 zurück, auf die am kommenden Wochenende bekanntlich der Liga-Gipfel gegen den HC Westfalia Herne wartet. Nicht ohne ein großes Lob mitzunehmen. "Igor hat das sehr gut gelöst", sagt Stefan Neff über die Leistung des jungen Eigengewächses in den letzten beiden Partien.

Aber zurück zum Sonntag: Die Hagener Ausfallliste umfasst somit voraussichtlich "nur" noch die langzeitverletzten Valentin Schmidt, Josip Jukic und Tilman Pröhl plus weiterhin auch Mats Grzesinski (anhaltende Ellbogenprobleme). "Ich möchte diese Besessenheit, diese Gier auf den Sieg jetzt auch auswärts spüren", formuliert der Coach sein Hauptanliegen - um den Dezember-Endspurt in Liga und Pokal möglichst mit einem Auswärtssieg einzuläuten...


Begleitet wird die Eintracht am Sonntag wieder vom WP-Fanbus. Diese Fahrt ist allerdings komplett ausgebucht. Gleichwohl gibt es noch Tickets im Gästeblock für Selbstfahrer. Online-Vorverkauf über Ticketmaster.