Ursprünglich für die U23 verpflichtet, ist "Heimkehrer" Josip Jukic dabei, sich in der 1. Mannschaft zu etablieren. Am vergangenen Sonntag in Würzburg war der Linksaußen einer der Matchwinner.

"Wahrscheinlich das krasseste Spiel meiner Karriere"

Acht Versuche, acht Tore und dazu eine exzellente Abwehrleistung im Raum gegen das 7-gegen-6-Angriffsspiel der Wölfe Würzburg: Eintracht-Youngster Josip Jukic war zweifelsohne einer der Matchwinner am Sonntag. Grund genug, ihn zum "Interview der Woche" zu bitten.

Josip, wenn Du irgendwann später auf das Spiel in Würzburg zurückschaust, was wirst Du Deinen Kindern oder Enkeln von diesem Abend erzählen?
Josip Jukic: "Meine Handball-Karriere ist ja noch relativ jung, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass - wenn die Karriere irgendwann mal zu Ende sein wird - das immer noch eines der krassesten und unglaublichsten Spiele ist, bei denen ich selber auf der Platte stand. Nach so einer ersten Halbzeit, wo wirklich gar nichts lief, so eine zweite Halbzeit zu spielen, das ist schon extrem außergewöhnlich. Umso mehr freut es mich, dass ich einen Beitrag zu so einem wichtigen Auswärtssieg leisten konnte." 

Du bist eigentlich für die Oberliga-U23 zur Eintracht zurückgekehrt und spielst jetzt im Zweitliga-Team - wenn Dir jemand im Sommer solch einen Sprung vorhergesagt hätte, was hättest Du ihm geantwortet?
Josip Jukic: "Im Winter letzten Jahres hatte ich mich ja schon entschieden, zur Eintracht zurückzukommen. Da war ich hauptsächlich für die 2. Mannschaft eingeplant. Hätte mir das einer so vorhergesagt, wie es jetzt gekommen ist, hätte ich ihn wahrscheinlich erstmal blöd angeguckt. Ich hatte mir natürlich erhofft, vielleicht hier und da mal oben auszuhelfen und den einen oder anderen Einsatz zu bekommen mit etwas Glück, aber dass ich jetzt schon - natürlich durch die Verletzung von Daniel Mestrum - fester Bestandteil des Kaders bin, das ging selbst mir fast schon zu schnell. Aber ich gebe mein Bestes, versuche mich weiterzuentwickeln und mich in die Mannschaft zu integrieren." 

Wie unterscheidet sich der Handball in Training und Spiel in der 2. HBL von der Oberliga?
Josip Jukic: "Der Hauptunterschied ist natürlich die gesamte Qualität. Alles ist viel intensiver, das geht schon im Training los. Das ist super-intensiv und sehr anstrengend. Jeder gibt Vollgas, Du muss absolut konzentriert sein. Da kann man kein Larifari machen, sondern muss voll da sein. Das Spieltempo ist viel höher, die Torhüter sind deutlich besser, die Abwehr ist härter. Man merkt absolut, dass das zwei Ligen Unterschied sind."

Erzähl unseren Fans etwas mehr von Dir: Was macht Josip Jukic, wenn er nicht in der Halle steht?
Josip Jukic: "Unter der Woche lerne ich dann vor allem für mein Studium. Ich studiere technische Betriebswirtschaft an der Fachhochschule Südwestfalen in Hagen, bin dort im dritten Semester. Am Wochenende bin ich, wenn ich nicht in der Halle stehe, mit meinen Freunden draußen. Etwas essen oder im Kino. Ich bin großer Film-Fan."

Wenn Du für das Jahr 2023 drei sportliche Wünsche frei hättest, wie würden die lauten?
Josip Jukic: "Der erste Wunsch ist ganz klar: Gesund und verletzungsfrei zu bleiben - ohne das geht es nicht. Der zweite Wunsch wäre, dass ich weiter Erfahrung sammeln kann in der 2. Liga. Spielzeit sammeln, mich weiterentwickeln und die Chance, die ich jetzt habe, möglichst gut zu nutzen. Ich muss konstanter werden. Und der dritte Wunsch wäre fürs Team: dass wir eine möglichst erfolgreiche Rückrunde spielen und schnell da unten rauskommen."

Josip, vielen Dank für das Gespräch!